Kapitel 45

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•Mia•

Wincent hatte mich draussen relativ schnell eingeholt und mich am Arm erwischt. Er drehte mich zu sich und sah mich an. „Würdest du mich bitte aufklären worum es geht? Was ist passiert?" fragte Wincent und sah mich an. Ich begann zu stottern und versuchte alles zu erklären und wollte mich immer wieder von meinem Mann befreien. „Hey! Schau mich an." Sagte Wincent und hob meinen Kopf an. „Hier bin ich. Sieh mich an und beruhige dich bitte." Hörte ich Wincents Worte und spürte seine Hände die sich an meine Arme legten und seine Daumen die sanft und beruhigend über meine Arme strichen. Ich schloss kurz die Augen und atmete tief durch. „Jule hat angerufen. Sie wollte das Café auf machen und da ist ihr schon bei der Tür Wasser entgegengekommen. Und als sie dann rein ist, hatte sie die ganze Katastrophe erblickt. Wir haben einen Rohrbruch in der Wand und alles ist nass. Die Wand ist komplett im Arsch und alles kaputt." Sagte ich und während ich redete begann ich zu weinen. „Scheisse..." sagte Wincent dann leise und zog mich in seine Arme. Er tröstete mich und redete mir gut zu. „Warum immer ich?" nuschelte ich dann und sah meinen Mann mit verheulten Augen an. Natürlich sagte er nichts, was wollte er auch darauf antworten? Er strich mir einfach meine Tränen weg und küsste mich dann sanft. „Lässt du mich gehen?" fragte ich ihn dann leise und sah ihn an. „Naja, muss ich wohl. Ausser du überstürzt jetzt nichts und rufst nochmal Jule an und besprichst den weiteren Verlauf. Bis du in Eutin bist, ist es heute Abend. Vielleicht kannst du ja deiner Versicherung bescheid geben und mit denen mal schauen was zu tun ist. Möglicherweise könnte dann Jule das in die Hand nehmen? So mit Fotos machen und so?" sagte Wincent und sah mich an. Ich liess meine Schultern hängen und spürte, wie mich Wincent langsam wieder zurück zum Bus zog.

Wir riefen dann Jule über Facetime nochmal an und dieses Mal sass auch Wincent neben mir. Wir besprachen das weitere Vorgehen und Jule willigte sofort ein, dass sie die Arbeit vor Ort machen würde, während ich mich mit der Versicherung in Verbindung setzen würde. Julia war so ein Herzensmensch und ich war so dankbar für ihre Unterstützung die sie mir immer und überall entgegenbrachte. „Willst du es sehen?" fragte sie mich dann und ich nickte. „Ich hab auch bereits schon von allem Fotos gemacht, falls du die dann brauchst und so." sagte sie, drehte die Kamera und betrat das Café. „Hier war alles voller Wasser. Also jetzt nicht ein mega Hochwasser, aber überall war es nass." Redete sie und zeigte den Boden. „Ich bin dann ganz rein und hab es sofort entdeckt. Es ist einfach nur Kacke." Sagte Jule und schwenkte dann zum Buffet und an der Wand dahinter, wo eigentlich unsere Gläser, Tassen usw. auf Glasregalen stehen sollten, war einfach alles rausgerissen, weil es durch die Nässe nicht mehr den Halt hatte. „Alles kaputt." Sagte sie und zeigte die nun leere Wand. Man sah einen riesen Wasserfleck und ein paar Risse in der Wand und da schlug ich meine Hand vor den Mund und in meinen Augen sammelten sich wieder Tränen. Wincent legte seinen Arm um mich und drückte mir einen Kuss auf den Kopf und sah dann ebenso wieder auf mein Handy. „Scheisse..." murmelte ich. Wincent übernahm dann einfach das Reden für mich. „Schick Mia die Fotos auf ihre Mailadresse. Wir werden dann von hier aus mit der Versicherung Kontakt aufnehmen und von meinem Lap Top aus, die Fotos an die weiterleiten. Wir wären froh, wenn du dich mit dem Handwerker befassen würdest und alle Schritte einleitest, damit dieses Unglück schnell wieder in Ordnung gebracht wird. Dürfen wir dich als Kontaktperson angeben, wenn sie sich das alles anschauen wollen?" fragte Wincent meine Stellvertretung, die natürlich sofort einwilligte.

„Unsere Angestellten, habe ich bereits heimgeschickt und gesagt, dass wir uns bei ihnen melden, wie es weitergehen wird. Wir müssen das Café für ein paar Tage schliessen, bis alles wieder funktionstüchtig ist. Und das ganze Geschirr neu kaufen und so." sagte Jule dann und da klinkte ich mich wieder ein. „Das machen wir, wenn ich wieder da bin." Sagte ich dann und sie nickte. „Aber erstmal bleibst du mit den Kindern hier bis die Tour vorbei ist. Danach können wir das alles machen." Mischte sich Wincent wieder ein. „Aber das sind noch 2 Wochen!" widersprach ich ihm. „Ja. Du kannst das Café sowieso nicht vorher aufmachen." Sah Wincent mich an und ich blickte zu Jule. „Ich kann doch nicht von ihr verlangen, dass sie alles vor Ort regelt?!" sagte ich dann. „Ich mach das schon Mia! Wirklich." Lächelte sie mich an. „Und ausserdem, machst du ja das hinter den Kulissen. Mit Versicherung und all dem Kram. Wir sind ein Team. Ich helfe dir." Lächelte meine Stellvertretung mich an. Nach dem wir alles besprochen hatten und Wincent Jule nochmal drauf hingewiesen hatte, mir die Fotos per Mail zusenden beendeten wir das Gespräch. Ich legte mein Handy auf den Tisch und meinen Kopf legte ich auf meine verschränkten Arme. „Fuck!" fluchte ich und da strich mir Wincent sanft über den Rücken. „Ich muss bei der Versicherung anrufen!" sagte ich dann und richtete mich ruckartig wieder auf. „Erstmal, atmest du nun durch. Sortierst deine Gedanken und kommst etwas runter!" sagte Wincent und sah mich eindringlich an.

Ich schloss mich den ganzen Tag in der Lounge ein und verliess den Bus kaum. Wincent kümmerte sich um die Kinder, damit auch Hanna mal etwas frei hatte die nun natürlich auch zwei weitere Wochen mit uns auf Tour sein würde. Wincent hatte mit ihr alles geregelt und ihr auch einen Bonus versprochen, den sie nach der Tour sofort erhalten würde. Für Hanna war das alles kein Problem und sie war wirklich super. Manchmal knabberten leichte Zweifel an mir, es lief was das anging so perfekt. Ich war nun mal ein gebranntes Kind und wartete immer drauf, dass irgendetwas schief gehen würde. Aber bei unserer Nanny, schien alles gut zu laufen und wir hatten eine gute Entscheidung getroffen. Gerade hatte ich nach einem längeren Telefonat mit meinem Versicherungsmann aufgelegt und stand auf. Mir tat mein Rücken und der Nacken weh vom sitzen und auf den Lap Top starren. Als es leise an die Tür klopfte drehte ich mich langsam um. „Ja?" sagte ich und da streckte auch schon Wincent den Kopf durch die Tür. „Lebst du noch?" lächelte er mich an und kam rein. „Ja." Nickte ich leicht lächelnd, liess meine Schultern hängen und dehnte etwas meinen Nacken um mal alles etwas zu entspannen. „Hast du alles erledigt?" fragte Wincent und kam auf mich zu. „Ich glaube ja. Julia hat vor Ort alles in die Wege geleitet und ich habe mit der Versicherung alles gemacht was ich musste. Sie haben die Fotos und werden sich dann wieder bei mir melden." Nickte ich. „Gut. Dann ist für heute Feierabend und du hast etwas Entspannung verdient." Sagte Wincent und zog mich an sich ran. „Was hast du vor?" sagte ich und sah ihn an. Jedes Mal wenn Wincent von einer verdienten Entspannung redete und mich so an sich zog, handelte es sich immer um Sex. „Ich hab quasi einen Termin bei Willy für dich gemacht. Er hat seinen Massagetisch im Backstage bereits aufgebaut und wartete nun auf dich." Sagte Wincent und ich sah ihn überrascht an.

„Was schaust du nun so?" fragte er und mir stieg eine leichte Röte in die Wangen. „Ich dachte du... also..." begann ich zu nuscheln und da lachte Wincent. „Du dachtest, dass ich dich mit Sex zum entspannen bringen will. Oder?" grinste mich mein Mann an. Ich begann zu lachen und nickte. „Ja. Weil es halt bis jetzt immer so war." Grinste ich verlegen. Wincent strich mir eine Strähne hinters Ohr und küsste mich sanft. „Naja. Wir können auch zusammen im Schlafzimmer verschwinden. Dann sag ich Willy ab." Grinste er mich dann an. „Aber ich dachte halt, eine richtige Massage würde dir nach diesem Tag richtig guttun." Schmunzelte Wincent und liess mich los, als ich mich langsam von ihm löste. „So sehr ich es liebe mit dir zu schlafen, aber ich glaube heute nehme ich wirklich die Massage von Willy an." Grinste ich leicht und Wincent schmunzelte nur. „Gut so. Sex können wir auch noch später haben." Lachte er dann und ich boxte ihn an die Schulter. „Idiot!" grinste ich leicht und liess mich dann von Wincent in den Backstage zu Willy ziehen und liess mich einfach mal ordentlich durchkneten.

Wir beide bleibenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt