•Wincent•
„Was ist passiert?" fragte ich Lisi, während ich mich zu Mia auf die Couch setzte und sie in meine Arme schloss. „Wo sind die Kinder?" schob ich direkt hinterher und war sichtlich überfordert mit allem. Mia schluchzte nur und hielt sich an mir fest. „Ich weiss es nicht. Wir haben geredet. Mia hat geredet und geredet. Ich dachte es würde ihr guttun, bis sie plötzlich angefangen hat zu weinen und als gar nichts mehr ging und ich mir Sorgen begann zu machen, hab ich angerufen." Sagte Lisi sichtlich fertig und liess sich gegen Kevin sinken, der sie ebenso in den Arm nahm. „Die Kleinen sind oben. Louis und Emilia spielen und Leon schläft." Sagte sie dann noch, ehe ich mich Mia widmete. „Hey..." sagte ich leise und brauchte doch ein paar Anläufe, bis ich ihre Aufmerksamkeit hatte. „Mia..." sagte ich einfühlsam und strich ihr sanft übers Knie. Ich sah, wie sie ihren Blick auf meine Hand richtete, aber noch immer weinte. Sie sah dann kurz zu Kevin und Lisi, doch schweig immer noch. „Wir lassen euch alleine." Sagte Kevin dann und verschwand mit seiner Frau nach oben zu den Kindern. Ich zog Mia wieder in meine Arme und hielt sie einfach fest. Ich sagte nichts und gab ihr Zeit, um sich zu beruhigen. Mit der Hand strich ich sanft über ihren Arm, meinen Kopf hatte ich an ihren gelegt und hauchte ihr einen langen Kuss an ihre Schläfe. „Ich liebe dich." Sagte ich leise. Es war das Einzige was mir gerade einfiel, alles andere wäre dumm gewesen. Aber ich hatte irgendwie den Drang etwas zu sagen.
Mia löste sich dann aus meinen Armen und stand auf. „Wohin willst du?" fragte ich sie. „Ich will nicht, dass die Kinder mich so sehen, falls sie runterkommen." Murmelte sie und ging in unser Gästezimmer. Als sie die Tür offen stehen liess, war das ein Zeichen für mich ihr zu folgen. Ich betrat das Zimmer und schloss die Tür. Dann ging ich langsam zu meiner Frau und setzte mich neben sie aufs Bett. „Sagst du mir jetzt was passiert ist?" fragte ich sie leise und nahm ihre Hand in meine. Mia schniefte noch einmal und begann dann zu reden. „Lisi und ich hatten endlich mal Zeit einfach etwas zu reden. Die Kinder waren oben und spielten und ich konnte einfach mal entspannen. Und dann hab ich irgendwann nur noch geredet. Über alles was in den letzten Monaten passiert war..." redete Mia und ihre Stimme begann wieder zu zittern. „Und dann hab ich einfach angefangen zu weinen. Ich konnte nichts dagegen tun." Sagte sie und weinte wieder. Ich setzte mich aufs Bett und lehnte mich gegen die Wand. Dann zog ich an Mias Arm, welche dann zu mir krabbelte und sich auf meinen Schoss setzte und ihr Gesicht an meiner Schulter vergrub. Ich schloss meine Arme um sie und strich ihr sanft über den Rücken auf und ab. „Deine Anspannung der letzten Monate fällt langsam von dir ab, Schatz. Ich habe eigentlich schon darauf gewartet als Emilia wieder bei uns war. Aber du hast wie davor einfach weitergemacht. Du hast dir nicht einmal eine Pause gegönnt. Du bist so stark, mein Herz." Sagte ich leise. „Ich bin nicht stark. Ich breche bei einem normalen Gespräch in Tränen aus und kommt nicht mehr klar." Sagte sie leise. „Doch, du bist stärker als du denkst. Warst du schon immer. Du kämpfst immer... Egal was war. DU hast immer weiter gemacht, warst für Leon da. Hast dich für mich stark gemacht." Sagte ich leise und küsste ihren Kopf.
„Das ist doch gar nicht wahr..." nuschelte sie leise. Ich zwang sie mit einer Bewegung, mich anzusehen und legte meine Hände sanft an ihren Kopf und sah ihr in die Augen. „Ich sag's dir viel zu selten, wie schön das Leben mit dir ist. Ich sag's dir viel zu selten, aber ich funktionier nicht ohne dich. Ich sag dir viel zu selten, dass du viel mehr, als alles für mich bist." Sagte ich leise und sah meiner Frau in die Augen, welche sich schon wieder mit Tränen gefüllt hatten. Mia schluchzte und begann dann Rotz und Wasser zu weinen und schlang ihre Arme um meinen Hals und weinte gegen meine Schulter. Ich hielt sie ein weiters Mal fest in meinen Armen und versuchte ihr den Halt zu geben, den sie gerade benötigte. Ich hatte eigentlich wirklich schon lange auf diesen Zusammenbruch gewartet. Ich war immer bereit dafür um sie dann aufzufangen wenn sie fallen würde. Und jetzt wo es passiert war, konnte ich den ersten Aufprall nicht abfangen, weil ich im Studio war. Aber nun konnte ich ihr umso mehr Kraft geben und für sie da sein. Mia sank richtig gegen mich und ich hielt sie solange in meinen Armen, bis sie sich wieder beruhigt hatte.
Es dauerte einen Moment, aber es tat uns irgendwie gut. Die Kids hatten davon nichts mitgekriegt und das machte es uns auch leichter. „Danke, dass du es immer wieder so mit mir aushältst." Sagte Mia dann leise, als sie sich aufgerichtete hatte und mich ansah. „Immer wieder, sind die richtigen Worte! Immer, immer wieder gerne." Lächelte ich und strich ihr eine Strähne hinters Ohr. Auch Mia lächelte nun endlich etwas. „Ich liebe dein Lächeln. Seit dem ersten Mal, als du es mir geschenkt hast." Murmelte ich leise, streckte mich zu ihren Lippen und hauchte ihr einen sanften Kuss auf den Mund. „Und ich liebe deine Lippen auf meinen, seit dem ersten Mal, als du es zu meinem Geburtstag getan hast." Grinste mich Mia schief an und da musste ich lachen. „Bestes Geschenk, ever!" grinste ich und auch Mia lachte dann leise. „Oh ja." Lächelte sie. „Danke Wincent. Für alles!" sagte sie leise, legte ihre Hände an meine Wangen und hauchte mir sanfte Küsse auf die Lippen, die ich nur zu gerne erwiderte.
Wir waren schon eine Weile aus dem Zimmer raus und die Kinder im Bett. Lisi und Mia machten gerade die Küche sauber und Kevin und ich machten im Garten ein Feuer in der grossen Feuerschale. „Alles gut bei Mia?" fragte mich Kevin dann. „Ich bin mir nicht sicher. Sie hat sich zwar wieder gefangen, aber ich glaub da ist noch nicht alles von ihr abgefallen." Sagte ich leise. „Ich glaub ihr tut München bereits ganz gut." Sagte Kevin und sah zu mir. „Ich glaub auch. Wir kommen endlich etwas weg von dieser ganzen Umgebung und den Erinnerungen." Nickte ich. „Hast du ihr schon vom Haus erzählt?" fragte Kevin, als die beiden Mädels gerade in den Garten kamen. „Welches Haus?" fragte Mia dann und sah uns an. „Also noch nicht." Grinste Kevin und ich schmunzelte leicht. „Mach ich dann also jetzt." Sagte ich, setze mich hin und klopfte neben mich auf das Polster. Mia sah mich genauso neugierig an, wie Lisi Kevin ansah. „Also..." begann ich, als sich Mia neben mich gesetzt hatte. „Wir hatten doch mal ganz kurz drüber geredet, vielleicht um zuziehen." Sagte ich und sah Mia an. „Ja aber nur ganz kurz." Nickte sie. „Ich hab Kevin davon erzählt und er hat mir dann etwas gezeigt." Sagte ich und sah Mia an. „Du lässt dir aber jetzt nicht alles aus der Nase ziehen oder?" fragte mich meine Frau und ich schmunzelte. Kevin stupste mich an und reichte mir dann sein Handy. Er hatte für mich das Inserat des zu verkaufenden Hauses rausgesucht. „Was hältst du von diesem Haus?" fragte ich und swipte langsam durch die Bilder, damit Mia sie anschauen konnte. „Das ist toll aber..." begann Mia und ich fiel ihr ins Wort. „Und es hat super Nachbarn." Sagte ich. „Woher willst du das wissen? Und wo ist dieses Haus überhaupt?" fragte Mia verwirrt.
„Das Haus ist da drüben und mit den super Nachbarn sind wir gemeint." Lachte Kevin und deutete über das Feld vor seinem Haus auf die andere Seite. Mia sah von Kevin übers Feld und dann zu mir. „Du willst nach München ziehen?!" fragte mich Mia überrascht. „Warum nicht?" lächelte ich sie an. „Ich... weiss nicht. Es ist so weit weg von deiner Familie und Basti." Murmelte Mia. „Aber es ist nicht aus der Welt." Sah ich sie an und griff nach ihrer Hand. „Lass uns das Haus mal anschauen gehen." Sagte ich zu meiner Frau, die auf Kevins Handy schielte um sich nochmal das letzte Bild anzusehen. „Ja okei." Sagte sie dann leise und lächelte mich etwas unsicher an.
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Wir beide bleiben
Fanfic!!Das ist der 4. Teil von Mia & Wincent!! 1. Teil: Was machst du nur mit mir? 2. Teil: Ich krieg nicht genug von dir 3. Teil: Ich folge deinen Schritten