Kapitel 35

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•Mia•

Es war nun also offiziell. Ich war gescheitert obwohl ich das nicht wollte. Wincent und alle anderen hatten recht. Ich war enttäuscht von mir selbst und ärgerte mich einfach, dass ich dieses Mal nicht das geschafft hatte, was ich mir in den Kopf gesetzt hatte. Ich erwartete ja eigentlich, dass mir Wincent unter die Nase reiben würde, dass er es mir gesagt hatte. Das er mich gewarnt hatte und mir sagte, dass ich das nie schaffen würde. Aber er überraschte mich. Wincent war für mich da und fing mich wieder auf. Wie schon so oft. Nicht einmal liess er mich spüren, dass er im Recht war und nicht ich. Vielleicht wars für ihn einfach eine Genugtuung die er im Stillen und für sich genoss. Ich schüttelte leicht meinen Kopf und widmete mich wieder meinem Lap Top. Ich hatte eine Seite geöffnet die Nannys vermittelte und da sah ich mir gerade die potenziellen Kandidatinnen an. Ich setzte diverse Filter. Sie sollte nicht zu jung sein und vielleicht etwas Erfahrung mitbringen. Und dann entschied ich auch etwas oberflächlich und pickte mir die raus, die sympathisch wirkten. Tatsächlich waren auch zwei Männer drunter die mich mit ihren Voraussetzungen total ansprachen. „Wincent?" rief ich dann, doch kriegte keine Antwort. „Winni?" versuchte ich es nochmal, aber als auch da keine Antwort kam stand ich auf und ging ins Wohnzimmer. Da lag er mit beiden Kindern auf dem Sofa und alle schliefen sie. Leon lag auf seiner Brust und Emilia zwischen ihm und der Sofalehne. Ich musste schmunzeln und machte natürlich auch gleich ein Foto davon. Es war einfach zu süss und ich liebte diese Momente. Ich entschied mich dann Leon zu mir zu nehmen, der dann auch sofort aufwachte. Emilia hörte ihren Bruder leise quengeln und da öffnete auch sie ihre Augen. Nur Wincent schlief noch immer tief und fest und liess sich nichts anmerken.

Ich ging mit den Kindern in die Küche, schnitt für Emilia Karotten und Gurken klein und Leon gab ich etwas Tee. Ich beschäftigte mich etwas mit den Kindern, während Wincent noch immer schlief. Irgendwann wurde auch der Herr des Hauses wach und schlurfte müde zu uns in die Küche. „Papa!" sagte Emilia, rutschte vom Stuhl und rannte zu ihrem Vater. „Na Mäuschen?" murmelte er und hob sein Mädchen hoch. „Müde, Papa?" fragte Emilia und drückte in seinem Gesicht herum. „Mhm..." nickte er und schmunzelte. Auch ich musste leicht grinsen und sah den beiden zu, während ich Leon auf dem Schoss hatte, welcher mit einem Löffel spielte.

Irgendwann hatten wir dann Zeit für uns und Wincent kuschelte sich an meinen Rücken und schlang seine Arme um mich. „Hey..." nuschelte er, strich mir die Haare aus dem Nacken und begann sanfte Küsse auf meine Haut zu hauchen. Sofort entspannte ich mich und legte meine Hände auf seine Arme. „Hi..." antwortete ich leise und genoss sichtlich seine Zärtlichkeiten. „Kuscheln?" fragte er leise zwischen seinen Küssen. „Können wir das verschieben? Ich will mit dir etwas anschauen." Sagte ich und drehte meinen Kopf langsam zu ihm. „Jetzt?" murmelte Wincent und küsste sich langsam zu meinem Mund. „Ja jetzt." Nickte ich leicht, liess ihn aber bei meinen Lippen ankommen und erwiderte seinen Kuss den er mir gab. „Kann das nicht warten?" sagte Wincent leise gegen meine Lippen und drehte mich zu sich und küsste mich erneut. „Nein. Wincent bitte." Sagte ich und schob Wincent sanft von mir weg. Er seufzte leise und liess mich dann los. „Okei. Worum geht's?" fragte er dann und sah mich aufmerksam an.

Ich griff nach seiner Hand und zog ihn hinter mir her ins Büro. Ich zog den zweiten Stuhl mit mir mit und setzte mich dann auf den Bürostuhl, während Wincent sich auf den anderen neben mir sinken liess. „Ich hab da mal so eine Seite durchforstet. Die vermitteln Nannys und haben auch ne wirklich grosse Auswahl. Ich habe mir jetzt mal ein paar Kandidaten rausgesucht und will sie dir zeigen. Vielleicht kannst du ja auch mal schauen und findest noch andere?" sagte ich und sah zu Wincent der nickte und dann auf den Bildschirm sah. „Also soll ich jetzt selber noch suchen oder schauen wir erst deine an?" fragte er mich. „Ne such du mal noch welche aus. Vielleicht haben wir ja nen Match oder du findest jemanden, den ich nicht auf dem Schirm hatte." Lächelte ich ihn an und Wincent nickte erneut. „Okei." Sagte er und zog den Lap Top zu sich. „Ich geh mal kurz duschen und komm dann wieder zu dir." Lächelte ich ihn an, küsste ihn und stand dann auf. Ich liess Wincent im Büro zurück und hüpfte schnell unter die Dusche.

„Und? Wurdest du fündig?" fragte ich dann, als ich zurückkam und mich wieder zu ihm setzte. „Ja... So die ein oder andere." Nickte er und schob mir den Lap Top hin. Wir begannen dann auch gleich mit seiner Auswahl. Es waren alles hübsche und vor allem junge Mädels und 90% seiner Auswahl war blond. Ich war mir nicht ganz sicher, nach welchem Verfahren mein Mann, die Kandidatinnen ausgesucht hatte. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, ganz sicher nicht nach Erfahrung. Ich kratzte mich am Kopf, aber las mir dennoch alles durch. Bei einer hatten wir tatsächlich nen Match, aber das sagte ich noch nicht. „Und was sagst du?" fragte mich Wincent. „Die sehen alle gleich aus." Schmunzelte ich dann und Wincent sah mich an. „Hä?" sagte er. Ich klickte mich durch seine Auswahl. „Blond.... Blond.... Blond.... Blond." Lachte ich und Wincent schmunzelte. „Möchtest du mir etwas sagen? Muss ich mir eine blonde Perücke kaufen?" grinste ich leicht. „Ach was..." lachte Wincent und sah mich dann an. „Aber wenn du willst dann..." sagte er und zuckte grinsend die Schultern. „Ich mag meine dunklen Haare." Schmunzelte ich.

Wir gingen dann meine Auswahl durch, Wincent sagte eigentlich nichts, bis der erste Kerl auftauchte. „Ein Typ?!" sagte er sofort und sah zu mir. „Äh ja?" sagte ich und klickte weiter. „Noch einer?" sah Wincent mich dann an, als der zweite zum Vorschein kam. „Ja, was ist das Problem?" fragte ich, aber natürlich war es mir bereits klar. „Ich will keinen Typen als Nanny für meine Kinder." Sagte er. „Wieso nicht?" fragte ich und sah ihn an. „Weil... Weil..." begann Wincent dann nach Worten zu suchen. „Dir geht's nicht um die Kinder. Dir geht darum, dass er auch öfters mal in meiner Nähe sein wird." Schmunzelte ich. „Was?! Nein!!" sagte Wincent, aber ich wusste es. Ich stichelte noch etwas bis Wincent dann doch nach gab. „Ja okei! Ich will keinen Kerl wegen dir. Ich weiss wie heiss du bist. Und ich kenne die Wirkung von dir auf Männer. Ich will keinen Kerl als Nanny." Sagte er dann und schmunzelte leicht. „Okei." Nickte ich und gab dann nach. Ich hatte die Kerle eigentlich auch aus Jux ausgesucht um Wincent etwas zu ärgern und es hatte natürlich geklappt. „Also... Dann die Mädels. Obwohl ich es ja auch doof finde, wenn sie dich dann an sabbern und vielleicht angraben." Sagte ich und sah Wincent an. „Schatz wir müssen Kompromisse eingehen." Sagte er dann und schmunzelte. „War klar, dass ICH den Kompromiss eingehen muss." Schmunzelte auch ich. „Aber im Ernst Wincent. Wenn sich nur eine Als Fan von dir entpuppt, dann will ich sie nicht." Sagte ich leise und Wincent nickte. „Ja ist gut." Sagte er sofort. Wir durchforsteten alle möglichen und unmöglichen Kandidaten und fanden zum Schluss 4 Mädels, die uns sympathisch waren und auch unseren Anforderungen entsprachen.

„Also, dann schicke ich denen eine Mail und sah denen an welchen Mädels wir Interesse hätten?" fragte ich Wincent und er nickte. „Ja und dann lernen wir eine nach der Anderen Mal kennen und Probearbeiten. Ich will sehen wie die mit unseren Kindern umgehen. Und vor allem wie sie reagieren, wenn sie merken für wen sie arbeiten werden." Sagte Wincent und schmunzelte leicht. Ich nickte. Ja ich wollte auch nicht einfach die erste Beste einstellen. Deshalb mussten wir halt auch durch dieses Auswahlverfahren, was vielleicht auch etwas Stress für die Kleinen bedeuten würde. Vor allem für Emilia. Leon würde wahrscheinlich noch gar nicht viel mitkriegen. Aber Emilia würde sehen, dass da fremde Menschen auf einmal hier sein werden und auf sie auf passen werden. Ich war wirklich gespannt wie sich das alles entwickeln würde und versuchte positiv in die Zukunft zu blicken.

Wir beide bleibenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt