Kapitel 36

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•Wincent•

Das nicht nur Mia und ich bei den Nannys entscheiden würden, sondern auch die Kinder, daran hatte ich gar nicht gedacht. Allen voran war Emilia die grösste Kritikerin von uns allen. Sie war gnadenlos und liess es die Kandidatinnen sofort spüren wenn etwas scheisse war. Nanny Nummer eins war zwar nett und wirklich zuvorkommend. Egal was ich sagte oder verlangte, sie tat es sofort und willigte ein. Nur blöd, merkte ich die ersten 2 von 3 Tagen Probearbeiten nicht, dass sie nur bei mir so war. Mia ignorierte sie komplett und wenn meine Frau etwas von ihr verlangte, tat sie es zwar, aber nicht mit diesem Elan den sie bei mir hatte. „Danke fürs Probearbeiten. Aber für uns passt diese Zusammenarbeit nicht. Viel Glück weiterhin." Verabschiedeten wir uns von ihr und liessen eine wütende Nanny ziehen. Nanny Nummer 2, schickten wir bereits am 2. Tag nach Hause, als Mia und ich sie erwischten, wie sie in meinem Kleiderschrank wühlte um sich eins meiner Shirts als Souvenir zu ergattern. Mia wollte sie direkt rausschmeissen, doch ich stellte sie zur Rede. Natürlich mussten wir genau jemanden auswählen, der ein Fan von mir war. Ich dachte ja bisher immer ich hab anständige Fans. Aber Nanny Nummer zwei war einfach nur unverschämt und respektlos. „Schmeiss sie raus!" waren Mias Worte, ehe sie aus dem Zimmer rauschte und zu den Kindern ging, die unten im Wohnzimmer waren und spielten. Bei Mia schrillten alle Alarmglocken und schottete Leon und Emilia ab, als ich die crazy Nanny zur Haustür begleitete.

„Wir finden nie jemanden!" jammerte Mia dann und ich nahm sie in den Arm. „Wir haben noch 2 die über nächste Woche und die Woche darauf hier sind." Sagte ich beruhigend zu meiner Frau. Ich hatte meine Termine extra so gelegt, dass ich in den Tagen, wo die Nannys hier waren ebenso zu Hause war. Ich wollte dabei sein und Mia mit dieser Entscheidung nicht alleine lassen.

Nanny Nummer 3 war zwar nett und machte wirklich gute Arbeit. Aber Emilia tanzte ihr auf der Nase rum. Sie verweigerte alles und tat einfach nicht das, was die Nanny von ihr wollte. Sie tat mir wirklich leid, denn sie strengte sich richtig an, aber Emilia drehte richtig auf. „Meinst du wir haben unsere Kinder damit überfordert? Ich meine innert 4 Wochen 3 Nannys?" fragte mich Mia unsicher, als wir uns auch von Kandidatin Nummer 3 mit ner Absage verabschiedeten. „Ich weiss nicht." Begann nun auch ich zu zweifeln und seufzte leise, als Emilia angerannt kam und zu uns hoch sah. „Nächste Nanny?" fragte diese und Mia und ich sahen uns verwirrt an. „Magst du denn wirklich eine Nanny?" fragte ich und kniete mich zu Emilia. Sie nickte und schlang ihre Ärmchen um meinen Nacken. „Jemand neues zum spielen!" lächelte sie mich an und strich mir, wie Mia immer, die Haare aus der Stirn. Sie hatte das bei ihrer Mama abgeschaut und wie auch bei Mia, schloss ich bei Emilia meine Augen und genoss es in vollen Zügen.

~Ankunft Nanny Nummer 4, Woche 5~

„Hoffentlich klappt es..." nuschelte Mia, als wir eine Autotür zuschlagen hörten. „Mia entspann dich. Es wird schon klappen." Lächelte ich meine Frau aufmunternd an und küsste sie dann zärtlich. „Emilia freut sich schon." Sagte ich und sah zu Emilia, die bereits vor der Haustüre stand und versuchte die Tür zu öffnen. „Ich weiss nur noch nicht ob es das Engelchen oder Teufelchen in ihr ist, welches sich freut." Sagte Mia und löste sich dann von mir. Ich sagte nichts mehr, Mia steigerte sich nur wieder in etwas rein und das musste ich irgendwie unterbinden. Als es klingelte, rief Emilia lautstark nach uns, dass wir die Tür auf machen sollten. Grinsend ging ich zu ihr und hob meine Tochter hoch und öffnete dann die Tür. Vor uns stand eine junge und hübsche blonde Frau und lächelte uns an. Sie hatte eine tolle Ausstrahlung und sofort musste ich einfach ihr Lächeln erwidern. „Sie ist hübsch." Haute Emilia dann raus, was Nanny Nummer 4 zum lachen brachte. „Emilia!" sagte Mia, die ebenso neben mir stand. Wir baten die Nanny rein, ich liess Emilia wieder runter und sie rannte direkt zu ihren Spielsachen und holte mal ein paar Dinge um sie der Nanny zu zeigen.

„Schatz, lass uns erst mal mit ihr etwas reden ja? Danach kannst du spielen." Lächelte ich Emilia an, die nur nickte und davon trottete. Wir setzten uns an den Tisch und lernten uns erstmal kennen. „Ich bin Hanna." Lächelte sie uns an. „Das ist Mia meine Frau und ich bin Wincent." Lächelten wir ebenso zurück und verfielen dann langsam in einen Smalltalk, der uns über Hanna aufklärte und andersrum. Wir spielten mit offenen Karten, also sagte ich ihr auch direkt, wer genau ich war und was mein Job war. Aber Hanna ‚kannte' mich und als sie mich vorhin an der Tür sah, bestätigte sich, dass ich DER Wincent Weiss war, der da auf dem Papier stand. Wir sagten ihr, dass ich oft weg war, dass Mia ebenso arbeitete, aber nicht die ganze Woche. Das wir sie zum eingewöhnen gerne täglich hier haben wollten, falls es denn zu einem positiven Ergebnis kommen würde. Und sie dann nach ner Zeit einfach die 3-4 Tage hier war, die wir sie haben wollten. Mia wollte die Kinder nicht rund um die Uhr betreuen lassen, deshalb wollte sie auch keine Nanny die sieben Tage die Woche hier war. Sicher die 3 Tage in denen Mia arbeitete und dann vielleicht auch mal einen vierten Tag, damit Mia auch ihre Dinge nebst der Arbeit im Café erledigen konnte.

Das Gespräch mit Hanna war wirklich gut und so sympathisch wie sie wirkte, war sie auch. Mia entspannte sich und auch ich fühlte mich wohl. Zusammen gingen wir dann zu Emilia und Leon der ins seiner Wippe lag und liessen Hanna mit den Kindern agieren. Leon sah sie neugierig an und schenkte ihr sogar ein Lächeln, als sie ihn an seinen Füssen kitzelte. Und Emilia quasselte Hanna voll und zeigte ihr all ihre Spielsachen und wollte sie auch direkt mit nach oben nehmen. Doch Hanna konnte Emilia dann in ein Spielchen verwickeln und sie spielten zusammen im Wohnzimmer. Mia und ich zogen uns dann irgendwann zurück und liessen die Nanny mit den Kindern alleine.

Gerade beobachtete ich Hanna etwas als ich ein leises Räuspern neben mir hörte. „Kannst du aufhören sie so anzuschauen?" sagte Mia neben mir und sah mich mit verschränkten Armen vor der Brust an. „Was?" fragte ich und sah Mia an. „Du schaust sie so an..." sagte Mia. „Wie schau ich denn?" fragte ich und schüttelte leicht den Kopf. „Na so eben... Du checkst sie ab!" meinte meine Frau und da musste ich leise lachen. „Du bist aber nun nicht etwa eifersüchtig, weil ich Hanna mit unseren Kindern beobachte oder?" fragte ich Mia. Ich sah wie ihre Wangen leicht rosa wurden und Mia sich dann unsicher eine Strähne hinters Ohr strich. „Du findest sie hübsch, oder?" fragte Mia dann. „Schatz ist das jetzt dein ernst?" sagte ich und drehte mich nun ganz zu Mia. „Beantworte meine Frage!" sagte Mia. Ich griff nach ihrer Hand und zog sie in die Küche. „Und?" hakte Mia nach. „Ich werde dir auf diese Frage keine Antwort geben! Was ist auf einmal los mit dir?" fragte ich Mia. „Sie ist wahnsinnig hübsch... Und sie ist blond..." hörte ich dann Mias leise Worte. Ich war gerade total verwirrt und wusste wirklich nicht, was mit Mia los war. „Was sollen denn die Worte: und sie ist blond?" musste ich nun etwas lachen. „Du hattest vor mir nur blonde Frauen." Sagte Mia. „Ja und? Aber dich hab ich geheiratet. Schatz was ist grad los mit dir? Kannst du mich bitte aufklären? Ich hatte bis eben ein richtig gutes Gefühl bei der Sache." Sagte ich und sah Mia an. „Ach ich weiss auch nicht. Ich war in letzter Zeit ne richtige Zicke! Es tut mir leid. Ich weiss auch grad nicht warum ich dir solche Fragen stelle." Seufzte Mia und strich sich übers Gesicht. Ich zog sie in meine Arme und während sich Mia an mich kuschelte beugte ich mich zu ihrem Ohr. „Du bist meine Zicke und ich liebe dich. Denk nicht, dass ich dich jemals eintauschen würde. Und egal wie hübsch und sexy eine Frau ist die vor mir steht, niemand wird dir das Wasser reichen können." Flüsterte ich leise und schloss meine Arme dann fester um Mia.

Wir beide bleibenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt