Kapitel 13

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•Mia•

~Ein paar Tage später~

Wincent war gerade bei Marco, da die beiden einfach mal wieder alleine abhängen wollten und ich war währenddessen mit den Kindern zu Hause. Emilia spielte in ihrem Zimmer, während Leon schlief. Die beiden hatten sich eine Erkältung eingefangen, wo ich noch nicht so ganz sicher war, welches Kind jetzt welches angesteckt hatte. Aber das war eigentlich egal, ich wusste einfach, dass ich zwei kranke Mäuse zu Hause hatte. Emilia war zwar schon wieder fitter und rannte einfach mit ner laufenden Nase rum, während Leon mal gerade alles zum ersten Mal durch machte. Laufende Nase, Fieber und leichter Husten plagten den kleinen Mann und hielt dadurch auch uns Nachts öfters wach als sonst schon. Wincent hatte zwar einen guten Schlaf und hörte es manchmal nicht. Aber ich war auf jeden kleinsten Mucks, der Kinder konzentriert und wachte jedes Mal sofort auf. Aber so war das wahrscheinlich einfach als Mama. Niemand hatte gesagt, es würde einfach werden. Aber das war egal, ich liebte unsere Babies und ohne sie wäre ich nicht vollkommen.

Leons Husten hatte sich verstärkt und auch das Fieber war etwas gestiegen. Ich versuchte einfach ruhig zu bleiben und versuchte das Fieber wieder etwas zu senken und stellte den Luftbefeuchter ins Kinderzimmer, da ich dachte etwas Feuchtigkeit würde ihm vielleicht gut tun. Ich war gerade dabei ihn zu Stillen, aber wie schon seit gestern merkte ich einfach, dass er immer mehr Mühe hatte dabei. Er machte öfters längere Pausen beim trinken, während er einfach nur durch seinen offenen Mund versuchte zu atmen. Ich schob das erst auf die leichte Erkältung und mit Rücksprache mit dem Kinderarzt, war das auch für ihn die einfachste Erklärung. „Ach Mensch Leon." Murmelte ich, als er wieder nicht mehr trank und ich ihn zurück ins Babybett legte. Ich zog mich dann wieder richtig an, als ich komische Geräusche aus dem Bett kommen hörte. Leon begann zu keuchen und beim ausatmen pfiff es ganz komisch. Leon war dazu noch unruhig und atmete nicht mehr normal. Sofort kriegte ich Angst und ich merkte, wie er nicht genug Luft kriegte. „Scheisse!! Leon!!" sagte ich laut und war froh, das Emilia nichts davon mitkriegte. Ich nahm ihn aus dem Bett, öffnete das Fenster versuchte verzweifelt ihm mehr Luft zugeben. Er war nicht dabei zu ersticken, aber man sah ihm an, dass er nicht die Luft zufuhr kriegte, die er brauchte. „Schatz atme...." Sagte ich verzweifelt und griff dann zum Handy.

„Geh ans Handy!" begann ich dann doch zu weinen, als Wincent das klingeln nicht hörte. Ich stand da mit Leon im Arm, der noch immer nicht richtig atmen konnte und mit dem Handy, mit dem ich versuchte Wincent zu erreichen. Ich versuchte es nochmal und Gott sei Dank ging Wincent dann endlich ran. „Mia?" sagte er. „Wincent komm nach Hause!!!" weinte ich sofort. „Was ist passiert?!" hörte ich ihn und wie er aufstand. Seine Stimmlage hatte sich augenblicklich verändert und er wurde nervös. „Leon kriegt kaum noch Luft. Wincent komm nach Hause... Bitte..." schluchzte ich. „Bin unterwegs!" sagte dieser nur und dann war Stille am anderen Ende. Wieder sah ich zu Leon, der immer noch schwer atmete. Ich legte ihn dann auf den Wickeltisch, das Fenster weit geöffnet. Ich versuchte dem Kleinen so viel Sauerstoff wie nur möglich zu geben und sah ihn an. Ich wusste nicht wieso, aber ich zog ihn einfach bis auf die Windel aus, da ich das Gefühl hatte, dass er noch wärmer als sonst war. Mittlerweile war auch Emilia da und merkte, dass irgendwas nicht stimmte. Sie fragte mich immer wieder was los war, was Leon hatte und wieso er so komische Töne von sich gab. Ich war verzweifelt und ich hatte eine riesen Panik in mir. Mittlerweile begann der Kleine auch zu weinen und das machte das Atmen nur noch schwieriger. Er hatte auch immer so komische Einziehungen bei den Rippen wenn er einatmete und das war eindeutig nichts Gutes.

Nach einer gefühlten Ewigkeit, kam dann auch endlich Wincent nach Hause. „Mia?!" rieft er laut. „Kinderzimmer!!" rief ich und weinte nun nur noch mehr, als ich die Stimme meines Mannes hörte. Natürlich begann nun auch Emilia zu weinen, als sie mich weinen sah und merkte, dass irgendwas nicht stimmte. Die Hektik war spürbar und übertrug sich sofort auf Emilia. Wincent kam ins Zimmer gestürmt, gefolgt von Marco. Dieser kümmerte sich sofort um sein Patenkind, während Wincent zu mir und Leon kam. „Was wenn er erstickt. Wincent ich will Leon nicht verlieren." Weinte ich und stand wie ein Häufchen Elend vor dem Wickeltisch. „Wir werden ihn nicht verlieren!" sagte Wincent bestimmt, aber mit genau so viel Panik wie ich. Er schnappte sich Leon's Handtuch in das wir ihn immer nach dem Baden wickelten und hob ihn hoch. „Wir fahren ins Krankenhaus!!" sagte mein Mann und verliess das Zimmer. Ich blieb erst noch stehen und sah Wincent hinterher und dann zu Emilia und Marco. „Ich bleib bei Emilia. Geh schon!" forderte mich Marco auf und da verliess ich fluchtartig das Zimmer und ignorierte Emilia, die bitterlich begann zu weinen und nach mir rief.

Mit Leon im Arm und auf der Rückbank sitzend, forderte ich Wincent ständig dazu auf schneller zu fahren. „Mia ich fahre so schnell ich kann!!!" sagte Wincent dann etwas forsch zu mir. „Aber Leon...." Murmelte ich. „Schatz ich weiss, aber ich kann nicht schneller als der Verkehr es zulässt!" sagte Wincent und bog dann endlich auf die Strasse ein, wo das Krankenhaus in Eutin war. Er parkte direkt vor dem Eingang zum Notfall und stieg dann aus. Er öffnete meine Tür und nahm mir direkt Leon ab und rannte ins Krankenhaus. Ich folgte ihm so schnell ich konnte und sofort wurden wir von einem Arzt aufgefordert ihm zu folgen, als Wincent sagte, dass unser ein Monate alter Sohn nicht mehr richtig Luft kriegte. Während wir dem Arzt folgten musste ich ihm erzählen was alles war bis zum jetzigen Zeitpunkt. Ich stotterte und musste mich richtig konzentrieren. Ich war überfordert und hatte einfach nur Angst. Eine Krankenschwester nahm Wincent dann Leon ab und ging mit ihm ins Untersuchungszimmer. Ich wurde noch unruhiger und wollte ihr sofort folgen. „Leon!!" sagte ich und da stellte sich der Arzt mir in den Weg. „Lassen sie uns kurz den Kleinen untersuchen und danach dürfen sie sofort zu ihrem Sohn." Sagte er und ich verstand nicht, warum sie mich nicht zu meinem Baby liessen. „Nein! Ich will zu Leon! Jetzt!!" wehrte ich mich. „Schatz..." sagte Wincent und hielt mich am Arm fest. „Wir stehen da nur im Weg oder lenken wahrscheinlich ab. Lass die Ärzte machen. Wir dürfen danach sicher gleich rein." Sagte Wincent und zog mich zu sich.

Der Arzt verschwand im Zimmer und schloss die Tür. Wincent und ich blieben einfach mitten im Flur zurück. „Leon...." Schluchzte ich und da zog mich Wincent an seine Brust und schloss seine Arme um mich. „Es wird alles gut." Sagte Wincent leise und legte seinen Kopf auf meinen und strich durch meine Haare. „Wie kannst du nur so ruhig bleiben!" meinte ich und wollte mich von ihm lösen, aber er liess es einfach nicht zu. „Bin ich nicht!" murmelte er und erst da merkte ich, wie Wincent am ganzen Körper zitterte und sein Pokerface langsam von ihm abfiel. Ich schlang dann meine Arme ebenso um ihn und dann standen wir einfach da und hielten uns gegenseitig im Arm. Während ich einfach weinte und unglaubliche Angst um Leon hatte, strich mir Wincent über den Rücken und versuchte mir so viel Halt wie nur möglich zu geben. „Ich will ihn nicht verlieren." Wimmerte ich leise. „Das werden wir nicht." Sagte Wincent leise und erst da hörte ich ihm an, dass auch er nah an den Tränen war. Ich hob langsam den Kopf und sah ihn an. Wincent erwiderte meinen Blick und als er blinzelte, lösten sich einzelne Tränen bei ihm. Auch er hatte natürlich eine Wahnsinns Angst um seinen Sohn. Und es liess auch Wincent nicht kalt, was gerade passiert war.

Wir beide bleibenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt