Kapitel 24

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Harper PoV.

Mittlerweile wohnte ich schon fast zwei Wochen bei Jayden. Gesehen hatte ich ihn in der Zeit aber nicht besonders oft. Es wirkte fast schon so, als würde er mir aus dem Weg gehen. Das konnte natürlich auch nur Einbildung sein. Immerhin musste er arbeiten. Er ging meist früh, bevor ich aufstand und kam erst abends, wenn ich mit Ava schon im Bett war. Ich selbst hatte mich für die nächste Zeit erstmal krankgemeldet. Denn waren wir mal ehrlich. Ich konnte nicht von Jayden verlangen, dass er auch ein paar Tage in der Woche zuhause blieb, um auf Ava aufzupassen. Es war nicht sein Kind. Genau genommen war es nicht mal dein eigenes. Sei bloß still! Mit Grace hatte ich ein paarmal telefoniert oder mit ihr geschrieben. Ich hatte ihr nur das Nötigste erzählt. Dass ich mich gut eingelebt hätte und es mir hier gefiel. Ihre Fragen über meine Adresse hatte ich bis jetzt jedes Mal erfolgreich abgewimmelt.

Gerade stand ich in Jaydens Küche und machte Essen für uns. Auch wenn er noch nicht zuhause war. Ich kochte natürlich jeden Tag für ihn mit. Anscheinend schmeckte es ihm auch, denn das Essen, welches ich für ihn stehen ließ, war jedes Mal leer. Ava machte gerade in ihrem Bett Mittagsschlaf. Nebenbei hörte ich Musik, deshalb bekam ich erst kurze Zeit später mit, dass jemand in die Wohnung kam. Plötzlich stand Jayden neben mir. Durch den Schreck schnitt ich mich blöderweise in den Finger. Der Schnitt fing natürlich sofort an zu bluten. „Scheiße.", fluchte ich. „Tut mir leid. Ich wollte dich nicht erschrecken." Reuevoll schaute er mich an. „Schon in Ordnung. Ich hatte nur noch nicht mit dir gerechnet." „Zeig mal her.", dabei griff er sanft nach meiner Hand. „Ist nicht so schlimm. Ich verarzte das schnell und dann geht es schon wieder."

„Ich hol Pflaster und Desinfektionsmittel. Warte hier. Ich bin gleich wieder da." Ich nickte nur leicht. Damit verschwand er aus der Küche. Ich nahm mir schnell ein Blatt Küchenrolle und hielt es um meinen Finger. Es blutete schon ziemlich doll. Ungefähr eine Minute später kam Jayden wieder in die Küche, direkt auf mich zu. Dann griff er vorsichtig nach meiner Hand und nahm die Küchenrolle weg, um sich den Schnitt genauer anzusehen. „Wir waschen das Blut ab und danach desinfizieren wir es und machen ein Pflaster drauf. Dann wird das schon wieder." Man sah ihm förmlich an wie leid es ihm tat, dass ich mich wegen ihm geschnitten hatte. Nachdem das gröbste des Blutes weg war, nahm er das Desinfektionsmittel zur Hand. „Das könnte jetzt brennen." „Ich werde es überleben.", versuchte ich tapfer rüberzubringen.

Ich hasste eigentlich alles was weh tat. Dazu gehörten Desinfektionsmittel und auch Spritzen. Vor letzterem hatte ich panische Angst. Als das Desinfektionsmittel auf meine Hand traf, zischte ich auf und ballte meine andere Hand zur Faust. Dabei bohrten sich meine Nägel in meine Handfläche und hinterließen dort Abdrücke. Nachdem der Schmerz nachgelassen hatte, nahm Jayden ein Pflaster zur Hand und machte es mir drum. „Okay. Fertig. Was musst du jetzt noch schneiden.", fragte er mich. „Nur noch die Paprika.", antwortete ich darauf. „Das mach ich schnell. Du machst das andere fertig." „Nein du musst mir nicht helfen. Ich schaff das schon. Außerdem kannst du doch gar nicht kochen." „Es gibt für alles ein erstes Mal. Außerdem kann man kochen lernen." „Woher kommt dieser Sinneswandel?" Er zuckte nur mit den Schultern.

„Wieso bist du eigentlich schon zuhause? Also es ist ja dein zuhause, aber ich meine...ähm." „Schon gut. Hab schon verstanden. Es war heute nicht so viel zu tun, da konnte ich eher gehen." „Achso." Nach dieser kurzen Konversation konzentrierten wir uns wieder aufs Kochen. Ich musste aber zugeben, dass er sich gar nicht so doof anstellte, wie befürchtet. 10 Minuten später war das Essen fertig. Wir hatten eine Reis Gemüsepfanne gemacht. Jayden bot an den Tisch zu decken, damit ich nochmal nach Ava schauen konnte. Im Zimmer angekommen, sah ich, dass sie wach war. Mein kleines Mädchen drehte ihren Kopf und sah mich an. Ich ging auf sie zu und sprach mit ihr. „Na Maus. Wie lange bist du schon wach?", fragte ich sie, während ich sie in meine Arme nahm. Als ich sie hochgenommen hatte, gab ich ihr einen Kuss auf die Stirn. „Du kommst jetzt mit rüber."

The Fate of LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt