Kapitel 78

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•Wincent•

~2 Tage später~

Gerade hatte ich Leon bei meiner Mutter abgeladen. Ich wollte den heutigen Abend mit Mia geniessen. Einfach mal wieder Zeit zu zweit, denn die hatten wir bitternötig. Zu lange war es her, dass wir einfach mal alleine waren. Mia wusste noch nichts davon, dass ich Leon für eine Nacht quasi ausquartiert hatte. Sie war gerade einkaufen, während ich Leon zu meiner Mutter gebracht hatte. Mittlerweile war ich schon wieder zu Hause, aber meine Frau nicht. Ich stand in der Küche und durchsuchte unseren Kühlschrank nach Essen. Mia und ich könnten eigentlich etwas zusammen kochen. Wie früher. Ich musste automatisch lächeln bei dem Gedanken und suchte nach meinem Handy. „Bist du noch im Supermarkt?" fragte ich Mia, als sie an ihr Handy ging. „Ja. Wieso?" fragte sie mich. „Lust auf Sushi?" schmunzelte ich. „Kommt drauf an. Gekauftes oder selbst gemacht?" sagte sie und ich hörte wie sie ebenso schmunzelte. „Wir könnten mal wieder selber Sushi machen. Was hältst du davon?" fragte ich sie. „Hmm... Ja von mir aus.", „Klingt nicht besonders überzeugt." Lachte ich. „Neee doch. Ist in Ordnung. Ich kauf die Sachen ein." Lachte Mia dann. Ich schickte ihr kurz eine kleine Einkaufsliste, was sie alles einkaufen musste und hüpfte dann unter die Dusche.

Gerade kam ich die Stufen runter, als Mia zur Haustür hereinkam. „Bin da!" rief sie und kam um die Ecke. „Ich auch." Schmunzelte ich und griff nach meiner schwarzen Cap, setzte sie mir auf und drehte sie nach hinten. Mia schüttelte nur grinsend den Kopf und ging in die Küche. Ich folgte ihr und sah dann neugierig in die Einkaufstüten. „Hast du alles gekriegt?" fragte ich und half meiner Frau beim Auspacken. Naja, ich stand ihr eher im Weg und durchsuchte die Tüten nach dem Sushi Zeugs. „Mann Wincent! Du stehst mir im Weg." Sagte sie und drückte mich etwas weg. „Geh lieber zu Leon, ich räum hier ein." Sagte sie und da trat ich etwas von ihr weg und machte Platz. „Leon ist nicht da." Sagte ich und da drehte sich Mia zu mir. „Wie er ist nicht da?!" fragte sie. „Na er ist weg." Antwortete ich Mia. „Weg?!" sagte Mia und starrte mich schon fast an. „Ja, ich hab ihn zu meiner Mutter gebracht. Leon schläft heute Nacht da." Sagte ich zu Mia. „Was? Nein! Das geht nicht..." sagte sie und wollte aus der Küche. Ich wusste, dass Mia damit wahrscheinlich ein Problem haben könnte, deshalb hatte ich es einfach heimlich getan. „Warum nicht?" fragte ich und hielt sie auf. „Leon gehört hier her. Nach Hause." Sagte sie und löste sich aus meinem Griff. „Mia! Warte." Sagte ich und hielt sie wieder auf. „Es ist alles gut. Leon ist bei meiner Mutter und Shayenne ist mittlerweile auch zu Hause. Wir holen ihn morgen früh direkt wieder ab." Sagte ich und zog sie zu mir. „Wir gönnen uns heute einfach etwas Zeit zu zweit." Lächelte ich Mia an. „Okei." Murmelte sie und nickte leicht. „Na du freust dich ja." Schmunzelte ich und liess sie dann los. „Es ist nur... ach egal." Seufzte sie. Mir war klar, dass Mia immer ziemliche Mühe hatte seit Emilia weg war, auch Leon wegzugeben. Auch wenn sie eigentlich wusste, dass er bei meiner Mutter in Sicherheit war. „Ich war nur nicht drauf vorbereitet." Sagte sie leise. „Es tut mir leid. Ich hätte es dir sagen sollen." Antwortete ich ihr und zog sie zu mir. „Schon okei." Murmelte Mia und sah mich dann an und lächelte leicht.

Nachdem die restlichen Einkäufe eingeräumt waren, bereiteten wir alles für das Sushi vor. Ich begann den Reis zu kochen, während Mia das Gemüse und den Fisch zurechtschnitt. Wir warfen uns immer wieder Blicke zu und lächelten uns an. Ab und an stibitze ich ihr etwas vom Gemüse und kassierte immer nen leichten Schlag auf die Hand. „Wincent, wenn du noch oft naschst, haben wir nachher nichts mehr um zu füllen." Grinste Mia und stupste mich mit ihrem Ellbogen in die Rippen. „Ja is ja gut." Lachte ich und holte dann die Algenblätter und die kleinen Bambusmatten die wir irgendwo hatten vom letzten Sushi Abend. Der Reis war mittlerweile fertig und Ready zum Verarbeiten. Mia und ich konzentrierten uns auf das perfekte Sushi, aber natürlich klappte das wie auch die Male davor noch nicht perfekt. Ich schaffte es dann doch, irgendwie ne Rolle fertig zu machen und schnitt sie vorsichtig in Scheiben und legte sie auf den Teller. Mia hatte so ihre Mühe und ich beobachtete sie einen Moment grinsend. „Anstatt zu Grinsen könntest du mir helfen." Sagte sie dann und das liess ich mir nicht zwei Mal sagen. Ich stellte mich hinter sie, kuschelte mich an ihren Rücken und begann ihr zu helfen. Während sie meine Nähe genoss, rollte ich ihr Sushi und präsentierte ihr dann eine fast perfekte Maki Rolle. „Wow." Sagte Mia und das war auch mein Gedanke. „Ich bin selbst überrascht, dass die so gut aussieht." Schmunzelte ich und hauchte ihr einen Kuss in den Nacken. Wir genossen diese Zweisamkeit in vollen Zügen und berührten uns wann immer wir konnten. Wir merkten beide, wie sehr uns das gefehlt hatte.

Nachdem wir das Sushi verputzt hatten, machten wir die Küche sauber. Ich bemerkte immer wieder Mias Blicke auf mir und irgendwann sah ich zu ihr rüber. „Ich mag es einfach, wenn du die Cap so trägst." Sagte sie dann leise und grinste verschmitzt. „Wirklich? Das wusste ich gar nicht." Lachte ich und räumte gerade die letzten Sachen weg und ging zurück zu Mia. „Trottel." Murmelte sie verlegen und da legte ich meine Hände an ihre Hüften und setzte sie auf die Küchenablage. Überrascht sah mich Mia an und lachte dann leise. „Du siehst so hübsch aus. Vor allem dann, wenn du lachst." Sagte ich leise und stellte mich zwischen ihre Beine. „Du lachst viel zu selten." Murmelte ich und legte meine Hände neben ihr auf die Ablage und stütze mich ab. Mia senkte ihren Kopf etwas. Ich wusste ja, dass ihr wie auch mir in letzter Zeit nicht oft zu lachen zu Mute war, aber irgendwann mussten wir einfach wieder damit anfangen irgendwie glücklich zu sein. „Hey..." sagte ich dann leise und strich mit meiner Nasenspitze über ihre Stirn, was Mia dazu veranlasste ihren Kopf anzuheben. Unsere Gesichter waren dicht bei einander und ich spürte wie Mia ihre Hände an meine Hüften legte und mich etwas mehr zu sich zog. „Ich liebe dich." Sagte ich leise und Mia atmete augenblicklich tief ein und aus. Und bevor sie die Worte erwidern konnte, verschloss ich ihre Lippen mit meinen. Wir versanken in einen langen und zärtlichen Kuss und liessen uns einfach fallen.

Ich trug Mia dann zu unserem Sofa und während ich sie hinlegte, beugte ich mich über sie und stütze mich links und recht neben ihr ab. Unsere Lippen fanden ihren Weg automatisch zueinander und wir versanken immer wieder in zärtliche Küsse, die uns alles um uns herum vergessen liessen. Gerade jetzt, waren unsere Köpfe frei von den Sorgen und Ängsten die wir seit Wochen ausstehen mussten. Gerade küsste ich Mia wieder zärtlich, als mein Handy begann zu klingeln, welches auf dem Esstisch lag. Ich ignorierte es gekonnte, ich wollte diesen Moment nicht unterbrechen und war zufrieden, als der Anrufer aufgelegt hatte. Doch die Stille hielt nur kurz an und kurz danach klingelte es wieder. Ich spürte einen sanften Druck auf meiner Brust von Mias Händen und löste mich leicht von ihr. „Willst du nicht ran?" murmelte sie, doch ich antwortete ihr gar nicht, sondern küsste sie wieder. Doch Mia erwiderte meinen Kuss kaum und versuchte mich wieder von sich wegzudrücken. „Was wenn es wichtig ist?" sagte sie leise und da verstummte mein Handy zum zweiten Mal. „Wird nicht so wichtig sein." Sagte ich leise, doch als mein Handy ein drittes Mal begann zu klingeln schob mich Mia schon etwas kräftiger weg. „Wincent, geh wenigstens mal schauen. Vielleicht ist etwas mit Leon." Sagte sie und da stand ich auf und ging zu meinem Handy. Ich griff danach und da verstummte es wieder. Ich sah nur drei Anrufe in Abwesenheit und das von der ein und derselben Nummer und ich wurde augenblicklich nervös. „Wer war es?" wollte Mia wissen und da klingelte es zum vierten Mal. „Wincent?!" hakte Mia nach als sie mich sah und setzte sich auf. „Es ist Herr Schulz, von der Polizei." Sagte ich leise und da sprang Mia sofort auf. „Geh ran!!!" sagte sie aufgeregt.

„Weiss?" ging ich dann unsicher ran und sah auf die Uhr. Es war 23 Uhr und das war eindeutig eine ungewöhnliche Zeit um von einem Polizisten angerufen zu werden. „Herr Weiss! Schulz hier..." Sagte er und überbrachte mir eine Nachricht die meine Beine leicht einknicken liessen und ich mich auf einen Stuhl sinken lassen musste.

Wir beide bleibenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt