Jayden PoV.
Während die Prinzessin schon schlief, ging ich ins Badezimmer und stieg schnell unter die Dusche. Danach zog ich mir eine Boxershorts an und putzte Zähne. Fertig im Bad ging ich zum Schluss nochmal in Harpers Zimmer und schaute, ob alle Fenster zu waren. Außerdem griff ich noch nach Avas Decke und nahm sie mit rüber. Wieder in meinem Schlafzimmer angekommen, legte ich mich vorsichtig, um die Kleine nicht zu wecken, ins Bett und kontrollierte nochmal, ob bei meinem Handy der Ton an war. Sicher war sicher, falls Grace anrief. Ich drehte mich in die Richtung von der Kleinen und musste feststellen, dass sie mich aus müden Augen ansah. Entweder sie hatte noch nicht geschlafen oder sie war gerade wieder wach geworden. Ich rutschte ein Stück näher an sie ran und zog sie mit der einen Hand an mich. Ihre Wange legte sie seitlich an meine Brust und ihre Hand auf meinen Bauch. In der anderen hielt sie noch immer das Kuscheltier fest. Na, dann auf eine erholsame Nacht., war das letzte was ich dachte, bevor ich schließlich mit Ava im Arm einschlief.
Harper PoV.
Als ich einige Zeit später wieder aufwachte, war der Stuhl neben meinem Bett leer. Jayden war gegangen. Man konnte es ihm nicht verübeln, aber ich hätte mich gefreut, wenn er noch hier gewesen wäre. Dann wäre ich jetzt wenigstens nicht allein. Da ich aber allein war, hatte ich zu viel Zeit, um über die ganze Situation nachzudenken. Ich wusste was eine Lungenentzündung für mich bedeuten konnte. Deshalb hatte ich vorhin, als Jayden mir das offenbarte, angefangen zu weinen. Eigentlich sollte es mir peinlich sein vor ihm zu weinen, dass war es komischerweise aber nicht. Irgendwie fühlte ich mich bei ihm sicher. Auch wenn sein Versprechen in meiner jetzigen Situation sinnlos war. Ich konnte jetzt nichts weiter tun, als zu hoffen, dass alles gut ausging und ich nicht sterben würde.
Als ich daran dachte, Ava vielleicht nie wieder zu sehen, kamen mir wieder die Tränen. Daran durftest du jetzt nicht denken Harper. Du wirst wieder. Du musstest für die Kleine stark sein. Sie brauchte dich doch, also reiß dich verdammt nochmal zusammen., versuchte ich mir gut zuzureden. Das funktionierte aber nicht so ganz und mir liefen weiterhin Tränen über die Wangen. Ich wischte sie mit meinen Händen weg und kam dabei wieder an diesen blöden Schlauch in meiner Nase. Ich hob gerade meine Hand, um daran zu ziehen, als mir Jaydens Worte wieder in den Kopf kamen, „Der muss drinbleiben.". Sofort ließ ich ergeben meine Hände wieder fallen und schaute auf diese. Jetzt erst nahm ich wahr, dass in meiner linken Hand eine Infusionsnadel steckte.
Der Schlauch führte zu einem Tropf, welcher neben mir stand. Außerdem trug ich nur eins dieser komischen Krankenhaushemden, die hinten komplett offen waren. Ich konnte diese so überhaupt nicht leiden. Bevor ich mir aber weiter darüber den Kopf zerbrechen konnte, öffnete sich die Tür langsam. Ich musste zugeben, dass ich echt gehofft hatte, dass es Jayden war. Natürlich war er es nicht. Das hätte mir aber aufgrund der Uhrzeit klar sein müssen. Als die Person eintrat, erkannte ich sie schließlich. Es war Grace. Erleichtert atmete ich auf. Gott sei Dank. Dann bist du wenigstens nicht ganz allein. Sie kam langsam auf mich zu gelaufen und setzte sich dann auf den Stuhl. Dann sah sie mich an und schenkte mir ein müdes Lächeln. „Wie geht es dir?", fragte sie mich schließlich.
„Es ging schon mal besser.", erwiderte ich mit schwacher Stimme. „Auf einer Skala von 1 bis 10." „Eine 6 vielleicht." Sie nickte nur als Antwort. „Was machst du noch hier?", fragte ich sie leicht verwundert. „Ich habe heute Nachtschicht. Du kannst jetzt die restliche Zeit mit mir verbringen. Außer natürlich, wenn ich irgendwo anders gebraucht werde." „Ich bin froh, dass du da bist. Wenn ich noch länger allein gewesen wäre, wäre ich vermutlich durchgedreht." „So schlimm?" „Du kannst dir nicht vorstellen wie. Ich denk die ganze Zeit darüber nach, was mit Ava passiert, wenn ich nicht mehr da sein sollte." „Mach dir darüber jetzt keine Sorgen. Du schaffst das. Du bist stark. Und außerdem musst du optimistisch denken. Dir geht es doch gerade nicht so schlecht." „Das muss aber nichts heißen. Das müsstest du doch eigentlich wissen.", murmelte ich traurig.
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The Fate of Life
RomanceHarper hatte es das letzte Jahr nicht leicht. Sie musste sich zwischen ihrer Schwester und ihren Eltern entscheiden. Als dann jedoch ein tragischer Unfall ihr ganzes Leben verändert, ist nichts mehr wie es war. Harper ist von jetzt an auf sich allei...