Kapitel 64

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•Wincent•

Ich war nun den zweiten Tag in München und meine Laune war noch immer auf dem Nullpunkt. Ich machte alle blöd an und gab niemandem die Chance überhaupt zu versuchen mich irgendwie aufzuheitern. Ich war der Grinch in Person und so wandelte ich auch im Studio umher. Die Jungs wussten was war und konnten irgendwie meine Laune ja verstehen, aber ich schaffte es, dass auch sie in Rekordzeit total genervt waren. Und zwar von mir. „Alter jetzt komm mal runter! Wir können nichts dafür! Ich weiss, dass es eine schwere und vor allem harte Zeit ist für dich! Aber du kannst uns deswegen dennoch normal und vor allem mit Respekt behandeln." Machte mir Fabi eine Ansage, nachdem ich wieder n ziemliches Arschloch ihm gegenüber war. Ich sah ihm sprachlos hinterher, wie er in dem einen Aufnahmeraum verschwand und die Tür knallen liess. Ich strich mir frustriert übers Gesicht und seufzte. „Bin ich wirklich so ein Arsch?" fragte ich dann an Kevin gewandt, der sich dann von der Kaffeemaschine zu mir drehte. „Willst du eine ehrliche Antwort?" fragte er und eigentlich reichte mir dies bereits. „Also ja." Murmelte ich. „Gut, dass du es selbst merkst." Sagte Kevin dann und ging mit seinem Kaffee an mir vorbei in den Aufnahmeraum. Ich folgte ihm und setzte mich neben ihn auf den Stuhl. Wir hatten davor an einem Song gearbeitet, der zwar nichts mit meiner jetzigen Situation zu tun hatte, aber genau so aggressiv klang, wie ich es gerade war.

Ich ging dann etwas später zu Fabi rüber, der sich nicht mehr hatte blicken lassen seit seiner Ansage mit gegenüber. Ich klopfte leise an die Tür und ging dann einfach rein. „Tut mir leid." Sagte ich einfach und blieb stehen. „Schon gut." Sagte Fabi nur und sah mich kurz an, ehe er sich wieder seinem Lap Top widmete. Er verzieh mir zwar, war aber dennoch angepisst. Und wahrscheinlich auch zurecht. Ich blieb einen kurzen Moment dastehen und als nichts mehr von Fabi kam, verliess ich den Raum wieder und wollte gerade die Tür schliessen als Gina, der Neuzugang im Studio auf mich zu kam. Ich hatte sie gestern kennengelernt und sie schien ganz nett zu sein. Blond, etwas kleiner als ich und ziemlich nett anzusehen. „Hi Wincent." Säuselte sie mir entgegen und lächelte mich an. „Moin!" begrüsste ich sie. „Ist Fabi da drin?" fragte sie mich und ich nickte und schob die Tür wieder auf. „Wir schreiben zusammen." Informierte sie mich dann noch und ich nickte nur leicht. „Glückwunsch." Sagte ich und während sie im Raum verschwand, fielen meine Augen automatisch auf ihren Hintern. Am Hinterkopf kratzend, ging ich dann wieder zurück zu Kevin und wir arbeiteten etwas an ein paar Instrumentalversionen, die ausnahmsweise mal nicht für mich waren, wo ich aber meine Finger auch etwas im Spiel hatte.

Im Studio war einfach immer gute Gesellschaft anzutreffen und als wir dann beim Abendessen sassen, hatte ich dann doch endlich etwas gute Laune. Ich lachte sogar über die schlechten Witze von Fabi und Kevin. Auch Gina war noch hier und ich verwickelte sie dann irgendwann mal in ein Gespräch um rauszufinden, welche Richtung von Musik sie eigentlich machte. Sie war wie ich und Fabi in der deutschsprachigen Musik unterwegs und erzählte mir einfach bisschen von sich und wie sie zur Musik kam. „Magst du nachher mal ein paar Tracks hören?" fragte sie mich und ich nickte. Ja ich war tatsächlich neugierig, vor allem wollte ich wissen wie ihre Stimme klang. Ich konnte sie schlecht einschätzen und wenn ich sie irgendwo auf der Strasse gesehen hätte, hätte ich sie eindeutig nicht in die Musikbranche gesteckt. Aber ja, ich urteile nicht. Nicht immer. Ich stellte mich dann freiwillig ans Abwaschbecken und machte das Geschirr sauber, während Gina neben mir stand und alles abtrocknete.

Etwas später waren wir dann im einen Aufnahmeraum und Gina spielte mir ihre Songs ab und ich hörte interessiert zu. Die Produktion war cool und auch die Songs eigentlich nicht schlecht. Aber es haute mich nicht um. Mir gefiel auch ihre Stimme nicht so sehr, jedenfalls nicht so, wie Gina sie einsetzte. Möglicherweise, wäre eine andere Musikrichtung besser für sie, aber das würde sie schon irgendwann rausfinden. Ich stand gerade mitten im Raum, als ich mit Marco textete. „Wincent?" hörte ich dann Ginas Stimme, die meine Aufmerksamkeit wieder auf sich zog. Ich verstaute mein Handy und drehte mich um, doch dass sie direkt vor mir stehen würde, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich zuckte zusammen und noch während ich in diesem Schreckmoment war, zog mich Gina ohne Vorwarnung zu sich und küsste mich. Ich hatte schon die ganze Zeit bemerkt, wie sie die Nähe zu mir gesucht hatte, aber ich ging nie drauf ein. Und nun standen wir im anderen Aufnahmeraum und sie küsste mich. Ich konnte es mir nicht erklären, aber sie hatte mich vom ersten Moment an, als sich unsere Lippen berührt hatten. Und dann machte ich einen folgeschweren Fehler. Ich schaltete meinen Kopf aus und begann den Kuss zu erwidern.

Wir begannen heftig rumzuknutschen und meine Hände waren überall an ihrem Körper, auch sie liess es sich nicht nehmen und erkundete meinen. Mein Körper, reagierte sofort auf ihre Berührungen, vor allem auf die, die ich bei meinem Unterleib spürte. Aber bevor ich richtig hart wurde, schloss ich meine Hände um ihr Handgelenk und hinderte sie dran, mich weiter anzufassen. Ich löste mich auch gleichzeitig aus dem Kuss und sah sie an. Gina erwiderte meinen Blick und hielt ihm auch stand. Als hätte sie meine Gedanken lesen können, sagte sie: „Ich wohn 10 Minuten von hier weg." Ich nickte nur und sah dann zur Tür. Wie würden wir nun hier unbeobachtet rauskommen? „Gib mir deine Adresse." Sagte ich nach einem kurzen räuspern und ein paar Sekunden später hielt ich ein Post-It in den Fingern mit Ginas Adresse drauf. Sie verliess dann vor mir das Studio und verabschiedete sich von Kevin und Fabi. Ein paar Minuten später, ging auch ich an Kevins Aufnahmeraum vorbei mit den Worten. „Ich geh kurz etwas ins Fitnessstudio." Von Fabi und Kevin kam ein einstimmiges: „Okei!" Denn es war für die beiden nichts Neues, dass ich spät abends noch Sport machte. Aber ich fuhr nicht ins Fitnessstudio, sondern fuhr zu der Adresse die mir Gina gab. Ich parkte mein Auto, stieg aus und erblickte die Blonde, wie sie beim Eingang wartete. Ich folgte ihr dann in ihre Wohnung und da fielen nicht mehr viele Worte.

Kaum war die Tür hinter mir geschlossen, spürte ich schon wieder Ginas Hände die sie von hinten über meinen Bauch schob und sich selbst dann an meinen Rücken schmiegte. Ich schloss meine Augen, als ich ihre Berührungen spürte und biss mir auf die Lippe als sie mich begann durch die Hose zu massieren. Ich genoss es aber nur kurz. Ich zog sie dann vor mich und küsste sie einfach wieder, während sie mich dann mit sich zog. Knutschend kamen wir in ihrem Schlafzimmer an und ich liess mich von ihr leicht auf ihr Bett schubsen, als wir davor zum stehen kamen. Ich musste gar nicht viel tun, als Gina bereits auf mich kletterte und mich wieder küsste. Ich hinderte sie nicht dran, als sie mir das Shirt über den Kopf zog. Ich sah ihr zu, wie sie sich selbst von ihrem Oberteil und BH befreite und dann oben ohne auf mir sass. Ich sah sie einfach nur an, meine Augen checkten alles an ihr ab und dann zog ich sie wieder zu mir und küsste sie. Gina wanderte mit ihren Lippen dann über meine Brust zu meinem Bauch und öffnete ohne lange rum zu fackeln meine Hose. Ich liess mich stöhnend ins Kissen sinken, als ich ihre Zunge spürte, die ganz gute Arbeit leistete, da wo sie gerade war. Ich hielt es dann nicht länger aus und zog sie wieder zu mir. Nachdem meine letzten Kleidungsstücke auf den Boden gefallen waren und auch ihre daneben lagen beugte ich mich über sie. Ich berührte sie an ihrer empfindlichsten Stelle und küsste sie gleichzeitig. Gina stöhnte gegen meine Lippen und war bereits voll in Fahrt.

„Bitte sag mir, dass du Gummis hier hast." Nuschelte ich gegen ihre Lippen und war erleichtert, als sie blind die Schublade ihres Nachttisches aufzog und mir ein verpacktes Kondom in die Finger drückte. Ich riss die Verpackung etwas ungeduldig auf und rollte mir dann das Kondom über. Einen kurzen Augenblick sah ich Gina einfach nur an. Dann beugte ich mich wieder zu ihr und küsste sie leidenschaftlich, während ich mich auf sie sinken liess und in sie eindrang. Wir beide stöhnten auf und ich holte mir das, was ich in dem Moment wollte und befriedigte so meine Bedürfnisse.

Wir beide bleibenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt