Kapitel 59

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Jayden PoV.

Von Harper fehlte jede Spur, seit sie auf die Toilette verschwunden war. Deshalb fing ich an mir langsam wirklich Sorgen zu machen. Grace konnte ich ebenfalls ansehen, dass sie sich sorgte. Jedoch wusste sie auch nichts Genaueres. Aylin kam gerade von der Toilette wieder, als sie sich neben mich setzte, hatte sie ein breites Grinsen im Gesicht, was mich stutzig machte. „Hast du Harper gesehen?", wollte Grace sogleich von ihr wissen. „Nein. Warum sollte ich?", antwortete Aylin halb abwesend, da sie schon wieder anfing meinen Hals zu küssen. Wegen dieser Antwort verdrehte Grace genervt ihre Augen. Was ich ihr gerne gleichtun würde. Mich störte ihr anhängliches Verhalten, weil sie eigentlich nicht so war. Die ganze Zeit schon klammerte sie sich an mich und versuchte meine Aufmerksamkeit zu bekommen.

Ich hingegen ignorierte sie eiskalt und tat so, als wäre ich in das Gespräch vertieft gewesen, auch wenn das von mir unhöflich war. Dabei hatte ich mich eigentlich nur auf Harper konzentriert und nichts von dem Gesagten verstanden. Deshalb waren mir ihre Tränen nicht entgangen, bevor sie sich entschuldigte, um auf die Toilette zu gehen. Von den Umständen unseres vorherigen Gespräches abgesehen, würde ich sagen, dass wir uns wieder vertragen hatten. Gut, sagen wir so, ich hatte ihr verziehen. Immerhin war ich sauer auf sie gewesen und nicht sie auf mich. Und alles nur wegen ihrem neuen Job. Trotzdem war ich guter Dinge, dass wir es wieder so hinbekommen, wie es vor dem Streit war. Und bevor ich mit Aylin zusammengekommen war.

Genau das sagte mir jedenfalls unser Kuss und ihre Reaktion, als ich ihr vorhin meinen Finger zwischen die Lippen geschoben hatte. Aber in dem Moment konnte ich einfach nicht widerstehen. Und als Harper dann auch noch begann an diesem zu saugen und meinen Finger mit ihrer Zunge zu umspielen, wäre ich beinah in meiner Hose gekommen. Viel hätte auf jeden Fall nicht gefehlt. Eine Hand legte sich in meinen Schritt, wo diese Druck ausübte, was mich überhaupt nicht antörnte. Was sollte das bitte werden? „Wollen wir nicht kurz verschwinden? Das Essen ist eh noch nicht da. Außerdem bin ich hungrig auf was anderes.", raunte Aylin mir verführerisch ins Ohr. Glücklicherweise kam in diesem Moment unser Essen. Ein hervorragender Grund, um Aylins Hand wegzuschieben, was ich auch sofort tat.

Von dem Mädchen neben mir kassierte ich dafür nur ein gereiztes Schnauben und einen bösen Blick, was mich nicht im Geringsten interessierte. Der junge Kellner von vorhin sah sich suchend nach Harper um, was mir überhaupt nicht gefiel. Auch vorhin schon nicht, als er mit ihr geflirtete hatte, wo sie sich lediglich ein Wasser bestellt hatte. Als er schließlich einsah, dass sie nicht da war, stellte er ihr Essen auf ihren eigentlichen Platz. Bevor er jedoch den Tisch wieder verlassen konnte, hielt ich ihn auf. „Können sie das Essen einpacken?", dabei zeigte ich auf Harper ihre Portion. Da ich so ein Gefühl hatte, dass sie nicht mehr hier auftauchen würde. Denn dafür war sie schon zu lange weg. „Natürlich. Ich bring es Ihnen gleich wieder.", antwortete er höflich und nahm Harpers Essen wieder mit.

„Wo ist Harper denn hin?", wandte sich meine Tante an die Runde. „Keine Ahnung Mum.", kam es schulterzuckend von Grace. „Sie wollte eigentlich nur mal auf die Toilette.", hängte sie noch hintendran. „Habt ihr dort nachgesehen?", fragte mein Onkel. „Ich war dort. Aber von Harper fehlt jede Spur.", mischte sich Aylin ein. „Vielleicht ging es ihr nicht gut?", versuchte Penelope eine logische Erklärung für Harpers Verschwinden zu finden. Doch mein Gefühl sagte mir, dass es einen anderen Grund für ihr Verschwinden gab. Und dieser saß genau neben mir. „Aber dann hätte sie ihr Zeug doch vorher noch geholt. Sie kommt ja so nirgends hin.", fing Logan an zu sprechen. Womit er absolut recht hatte. Ohne ihre Tasche kam sie nirgends hin.

„Wir essen in Ruhe zu Ende und danach suchen wir sie. Weit kann sie ja noch nicht sein.", schlug Aiden vor. „Einverstanden.", kam es von den anderen. Das Essen dauerte gefühlt eine Ewigkeit. Und eh dann ein Kellner da war, damit wir bezahlen konnten, vergingen weitere 15 Minuten. Bei solchen Preisen erwartete ich eigentlich einen schnellen Service. Doch dem war leider nicht so. Nach dem Essen mussten alle zum weiblichen Geschlecht gehörenden Mitglieder natürlich nochmal auf die Toilette. Sodass weitere wertvolle Minuten verstrichen. Ungeduldig wartete ich mit meinem Bruder, Logan und Aiden im Flur mitsamt Harpers Sachen. Fertig mit dem Toilettengang traten wir den Weg in die Tiefgarage an. Da wir nicht alle gleichzeitig in den Aufzug passten, teilten wir uns auf.

The Fate of LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt