Kapitel 18

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•Mia•

„Mia..." begann Wincent und ich seufzte leise. Ich wollte mich bereits rechtfertigen, als Wincent weiterredete. „... du siehst Hammer aus!" strahlte er mich an und kam auf mich zu, während ich ihn irritiert ansah. Er zog mich zu sich und küsste mich sanft, als es an der Tür klingelte. „Geniess den Abend und hab Spass. Und mach nichts, was ich nicht auch machen würde." Grinste mich mein Mann an und küsste mich nochmal. Er ging dann zur Tür und öffnete diese. „Viel Spass Mädels." Rief er uns zu und verschwand dann mit Marco. Ich liess meinen Blick zu Amelie schweifen, die Wincent genauso hinterher sah wie ich davor. „Ähm... War das da gerade wirklich Wincent?! Seit wann ist der so locker unterwegs?" fragte Amelie und ich begann zu lachen. „Hast du auch eine Standpauke und Einwände erwartet?" lachte ich und Amelie nickte. Wir sahen beide wieder zur Tür die mittlerweile geschlossen war und waren mehr oder weniger sprachlos. „Dieser Kerl ist einfach immer wieder für Überraschungen gut." Lachte ich dann und Amelie kicherte leise neben mir. „Typisch Wincent, aber damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet." Grinste sie und schob mich zur Tür.

Lachend und gut gelaunt, machten auch wir uns auf den Weg. Wir gingen erst gemütlich etwas essen und quatschten lange und viel. Es tat so gut mit Amelie Zeit zu verbringen und ich konnte bei ihr einfach mal alles abladen, was ich bei Wincent vielleicht nicht so konnte. Und auch sie liess ihren Ballast bei mir ab, den sie nicht bei meinem Bruder deponierten konnte oder wollte. Halt einfach Dinge, die Frauen nur Frauen erzählten. Das Essen war toll und der Abend noch viel zu jung um ihn schon zu beenden. Amelie und ich überlegten uns gerade wo wir noch etwas tanzen gehen könnten. „Mia?" sagte dann Amelie und ich sah von meinem Handy auf. „Hast du was gefunden?" fragte ich sie. „Ja also... Basti hat geschrieben er ist mit einem guten Kumpel in einem Club in der Nähe. Wollen wir dahin? Oder wollen wir alleine weiter." Sagte Amelie und lächelte mich an. Alleine wäre cool gewesen, aber ich hatte meinen Bruder nun auch schon eine Weile nicht mehr gesehen. „Lass uns zu Basti. Hab den schon lange nicht mehr gesehen." Lächelte ich und Amelie nickte. Wir fuhren mit dem Taxi hin und stürmten direkt den Club. Von weitem entdeckten wir Basti und seinen Kumpel. Er war mit Lars da, einer seiner besten Kumpels und nebst Basti der beste Fitness Instruktor im Gym. Ich mochte ihn wirklich gerne. Amelie und ich gingen auf die Jungs zu, die uns noch nicht entdeckt hatten und tanzten sie sofort an. „Hey!" grinste Basti uns dann sofort an und küsste seine Freundin und nahm mich dann in den Arm. „Schwesterherz." Lächelte er und ich drückte mich richtig an ihn. „Basti..." lächelte ich ihn an, nachdem er mich wieder freigegeben hatte. „Uuuh Mia. Heisses Teil was du da trägst." Lachte Lars und ich boxte ihm lachend gegen die Brust und umarmte ihn dann. „Steht dir." Sagte er dann und umarmte mich ebenso. „Danke." Lächelte ich ihn an.

Ich genoss es in vollen Zügen und ja ich genoss auch die Blicke der Kerle im Club, die mich abcheckten. Es fühlte sich irgendwie einfach so gut an. Seit ich Mama war, hatte ich mich nicht mehr so angezogen und vor allem war ich nie mehr so weg. Ausser mit Wincent zu irgendwelchen Anlässen die zwar auch toll waren, aber halt nicht so wie das hier. Ich war ohne Wincent hier und vor allem konnte ich einfach ich sein. Mia. Nicht die Frau von Wincent Weiss, sondern einfach ich. Wir tanzten und hatten Spass es war alles so locker und ungezwungen. Dass Lars mich ständig antanzte und berührte störte mich keine Minuten. Es fühlte sich so gut an, nicht dass mich Wincent zu wenig begehrte, nein ganz im Gegenteil. Aber wieder mal von einem anderen Mann so angesehen zu werden der meine Nähe suchte, fühlte sich so gut an. Und vor allem störte es mich nicht, weil Lars schwul war. Er hatte also keine Absichten, sondern tat es einfach, weil er Spass hatte. Als ich dann mal auf mein Handy sah, hatte ich eine Nachricht von Wincent gekriegt und er wollte wissen wo wir waren und ob wir Spass hatten. Ich schickte ihm ein Foto von Amelie und mir und den Standort wo wir waren. „Wincent fragt, ob sie herkommen dürfen." Sagte ich zu Amelie welche sofort nickte. Kurz danach, machten sich Marco und Wincent auf den Weg zu uns. Wir konnten halt doch nicht so ganz ohne einander und ich freute mich, dass die beiden herkommen würden.

„Wie geht's den Kleinen?" verwickelte Basti mich dann in ein Gespräch, während er mir einen Cocktail in die Finger drückte. „Super. Emilia ist super Happy mit ihrem kleinen Bruder. Und Leon geht's wieder richtig gut. Kaum zu glauben, dass er einfach schon bald 2 Monate alt ist." Lächelte ich meinen Bruder an. Basti war Patenonkel von Leon und momentan auch noch alleine in dem Amt. Aber bald würden wir Shayenne fragen, ob sie die Patentante von Leon sein möchte. Sie liebte den Kleinen genau so wie sie Emilia liebte. Aber für Emilia, war sie damals einfach noch zu jung. Und nun war sie halt einfach auch schon wieder 2 Jahre älter und Wincent und ich fanden, dass sie nun einfach bereit war für dieses Amt. Nur wusste Shayenne noch nichts davon und wir würden sie einfach damit überraschen in nächster Zeit. „Ich komm die Tage mal vorbei und besuch euch. Ich war in letzter Zeit einfach so im Stress, da habe ich euch ein bisschen vernachlässigt. Es tut mir leid Mia." Sagte Basti und ich lächelte ihn verständnisvoll an. „Alles gut Basti. Ich weiss, dass du mit dem Gym genügend zu tun hast." Lächelte ich und er schloss mich einfach kurz in den Arm. „Sieht Wincent, dass auch so locker?" grinste mein Bruder. „Ach du kennst Wincent." Lachte ich. „Wie viel Schlechtes hat er über mich gesagt?" grinste Basti und ich winkte ab. „So viel also." Grinste mein Bruder und wir begannen dann beide zu lachen und stiessen an.

Gerade war lateinamerikanische Musik am laufen und ich wusste, dass Lars genau so Salsa usw. tanzen konnte. Also tanzte ich ihn wieder an und er stieg sofort drauf ein. Ich genoss es in vollen Zügen und der Körperkontakt gehörte halt einfach dazu. Das mich Lars so anfasste, mich so an sich zog und vor allem mich so ansah wie er es tat, machte mir nichts aus. Ich vergass völlig, dass Wincent mit Marco hier her auf dem Weg war, ansonsten hätte ich mich wahrscheinlich etwas zurückgehalten. Aber ich fühlte mich so frei und vor allem fühlte ich mich wahnsinnig sexy. Natürlich gab mir Wincent auch sehr oft das Gefühl und vor allem die Bestätigung, wie wahnsinnig sexy er mich fand oder liess mich die Anziehung spüren. Aber es war halt einfach anders das von einem anderen Mann zu spüren. Auch wenn Lars schwul war, ich fühlte mich so gut und seine Berührungen fühlten sich richtig toll an. Nur hätten wir nicht zu sehr in diese Atmosphäre abtauchen sollen und alles um uns herum vergessen sollen. Ich dachte nicht mehr dran, dass mein Mann und sein bester Kumpel herkommen würden. Ich war so vertieft in den Moment und die Tänze mit Lars, dass ich vergass, wie es aussah. Und Wincent wahrscheinlich alles falsch verstehen könnte. Denn plötzlich spürte ich einen festen Griff an meinem Handgelenk und wurde von Lars weggerissen und Wincent stellte sich zwischen mich und meinen Tanzpartner, der genau so verwirrt drein sah wie ich. Nur Wincent war entschlossen und rasend. Rasend vor Eifersucht.

Wir beide bleibenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt