•Wincent•
~8. Februar 2024~
„Wincent?!" kam Mia zu mir und streckte mir das Handy entgegen. Ich stand gerade in der Küche und machte mir einen Kaffee. „Wir müssen uns überlegen, wie lange wir das noch mit Hanna so mitmachen." Sagte Mia und da nahm ich das Handy entgegen und las die Nachricht. Es war unsere Nanny die sich schon wieder krank meldete. Kurzerhand rief ich sie an. „Ja?" ging sie ans Handy. „Hallo Hanna, hier ist Wincent.", „Hi Wincent." Sagte sie mit etwas schwacher Stimme. „Du bist schon wieder krank? Das ist heute sehr ungünstig. Mia und ich haben einen sehr wichtigen Termin und wir haben niemanden der sonst auf Leon aufpassen kann. Geht es dir so schlecht, dass du wirklich nicht kommen kannst?" fragte ich nach. Hanna suchte nach irgendwelchen Ausreden bis ich ihr dann sagte, das wir sie ab sofort einfach nicht mehr bezahlen würden, wenn sie krank war. Und das schien zu helfen. „Ja okei." Sagte sie dann leise. „Du kannst von mir aus auch rum liegen, Leon kann sich schon ganz gut selbst beschäftigen und kommt zu dir wenn etwas ist." Sagte ich und verabschiedete mich danach von Hanna. „Sie kommt." Sagte ich und reichte Mia das Handy zurück. „Okei." Nickte sie und verschwand dann wieder nach oben und machte sich fertig für unseren Termin bei der Polizei. Denn die hatten uns gestern angerufen und gesagt, dass sie möglicherweise eine Spur zu Emilia hatten.
Hilfreich war dieser ganze Termin für uns nicht, wir kriegten nur Infos und eigentlich gar keine handfesten Beweise oder sonstiges. Ernüchterung machte sich bei uns breit und frustriert fuhren wir wieder nach Hause. Während ich direkt ins Haus ging, holte Mia die Post und folgte mir dann. Ich war gerade im Büro als ich meinen Namen hörte und sofort wurde mir komisch. „WINCENT!!!" rief Mia und kam ins Büro gerannt. „Was?" sagte ich und sah sie abgehetzt an. Mia hielt ein Stück Papier in der Hand und zitterte am ganzen Körper. „Ich.. da... hier.." stotterte sie und hielt mir das Papier hin. Ich nahm es entgegen und sah auf den winzigen Satz mitten auf dem Stück Papier. Mir gefror das Blut in den Adern und ich starrte die Worte an. ‚Hanna ist der Weg zu Emilia" stand da drauf und mir wurde speiübel. „Ich ruf die Polizei!!!" sagte Mia doch ich hielt sie auf. „Warte!" sagte ich und Mia sah mich verwirrt an. „Was? Nein!! Ich ruf jetzt die Polizei!!!" sagte Mia, doch ich schloss meine Finger mehr um ihr Handgelenk und zog sie zurück. „Wir werden erst mal selber auf sie zu gehen." Sagte ich und stopfte den Zettel in meine Hosentasche und zog Mia hinter mit her nach oben zu Hanna. Sie stand gerade in Leons Zimmer und wickelte ihn. „Bleib einfach ruhig!" sagte ich eindringlich zu Mia die nur stumm nickte. Ich betrat das Zimmer von Leon gefolgt von Mia. Wir hörten Hanna, wie sie mit Leon redete, der ebenso brabbelte und Hanna anstrahlte. Die Nanny sah kurz zu uns als wir das Zimmer betraten und wurde sofort still. Ich merkte wie Mia an mir vorbei wollte zu Leon, aber ich stellte mich etwas in den Weg damit sie nicht weg konnte. Ich hätte Hanna am liebsten Leon auch weggenommen, aber wir mussten nun etwas überlegt an die Sache ran. „Hanna können wir kurz reden?" fragte ich und da nickte sie unsicher. „Ja." Sagte sie und legte Leon in sein Bett.
Sie drehte sich dann zu uns und sah nur kurz zwischen uns beiden hin und her. „Hanna was ist los mir dir? Du bist so oft krank und gehst uns aus dem Weg." fragte ich dann so neutral wie möglich und ohne gleich auszuflippen. „Nichts es ist alles gut." Sagte sie dann und strich sich etwas nervös durch die Haare. „Es ist nur ein kalter Winter und ich unvorsichtig." Sagte sie und sah zu Leon. Mia die neben mir stand wurde immer zappliger und ich hoffte echt, dass sie mir nun nicht reinquatschen würde. „Könnte es auch etwas mit Emilia's Verschwinden zu tun haben?" fragte ich dann und spürte nun wie mein Herz auch schneller begann zu schlagen. „Was?!" sagte Hanna sofort und starrte uns an. „Wie... wie meint ihr das?" fragte sie und wurde gleich noch einen ticken nervöser. Ich machte meinen Mund auf um mich weiter voran zu tasten, doch Mia durchkreuzte meinen Weg. „Sag du es uns, wie wir es meinen!!!" sagte sie und riss den Zettel aus meiner Hosentasche. „Mia!!" sagte ich und da starrte mich meine Frau an. „Nein!! Ich warte nicht mehr!!!" sagte sie laut, faltete den Zettel auf und streckte ihn Hanna entgegen. Sie sah auf den Zettel und an ihren Augen sah ich genau, wie sie die Worte las. Ihre Augen weiteten sich und sie wurde sofort blass. Die Nanny machte den Mund auf und wollte etwas sagen, doch es kam nichts raus. „Wo ist Emilia!" sagte Mia und starrte Hanna an. „Ich... ich..." begann Hanna und ich merkte wie Mia kurz vor dem ausflippen war. „WO IST MEINE TOCHTER!!!" schrie sie dann und wollte auf Hanna zu gehen. Leon begann zu weinen, ich griff sofort nach Mias Hand um sie aufzuhalten und Hanna drehte sich zu Leon.
„Fass meinen Sohn nicht an!!!" sagte Mia bedrohlich und ich hatte alle Mühe Mia zurück zu halten. „Hör auf!!!" sagte ich zu ihr und zog sie zu mir zurück, während Mia sich dagegen wehrte. „Wo ist Emilia!!!" hörte ich Mia mit lauten und verzweifelten Worten. Hanna begann zu weinen und Leon schrie ebenso in seinem Bettchen. Ich wurde kurz von meinem Sohn abgelenkt, der in seinem Bettchen stand und uns ansah. Da löste sich Mia aus meinem Griff und drängte Hanna in die Ecke. „Hey! HEY!!!" sagte ich nun auch laut und ignorierte meinen weinenden Sohn schweren Herzens. „STOPP!" sagte ich etwas lauter als ich sah wie Mia handgreiflich werden wollte. Ich war mir nicht sicher was sie genau tun wollte. Vielleicht wollte sie Hanna auch einfach nur schütteln, aber Mia war so rasend ich konnte für nichts garantieren. Ich zog Mia von der Nanny weg und musste ganz schön viel Kraft aufwenden. Ich schob Mia zu Leon, die sich dann auch versuchte um den Kleinen zu kümmern und ich stellte mich mit etwas Abstand vor Hanna. „Wo ist meine Tochter?!" sagte ich dann und sah Hanna an. Sie drückte sich mehr in die Ecke und konnte mir nicht in die Augen schauen. „Ich... ich weiss nicht so genau." Schluchzte sie. „Aber du weisst wer sie hat?" fragte ich weiter. „Warum hast du sie entführt?!" fing Mia dann wieder an. Mia war aufgebracht und hätte sie Leon nicht auf den Armen gehabt, wäre sie ihr wahrscheinlich an die Gurgel. Verständlich, ich hatte auch gerade alle Mühe ruhig zu bleiben, doch jemand musste versuchen diese Situation unter Kontrolle zu haben. „Ich hab sie nicht entführt!" weinte Hanna und senkte ihren Blick. „Doch natürlich hast du das!! Warum solltest du den sonst der Weg zu Emilia sein!" machte Mia weiter. „IHR HABT KEINE AHNUNG!!!" schrie Hanna dann und da erschreckte ich mich kurz, weil ich nicht damit gerechnet hatte und nicht wusste, wie gefährlich sie in Wirklichkeit war. Ich wusste ja nicht mal, ob sie uns hier gerade etwas vorspielte. „Allerdings! Wir haben keine Ahnung wo unsere Tochter ist. Aber du anscheinend schon! Hanna rück raus mit der Sprache!" sagte ich und sah sie an. Meine innere Ruhe begann immer mehr unruhig zu werden.
„Ich hab nichts damit zu tun!!!!" sagte sie laut und starrte mich dann an. Leon weinte noch immer und das machte mich ebenfalls ganz nervös. Ich starrte Hanna ebenso an und sagte dann zu Mia: „Ruf die Polizei. So kommen wir nicht weiter. Und danach Marco, er soll Leon abholen. Und nun raus aus diesem Zimmer!" Befahl ich meiner Frau, die dann das Zimmer ohne Widerrede verliess. Ich hatte nicht einmal den Blick von Hanna genommen. „Erklärst du es mir, bevor die Polizei hier ist?" fragte ich sie und war längst nicht mehr so ruhig wie gewollt. Ich zog mein Handy aus der Hosentasche und startete die App für Sprachmemos, die ich eigentlich immer nutze um spontane Texteinfälle aufzunehmen. Hanna schwieg erst und ich hielt es kaum mehr aus. „Hanna!!" sagte ich dann laut und sie zuckte zusammen. „Spielschulden!! Ich hab Spielschulden!!" weinte sie. „Und warum wird dann meine Tochter entführt?!" fragte ich lange nicht mehr so ruhig wie davor. „Weil... weil..." stotterte sie wieder und da schüttelte ich sie einfach einmal. „WARUM?!" sagte ich laut. „Die dachten sie wäre meine Tochter! Emilia war zur falschen Zeit am falschen Ort. Es tut mir so leid." Brach Hanna wieder weinend vor mir zusammen. „Was?!" sah ich Hanna fassungslos an und konnte dann meine Verzweiflung und die aufgestaute Wut nicht mehr kontrollieren und schmiss Leons Babybett, dass eigentlich auch nicht gerade leicht war einfach um.
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Wir beide bleiben
Fanfiction!!Das ist der 4. Teil von Mia & Wincent!! 1. Teil: Was machst du nur mit mir? 2. Teil: Ich krieg nicht genug von dir 3. Teil: Ich folge deinen Schritten