Kapitel 101

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•Wincent•

Vor 5 Tagen hatte mir Mia gesagt, dass sie zum dritten Mal schwanger war. Das alles kam sehr überraschend und komplett ungeplant. Ich dachte ja die Pille sei zu 100% sicher?! Aber anscheinend gabs auch da ne Fehlerquote und wir hatten die natürlich mal wieder direkt getroffen. Aber dieses Mal war es okei. Bei sowas spielte es mir keine Rolle, dass wir die ‚Auserwählten' waren. Wir wollten eh irgendwann noch ein 3. Kind. Vielleicht so in nem Jahr, aber nun war es halt schon in paar Monaten so weit. Wir würden mit der Info an unsere Familie noch etwas warten, erst wollten wir die 3 Monate verstreichen lassen und das alles noch etwas für uns geniessen.

Es war der 12. Juli. Mias und mein Jahrestag. Vor 6 Jahren sind wir zusammengekommen und seither ein Herz und eine Seele. Ich wollte sie eigentlich zum Abendessen ausführen, aber Mia wollte die Kinder nicht jetzt schon abgeben, nachdem wir erst ein paar wenige Wochen in München wohnten. Also gingen wir kurzerhand mit der gesamten Familie essen. Natürlich war es nicht so romantisch und entspannend, als wenn wir alleine gewesen wären. Aber mit den Kindern dabei, war es doch auch was Spezielles. Der Hauptgang war gegessen und Emilia wartete ungeduldig auf ihre Kugel Vanilleeis mit vielen bunten Smarties obendrauf. Natürlich kriegte Leon das gleiche und Mia und ich tranken nur einen Kaffee.

„Mmhh lecker." Murmelte Emilia und versuchte mit dem Finger ein Smarties aus der kleinen Schüssel zu fischen, doch es war so glitschig, dass es ihr immer wieder wegflutschte. „Emilia du hast da nen Löffel. Bitte nimm den." Sagte ich und schob ihn ihr hin. Mit schmutzigen Fingern griff sie nach dem Löffel und versuchte nun so ihr Smarties zu erwischen, was dann nach einem längeren Kampf auch gelang. Mia fütterte Leon mit seinem Eis, der zufrieden schmatzte und immer wieder „mmmhhh" machte. Ich liebte es meinen Kinder zu zuschauen, zu zuhören wenn sie was sagten oder wie Leon Laute von sich gab. Gelegentlich kamen mittlerweile ein paar mehr Worte als nur Mama, Papa, Ja und Nein aus seinem Mund. Leon wurde immer grösser und lernte Tag für Tag neue Dinge. Es war krass wie schnell die Zeit verging. Gerade waren beide doch noch so winzig und schon bald waren sie grosse Schwester und grosser Bruder. Ich musste bei dem Gedanken lächeln und es kribbelte in meinem Körper. „Ich liebe es, wenn du so verträumt lächelst." Sagte Mia dann und lächelte mich ebenso an. Ich wachte aus meinen Gedanken auf und sah zu meiner Frau. „Gerade ist alles so perfekt." Lächelte ich und Mia nickte. „Und so wird es bleiben." Lächelte sie zu mir und sah dann wieder zu Leon der ihre Aufmerksamkeit verlangte. Ja ich hoffte es, dass es so blieb. Denn immer wenn wir ein Hoch hatten kam ein grauenvolles Tief. Aber nicht dieses Mal! Jetzt würden wir dagegen ankämpfen und ich sah positiv in die Zukunft und war mir sicher, das es ab jetzt einfach nur noch geradeaus laufen würde, ohne einen Fall in den Abgrund.

Wir waren zu Hause angekommen, die Kinder hatten wir ins Bett gebracht und Mia war gerade noch am Telefon mit meiner Mutter. Ich rannte derweil raus in den Garten und zündete so schnell ich nur konnte die Kerzen an, die ich um den Pool herum verteilt hatte. Ich hechtete quasi nochmal ins Haus und zog mir oben die Badehosen an. Erst zögerte ich und dachte an Nacktbaden, doch dann schüttelte ich den Kopf und griff nach Mias Bikini und krallte mir zwei Handtücher. Es war ruhig im Haus geworden, Mia redete nicht mehr, also sputete ich mich die Stufen runter und in den Garten. „Mist..." sagte ich leise, als Mia vor mir da war und sich alles ansah. Sie drehte sich zu mir um und lächelte mich an. „Hast du das gerade eben gemacht?" fragte sie mich und ich nickte etwas ausser Atem. „Wow." Sagte sie leise und kam zu mir. „Private Poolparty?" schmunzelte ich und hielt ihren Bikini hoch. „Gerne." Schmunzelte sie und nahm den Bikini. Sie verschwand dann kurz im Haus und kam mit einem Bier für mich und etwas alkoholfreiem für sich wieder zu mir raus. Ich stand bereits schon bis zur Hüfte im Wasser auf den Stufen und lächelte sie an. Mia stellte die Getränke an den Poolrand und kam dann langsam ins Wasser und blieb wieder vor mir stehen. Sie strich mir sanft mit den Händen über die Arme und verschränkte ihre Arme danach in meinem Nacken und zog mich so automatisch zu sich. „Alles gute zum Jahrestag, mein Schatz. Ich liebe dich." Sagte ich zu meiner Frau, schlang meine Arme um sie und küsste sie zärtlich.

Mia hielt sich an mir fest, hatte die Beine um meine Mitte geschlungen und ihre Arme locker um meinen Nacken gelegt. „Sag mal, was hältst du davon wenn wir einen Whirlpool kaufen würden?" sagte ich zu meiner Frau. „Das wär mega. Aber wir sollten unser Budget nicht überziehen." Antwortete sie mir und ich schmunzelte nur. Mia hatte keine Ahnung über meine finanzielle Lage und somit wusste sie auch nicht, dass wir uns nen Whirlpool locker leisten konnten. „Schauen wir mal die Tage, ob wir etwas günstiges finden und dann können wir immer noch das Budget abchecken." Sagte ich und hauchte Mia einen Kuss auf den Mund. „Okei." Nickte sie leicht und erwiderte meinen Kuss sanft. Ich schnappte mir die beiden Poolnudeln, welche Emilia vorhin noch ins Wasser geschmissen hatte und jetzt im Wasser rum dümpelten. Ich legte meine Arme drüber  und liess mich zurücksinken und wurde dadurch bei den Schulterblättern gestützt und die andere klemmte ich mir unter die Kniekehlen und konnte mich so quasi ins Wasser legen. Mia sass nun auf meinem Schoss und grinste mich an. „Bequem?" fragte sie mich und ich nickte. „Mega. Und dann noch mit so ner hübschen Badenixe auf mir is es eh perfekt." Lächelte ich sie an. Meine Augen wanderten auf ihren Bauch und ich strich sanft mit einer Hand drüber. „Ich kann's irgendwie immer noch nicht glauben, dass du mit Baby Nummer 3 schwanger bist." Grinste ich meine Frau an, während sie ihre Hand auf meine legte. „Ja, mal wieder ne ziemlich ungeplante Sache gewesen." Lachte sie leise, beugte sich zu mir und küsste mich gefühlvoll.

Die ersten Wochen in München vergingen wahnsinnig schnell und wir hatten uns endlich richtig eingelebt. Mia war total tiefenentspannt und auch mir ging es richtig gut. Die Kinder waren überglücklich und zufrieden. Das war für Mia und mich das Wichtigste und dass es den Kindern so gut ging, liess uns wahrscheinlich auch so entspannen. Für mich hiess es aber leider Koffer packen und die 10 Sommerkonzerte spielen für die wir gebucht worden waren. Ich freute mich richtig, auch wenn ich nun für knappe 3 Wochen weg war und meine Familie alleine lassen musste. Aber das war okei, es war mein Job und irgendwie freute ich mich auch darauf, Mia und die Mäuse etwas zu vermissen. Das Wiedersehen würde dann umso schöner werden.

Wir beide bleibenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt