Jayden PoV.
Dort angekommen klopfte ich an der Tür. Als jedoch keine Antwort kam, machte ich diese vorsichtig auf und ging rein. Sie war zwar blass, aber das war die letzten Tage nichts neues. In dem Bett wirkte sie so klein und zerbrechlich. Harper schien zu schlafen. Deshalb nahm ich mir einen Stuhl, stellte diesen neben ihr Bett, setzte mich drauf und lehnte mich zurück. Vielleicht wurde sie mal wach, während ich hier war. Denn zu lange konnte ich nicht bleiben, Ava musste bald nachhause was essen und ins Bett. Ich fühlte mich jetzt für die Kleine verantwortlich, immerhin hatte ich es ihr am Anfang versprochen. Und irgendwie war es auch meine Schuld. Als ich mich nochmal versichert hatte, dass Harper wirklich noch schlief, nahm ich mein Handy raus, um zu schauen, wie spät es war.
Auf dem Display wurde mir 17:03 Uhr angezeigt. Schon so spät. Wie schnell die Zeit doch verging. Ich war so auf mein Handy fokussiert, dass ich nicht gleich bemerkte, wer gerade aufgewacht war, bis sie meinen Namen flüsterte. „Jayden." Es klang so leise, dass ich wirklich dachte es mir eingebildet zu haben. Als ich schließlich aufblickte sah ich in ihre blaugrünen Augen. „Hey.", sagte ich leise. Sie griff nach dem Schlauch in ihrer Nase und wollte ihn rausziehen. Ich aber legte meine Hand auf ihre und zog sie vorsichtig weg. „Der muss drinbleiben." Sie schloss ihre Augen kurz und fragte dann, „Was ist passiert?". „Wir wissen es nicht genau. Was ist das letzte, an was du dich erinnern kannst?" „Ich habe Fernsehen geschaut und dann..." Sie hörte auf zu reden und schien zu überlegen.
„Ich weiß nicht was dann passiert ist." „Ist schon okay." „Was ist danach passiert?", fragte sie schwach. „Du hast Mason angerufen und bist während eures Telefonats zusammengebrochen. Logan und er sind dann zu dir gefahren und haben den Krankenwagen angerufen. Die haben dich dann ins Krankenhaus gebracht." Sie nickte nur leicht und schaute an die Decke. Ich stand auf und beugte mich über sie, damit es für Harper angenehmer war. „Wie fühlst du dich?", fragte ich sie sanft. Sie atmete tief durch, bevor sie antwortete, „Beschissen.". Jetzt fühlte ich mich wieder schuldig. „Es tut mir leid, dass ich dich... euch allein gelassen habe.", korrigierte ich mich noch. „Schon okay. Das hätte nichts geändert." Ich schüttelte nur den Kopf. Langsam hob sie ihre Hand und legte sie auf meine, welche ich auf das Bett gelegt hatte.
„Es hätte nichts geändert Jayden." „Das weißt du nicht." „Du aber auch nicht." Jetzt sah sie mir wieder direkt in die Augen. „Was habe ich?", fragte sie mich. „Die Ärzte sagen, eine Lungenentzündung." Jetzt schloss sie wieder ihre Augen und ich sah wie vereinzelte Tränen über ihre Wange liefen. Ich hasste es zu sehen, wie sie weinte. Ich legte meine Hände vorsichtig an ihre Wangen und strich ihr die Tränen weg. Ihre Augen waren noch immer geschlossen und ihre Atmung wurde ruhiger. „Du wirst wieder. Wir kriegen das zusammen hin. Okay." Sie nickte nur leicht. Jetzt machte sie ihre Augen wieder auf. „Wo ist Ava?" „Sie ist bei Grace und Logan im Flur." „Kann ich sie sehen?" „Leider nicht. Die Ärzte sagen, es wäre für sie zu gefährlich. Es tut mir leid.", flüsterte ich.
Ihr diese Antwort zu geben, brach mir das Herz, als ich wieder Tränen über ihre Wangen laufen sah. „Ich versteh schon.", schluchzte sie. „Kümmert ihr euch um sie, während ich nicht zuhause bin?" Sie hatte Zuhause gesagt. Das klang wirklich gut. Sie fühlte sich bei mir zuhause. „Natürlich. Das verspreche ich dir." Wieder nickte sie nur leicht. „Ich bin so müde.", sagte sie leise zu mir. „Dann schlaf. Ich bleib noch hier." „Danke.", hauchte sie. Ich setzte mich wieder auf den Stuhl neben sie, nahm ihre eine Hand in meine, während ich mit meiner anderen über ihre nasse Wange strich. Sie drehte ihr Gesicht in meine Richtung und schenkte mir noch ein kleines Lächeln, bevor sie abermals ihre Augen schloss. Nachdem ich sicher war, dass Harper schlief, stand ich langsam auf. Ich strich ihr noch ein paar lose Strähnen aus dem Gesicht und gab ihr zuletzt noch einen Kuss auf die Stirn.
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The Fate of Life
RomanceHarper hatte es das letzte Jahr nicht leicht. Sie musste sich zwischen ihrer Schwester und ihren Eltern entscheiden. Als dann jedoch ein tragischer Unfall ihr ganzes Leben verändert, ist nichts mehr wie es war. Harper ist von jetzt an auf sich allei...