Kapitel 7

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•Wincent•

„Sag ‚Tschüss Mama'" sagte ich zu Emilia und hielt ihr das Handy vors Gesicht wo sie Mia sehen konnte. „Tüss Mama!" sagte Emilia und schickte ihr einen Kuss und rannte dann auch schon wieder weg. „Die ist völlig aus dem Häuschen, kann das sein?" lachte Mia und ich zuckte schmunzelnd die Schultern. „Jaa möglich." Lachte ich. „Naja, sie hatte halt ihren Papa schon lange nicht mehr für sich alleine." Lächelte mich meine Frau an. „Das stimmt. Und ich bin gespannt wann sie heute Nacht schlafen wird." Lachte ich und Mia grinste. „Naja... Emilia sollte so um 19 Uhr schon ins Bett, Wincent." Sagte Mia und ich nickte. „Ja klar! Weiss ich doch." Sagte ich dann. „Also ich muss zu Leon." Sagte Mia,  als der Kleine wieder lauthals nach seiner Mama verlangte. „Ja mach das. Bis morgen." Lächelte ich Mia an. „Bis morgen. Endlich heim." Lächelte auch Mia und schickte mir einen Kuss. Ich schickte ihr einen zurück und legte dann auf. Mia konnte morgen endlich das Krankenhaus verlassen und heimkommen. Emilia und ich freuten uns riesig drauf. „Papa!!" rief sie dann und ich blickte mich um. „Ja?" rief ich zurück. Wo war sie denn nun? Ich sah mich um konnte sie aber nicht sehen. „Papaaaaaa!!" rief sie erneut und da versuchte ich sie zu ‚Orten'. Ich stand auf und ging zur Treppe und sah hoch. „Wo bist du?" rief ich hoch. „Hier!" rief sie. „Wo hier?" fragte ich und grinste. „Na hier!" sagte meine fast drei jährige Tochter genervt. Ich lachte leise und stieg die Stufen hoch und fand sie in Leons Zimmer.

„Was machst du hier?" schmunzelte ich und sah zu Emilia die Leons Zimmer mit ihren bunten Malblättern ‚dekoriert' hatte. „Hast du dekoriert?" lachte ich und sah mir alles an. Sie hatte sie irgendwie mit Klebestreifen befestigt. „Für Leon." Grinste sie mich stolz an. „Hast du schön gemacht." Schmunzelte ich und setzte mich im Schneidersitz zu ihr auf den Boden und sah sie an. Emilia kam sofort zu mir und stellte sich zwischen meine Beine und setzte sich dann auf mein Bein und sah mich an. „Was ist?" fragte ich sie und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. „Nix." Sagte sie und grinste. Das war ihr neustes Wort und sie wendete es auch sehr oft an. „Nix?" schmunzelte ich und sah sie an. „Hab dich lieb." Sagte sie dann, stand wieder auf und umarmte mich einfach. „Ich dich auch, Prinzessin." Sagte ich leise und schlang meine Arme um den kleinen Körper meiner Tochter. „Neeein.. Mäuschen..." sagte sie und sah mich vorwurfsvoll an. „Bist du keine Prinzessin?" fragte ich sie und sie schüttelte den Kopf. „Nein..." murmelte sie. „Dann bist du mein Mäuschen?" sah ich sie an und da nickte sie schnell. „Ja." Lächelte sie mich an und legte ihre Hände an mein Gesicht. Ich beobachtete sie etwas und musste schmunzeln. Emilia war auf mein Gesicht konzentriert und drückte immer wieder ihre kleinen Hände gegen meine Wangen und drückte so mein Gesicht zusammen. Sie kicherte immer leise vor sich hin und war richtig darin vertieft, mir das Gesicht zusammenzudrücken, oder mir die Haare zu verwuscheln. Ich liess sie machen und trommelte auf ihrem Windelpopo rum oder strich ihr über die Beine und hielt sie da fest.

Nachdem wir noch eine Willkommenskarte für Mama und Leon gemalt und gebastelt hatten, kochte ich für uns Abendessen. Ich machte Nudeln, da konnte ich nicht viel falsch machen und ich wusste, dass Emilia Nudeln mochte. Sie half mir aktiv beim Kochen... Bessergesagt, sie wischte immer wieder den Schmutz weg, den ich hinter liess. Diesen Putzfimmel hatte sie eindeutig von ihrer Mama geerbt. „Papa... Hunger!!!" jammerte sie dann und sah mich an. „Ja die Nudeln sind gleich fertig." Sagte ich und lächelte sie an. Sie seufzte leise und setzte sich dann auf dem Stuhl, wo sie grad drauf stand hin und liess ihre Beine baumeln. Ich musste lachen und schnitt ihr eine Karotte klein und reichte sie ihr. Genüsslich knabberte sie an der Karotte herum und sah dann wieder zu mir, als ich die Teller und das Besteck hervor nahm. Ich reichte ihr ihren Plastikteller, den sie dann sofort zum Esstisch brachte. Dann gab ich ihr ihren Becher, den sie auch sofort zum Teller stellte. Danach reichte ich ihr einzeln, ihre Gabel und den Löffel. Sie rannte mit allem zum Tisch und ich hatte meinen Spass dabei, meine Tochter zu beschäftigen. Meinen Teller und das Besteck brachte ich dann selbst zum Tisch, da war mir die Gefahr zu gross, dass sie sich irgendwie verletzen konnte, wenn sie etwas fallen lassen würde. Emilia verputzte tatsächlich zwei Teller Nudeln und sah mich danach richtig zufrieden an. Das hatte sie wahrscheinlich von mir. Ich konnte auch ständig und viel futtern. „War lecker?" fragte ich und sie nickte. „Jetzt zokolade?" lächelte sie mich zuckersüss an. „Wir haben gerade gegessen." Lachte ich. „Später?" fragte sie schulterzuckend und sah mich fragend an. „Ja, später." Lachte ich und räumte dann den Tisch ab.

Ich knallte mich dann zusammen mit Emilia aufs Sofa vor den Fernseher. Schokolade und Chips lagen ebenso vor uns. Mia würde mich killen, wenn sie das wüsste. „Aber nichts Mama sagen, dass du noch Schokolade gekriegt hast vor dem zu Bett gehen." Zwinkerte ich Emilia zu. Sie legte ihren Finger auf ihre Lippen und kicherte dann leise. Ich wuschelte lachend durch ihre Haare und zog sie dann zu mir auf den Schoss und startete den Film ‚Der König der Löwen'. Durch den Zucker war Emilia natürlich noch sehr energiegeladen und ich brachte sie auch nicht um 19 Uhr ins Bett wie ich es eigentlich hätte tun sollen. Ich genoss einfach den Abend mit meiner Tochter und liess sie einfach mal bisschen länger wach bleiben. Der Film war zu Ende und ich liess meinen Blick zur Uhr schweifen. Es war bereits 21 Uhr und Emilia wirkte dann doch langsam etwas müde. Es war auch zwei Stunden über ihrer Schlafenszeit. „Bist du müde?" fragte ich sie dann, als sie ihren Kopf auf meinen Schoss legte. Sie nickte nur und knabberte auf einem Chip rum. „Dann gehen wir wohl schlafen." Sagte ich und machte den Fernseher aus. Gemeinsam mit Emilia ging ich dann hoch und machte sie bettfertig. Da wachte sie nochmals auf und nach dem sie Zähne geputzt hatte, tobten wir nochmal etwas rum. Sie rannte in unser Schlafzimmer und hüpfte auf dem Bett herum. Ich sah ihr schmunzelnd zu, während ich in der Tür stand und gegen den Rahmen gelehnt war.

„So aber nun ab ins Bett, Mäuschen. Morgen holen wir Mama und Leon ab." Schmunzelte ich und ging schon mal in Richtung ihres Zimmers. Ich machte das Nachtlicht an und schlug schon mal ihre Bettdecke zurück und sah mich dann um. „Mili?" rief ich, als sie mir nicht gefolgt war. Sie sagte nichts, also ging ich zurück zum Schlafzimmer. Emilia lag auf Mias Bettseite und war unter die Decke gekuschelt und grinste mich an. „Das ist aber nicht dein Bett, Fräulein!" sagte ich und sah sie an. „Will bei dir schlafen." Sagte meine Tochter und sah mich mit grossen Augen an. Diesen Blick hatte sie eindeutig von Mia! Und auch hier funktionierte er sofort. Ich seufzte und setzte mich zu ihr hin und sah sie an. „Du willst bei Papa schlafen?" fragte ich und sie nickte sofort. „Bittööööööö..." sagte sie dann und ich musste lächeln. „Okei." Nickte ich und da strahlte mich meine Tochter an. „Was brauchst du denn noch von deinem Bett?" fragte ich sie. „Mister Schnuffel!" sagte sie sofort. „Dann lass uns Mister Schnuffel holen." Lächelte ich und Emilia kletterte sofort auf meinen Rücken und schlang ihre Arme um meinen Hals. Zusammen mit meiner Tochter holte ich ihren Hasen und ihr Schnuffeltuch. „Hast du alles?" fragte ich. Während sie sich den Schnuller in den Mund steckte deutete sie noch auf das Nachtlicht, welches ich aus der Steckdose zog und dann bepackt mit Kind und Schlafutensilien zurück ins Schlafzimmer ging.

Kurz danach waren wir eingerichtet und Emilia lag zufrieden in unserem Ehebett. Zum einschlafen durfte sie dann noch kurz auf meinem IPad eine Folge vom Sandmann schauen und dann schlief sie gegen 21.30 Uhr dann endlich ein. Wenn Mia herausfinden wird, wie lange Emilia auf den Beinen war, wird sie ganz schön sauer auf mich sein. Ich beobachtete meine Tochter einen Moment, ehe ich dann noch etwas mit meinem IPad im Netz surfte und mich kurz danach ebenso schlafen legte.

Wir beide bleibenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt