Kapitel 21

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•Mia•

Amelie und ich unterhielten uns noch lange, als wir zu Hause waren. Wir waren beide richtig sauer und enttäuscht von Basti und Wincent. Wieso musste es immer so eskalieren? Irgendwann gingen dann auch wir ins Bett und schliefen sofort ein. Amelie war mittlerweile schon weg und ich war mit Shayenne und den Kindern alleine. „Wieso ist Wincent heute nicht nach Hause gekommen?" hörte ich dann Shayenne, die sich zu mir an den Tisch setzte. Ich sah Wincents Schwester einen Moment an und seufzte dann. „Ich hab ihn ausquartiert." Sagte ich und erzählte Shay dann die komplette Story. „Wieso können sich die zwei nicht mal zusammen reissen?!" sagte Shayenne und schüttelte den Kopf. „Die sind unmöglich." Fuhr sie dann fort. Meine Aufmerksamkeit wurde auf mein Handy gezogen, als dieses eine Nachricht ankündigte.

W: Darf ich nach Hause kommen?
M: Denk schon.
W: Ok.

War die kurz und knappe Unterhaltung zwischen Wincent und mir. „Shayenne, kannst du hier bleiben bis Wincent da ist? Also wahrscheinlich etwas länger?" fragte ich Shay welche mich fragend ansah. „Ich glaube Wincent und ich haben noch etwas zu klären. Könntest du dann auch noch auf die Kleinen aufpassen?" fragte ich und Wincents Schwester nickte sofort. „Klar. Aber streitet euch nicht, bitte." Sah sie mich bittend an und stand dann auf, als Leon oben begann zu weinen. Für Shayenne war es selbstverständlich was sie tat. Obwohl ich die Mama war, kümmerte sie sich auch jetzt um die Kinder und ich stellte mich unter die Dusche.

„Mia?" hörte ich dann Wincents Stimme, als er heimkam. „Papaaaaaa!!!" rief Emilia, stand auf und rannte los. Sie blieb abrupt stehen und starrte ihren Vater an. Dann hörte ich auch Shayennes Stimme. „Wie siehst du denn aus?!" sagte sie und da wurde auch meine Neugierde geweckt. Ich kam mit Leon auf dem Arm um die Ecke und sah Wincent erschrocken an. Er hatte bereits eine Verfärbung im Gesicht und seine Nase war komplett eingepackt. Er wollte gerade etwas zu Shay sagen, als er mich erblickte und sich dann nur noch auf mich konzentrierte. „Mia..." sagte er, doch ich liess ihn einfach stehen. Ich gab Shay Leon ab und verschwand nach oben und schloss die Schlafzimmertür hinter mir. Ich war noch immer sauer auf Wincent. Ich war verletzt und enttäuscht. Ich sass auf dem Bett als es an der Tür klopfte und Wincent leise ins Zimmer kam. „Mia es tut mir leid." Sagte er dann und ich schloss kurz meine Augen. Ich wollte ihn erst ignorieren, aber mein Mund war schneller und ich begann zu reden. „Das sagst du jedes Mal." Hörte ich mich selbst. „Ich weiss... Aber bitte glaub mir. Ich wollte nicht, dass es so endet." Sagte er und da drehte ich mich zu ihm um. „Und wieso hast du dich dann nicht zusammengerissen?" fragte ich und stand auf. „Du weisst ganz genau, wie ich es hasse, wenn andere Männer dir zu nah kommen." Sagte mein Mann und sah mich an. „Ja, das ist mir wohl bekannt! Aber du rastest immer aus. Du wirst eifersüchtig und aggressiv und man kommt nicht mehr an dich ran. Was ist los mit dir?! Früher war es süss, wenn du eifersüchtig wurdest. Da warst du grummelig und hast den Typen auf andere Weise gezeigt, zu wem ich gehöre. Aber mittlerweile zettelst du ständig eine Prügelei an. Dass Basti dir eine reingehauen hat war nicht okei. Aber ihr zwei provoziert euch ständig. Schlussendlich gings doch einfach nicht mehr um Lars. Es ging einfach nur noch um eure Dickschädel!" sagte ich und wandte mich dann wieder ab und sah aus dem Fenster.

Wincent hatte den Kopf gesenkt und stand einfach mitten im Zimmer. „Ich werde an mir arbeiten." Sagte er dann leise. „Und es tut mir wahnsinnig leid, dass ich dir deinen Abend versaut habe. Und dass ich dich..." Begann er und sah dann zu mir. „Mit einem Flittchen verglichen hast?" sagte ich und drehte mich zu ihm. Das hatte mich am schlimmsten verletzt, jede Prügelei wäre mir lieber gewesen, als eine Beleidigung meines eigenen Mannes. Wincent nickte leicht und beobachtete mein nächstes Handeln. Aber ich stand einfach da und nun senkte ich meinen Blick. „Das tat ganz schön weh." Sagte ich leise und unterdrückte ganz gut meine aufkommenden Tränen. „Ich weiss nicht was mich geritten hatte, als ich das gesagt hatte. Mia ich wollte das nicht. Du bist kein Flittchen oder sonst irgendeine Frau die leicht zu haben ist. Ich wollte das wirklich nicht. Mia ich liebe dich. Und ich bin einfach ein bescheuerter Vollidiot, der keine Ahnung hat wie toll du bist." Sagte Wincent zu mir und kam langsam auf mich zu. Vor mir blieb er stehen und legte ganz langsam und vorsichtig seinen Finger an mein Kinn und hob meinen Kopf langsam an. „Bitte verzeih mir. Bitte Mia." Hörte ich Wincents Worte. Nicht nur die Worte baten um Verzeihung, auch seine Augen taten es. Und da war meine Wut wie weggeblasen. „Vertrau mir einfach. Wincent ich würde dich nie betrügen." Sagte ich leise und machte einen Schritt auf ihn zu. Er schlang seine Arme um mich und zog mich an seine Brust. Ich presste mich an seinen Körper und hielt mich an ihm fest. „Wieso muss es immer so eskalieren..." sagte ich leise. Wincent sagte nichts, sondern schlang seine Arme noch mehr um mich und drückte mich an seinen Körper.

Als wir uns gelöst hatten, schob ich Wincent zum Bett wo er sich sofort hinsetzte. Ich stellte mich zwischen seine Beine und legte meine Hände sanft an sein Gesicht, während er seine Hände an meine Beine legte und mich ansah. „Ist sie gebrochen?" fragte ich leise und strich sanft über seine Wangen. „Ja." Nickte Wincent langsam und schloss seine Augen, während er mein sanftes Streicheln genoss. Ich seufzte leise und strich dann ganz vorsichtig über die verbundene Nase. Wincent zuckte bei der kleinsten Berührung zusammen und legte seine Hand an meine und zog sie weg. „Nicht..." sagte er leise und sah mich dann an. „Hast du Schmerzmittel gekriegt?" fragte ich nach und auch da nickte er wieder. „Ja hab ich." Sagte Wincent und sah mich weiter hin an. Wir sahen uns einfach einen Moment an und dann spürte ich Wincents Griff der fester wurde und mich dann dazu bewegte mich auf seinen Schoss sinken zu lassen. Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und lächelte ihn an, als wir auf Augenhöhe waren. Wincent hielt mich fest und ich rutschte dicht an ihn ran. „Ich liebe dich." Sagte er dann leise und lächelte mich sanft an. Und natürlich schaffte er es mit diesem Lächeln, dass es in mir heftig kribbelte. „Ich liebe dich auch." Sagte ich leise und näherte mich vorsichtig seinen Lippen und legte meine auf seine. Wir küssten uns vorsichtig und ich war stets drauf bedacht, seine Nase nicht zu berühren.

„Ich fahr Shayenne nach Hause." Sagte ich zu Wincent, als wir die Stufen runterkamen. „Ja ist gut." Nickte er und hauchte mir nochmal einen Kuss auf die Lippen. „Ihr habt euch nicht gestritten?" fragte Shayenne mich dann grinsend, als wir im Auto sassen. „Ausnahmsweise mal nicht." Schmunzelte ich leicht und fuhr mit ihr zu Angela. Wir redeten dann drüber was bei ihr gerade so anstand und als ich das Auto geparkt hatte, lehnte sich Shayenne zu mir und umarmte mich. „Danke fürs Babysitten." Sagte ich zu Shayenne. „Gerne." Lächelte sie mich an und verliess dann das Auto. Ich sah ihr noch kurz nach, wie sie im Haus verschwand und dann fuhr auch ich zurück nach Hause. Ich war froh, hatten Wincent und ich uns irgendwie ausgesprochen. Denn schon in 2 Tagen würde er wieder nach München fahren um das Album fertig zustellen und abzugeben.

Wir beide bleibenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt