Kapitel 38

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•Mia•

~Mitte August~

Hanna war nun seit einer Weile bei uns angestellt und unterstütze mich 3-4 Tage die Woche und passte auf unsere Kinder auf. Ich war wieder völlig entspannt und konnte mich auf die Arbeit konzentrieren. Es lief alles super und auch Emilia und Leon waren sehr zufrieden mit ihrer Nanny. Emilia mochte Hanna richtig und schickte mich ab und an sogar schon zum arbeiten, einfach damit ich weg war und Hanna das Sagen hatte. Anfangs wars komisch, wenn meine Tochter das tat, aber mittlerweile wars doch lustig. Auch auf Arbeit war wieder alles super und wir hatten vor ner Zeit endlich eine Stellenanzeige aufgegeben um Sarinas frei gewordenen Platz wieder besetzen zu können. Wir hatten bereits die ersten Bewerbungen und Jule und ich sammelten erst ein paar Bewerbungen und sortierten dann erst mal grob aus. „Ich würde dann diese 3 hier zu einem Vorstellungsgespräch einladen. Bist du damit auch einverstanden?" sagte ich zu Julia, sah ihr zu wie sie hinter der Theke die Kaffeemaschine sauber machte und zeigte die drei Auserwählten. „Du bist hier der Chef. Musst du wissen." Grinste Julia mich dann an. „Ja aber ihr müsst hauptsächlich dann zusammenarbeiten. Und da möchte ich halt schon auch, dass es für dich passt. Bzw. Du kannst mir eher sagen wie es passt, da du immer hier vorne bist und alles weisst." Sagte ich und sah sie an. „Mia das weisst du genau so. Stell dich nicht immer so hin, als wärst du nie hier." lächelte sie mich an. Ich war halt einfach nicht jeden Tag da. Aber Julia schon. Sie hatte alles so gut im Griff und die anderen Angestellten, hatten ebenso sehr viel Respekt vor ihr. Ich wollte sie einfach in diese Entscheidung mit einbinden. „Aber ja, ist für mich okei, wenn du die drei einlädst." Nickte Julia mir zu.

Nachdem ich die drei Anrufe getätigt hatte und sie zu den Gesprächen eingeladen hatte, ging ich ebenso raus ins Café und half beim aufräumen und sauber machen. „Wann kommt Wincent denn von den Proben zurück?" fragte mich Jule, während wir zusammen abrechneten. „Heute." Lächelte ich sie zufrieden an. Sie sah mich einen Moment an und lächelte dann ebenso. „Und wann geht die Tour los?", „In zwei Wochen. Er hat sie auf den Herbst gelegt. Ich hoff wir finden bis dahin jemand, dass ich dann wirklich mit den Kindern für zwei Wochen mit auf Tour kann." Sagte ich leise. „Bestimmt! Wir kriegen das schon hin." Nickte Jule. „Und die Nanny hat dann in der Zeit frei, in der du mit den Kiddis beim Papa bist?" sah mich meine Freundin an. „Hanna? Nee, sie begleitet uns." Lächelte ich. „Ahh, damit Mama und Papa auch mal Zeit für sich haben, was?" schmunzelte Jule. „Ja. Auch." Nickte ich grinsend. „Auch?" hakte sie dann nach. „Jaaaa..." schmunzelte ich vor mich hin. „Warum auch?", „Naja... In den zwei Wochen entlaste ich etwas seine Tour Managerin und helfe ihr etwas." Lächelte ich. „Du kannst es nicht lassen was?" lachte Julia mich an. „Nein irgendwie nicht. Die Arbeit in der Crew macht einfach so viel Spass. Und ich darf dann meinen Mann herumkommandieren. Dazu sage ich sicher nicht nein." Lachte ich und beendete dann die Arbeit im Café.

Geschafft kam ich zu Hause an und wurde da von Emilia begrüsst, die in einem ihrer Prinzessinnenkostümen vor mir stand. „Wie siehst du denn aus?" schmunzelte ich und hob sie hoch. „Milia hübsch angezogen." Lächelte sie und legte ihre Ärmchen und meinen Hals. „Papa?" fragte sie dann und sah zur Tür. „Der kommt auch bald, Schatz. Papa ist auf dem Heimweg. Wenn der grosse Zeiger hier und der kleine hier ist, dann sollte er zu Hause sein." Sagte ich zu Emilia und zeigte ihr wo die Zeiger stehen müssen, damit Papa dann zu Hause sein wird. Emilia nickte und ich liess sie dann wieder runter und ging zu Hanna, die gerade in der Küche stand. „Hallo Hanna. Wie lief es heute?" fragte ich immer dieselbe Frage als erstes. Hanna berichtete mir von ihrem ganzen Tag mit den Kindern. Was sie gemacht hatten, ob sie geschlafen hatten usw. „Ach und Leon kriegt wahrscheinlich eine Beule am Kopf." Sagte Hanna unsicher und ich sah sie fragend an. „Was ist passiert?" wollte ich natürlich wissen. „Emilia hat ihm ein Spielzeug an den Kopf geschmissen." Sagte Hanna kleinlaut. „Oh..." sagte ich und verliess die Küche um auf die Suche nach Leon zu gehen, welchen ich im Wohnzimmer fand. Tatsächlich hatte er bereits nen leichten blauen Fleck auf der Seite der Stirn. „Na du Strahlemann!" lächelte ich meinen Sohn an der mich anstrahlte und wie wild zappelte. Ich nahm ihn hoch und drehte mich zu Hanna die mir gefolgt war. „Es tut mir leid, es ging so schnell. Ich bin in die Küche gegangen um etwas zu trinken zu holen und dann passierte es." Sagte Hanna und sah mich entschuldigend an. „Das kann passieren. Alles okei." Lächelte ich sie beruhigend an.

„Hanna von mir aus kannst du Feierabend machen!" rief ich, als ich mit Leon die Stufen runterkam. „Okei ist gut." Antwortete sie mir und kam vom Wohnzimmer her auf mich zu. Hanna strich Leon nochmal kurz über die Wange und verschwand dann zur Garderobe bei der Haustür und zog sich ihre Schuhe an. Als Emilia merkte, dass Hanna sich fertig machte um zu gehen, rannte die Kleine an mir vorbei und direkt zu Hanna. Ich verschwand im Wohnzimmer und hörte nur immer Emilia die Hanna Fragen stellte. Ob sie denn nun gehen würde. Wohin sie gehen würde und warum sie eigentlich ging. Ich schmunzelte und legte Leon in seine Wippe und ging dann zu Emilia und Hanna. Mit Emilia auf dem Arm winkten wir Hanna hinterher, die von unserer Einfahrt runter lief um dann zur Bushaltestelle zu gehen. „Wo ist Papa..." murmelte Emilia dann und sah mich an. „Der kommt demnächst, Mäuschen. Schau die Zeiger sind noch nicht da wo ich vorhin gesagt habe." Lächelte ich Emilia aufmunternd an und hoffte nun wirklich, dass Wincent auch wirklich zu dieser Zeit zu Hause sein würde. Ansonsten hätte ich hier eine enttäuschte Emilia sitzen.

Während die Kinder auf Wincent warteten, machte ich Abendessen. Mein Mann würde sowieso mit Kohldampf nach Hause kommen und auch Emilia würde bald anfangen zu jammern, dass sie Hunger hätte. Nur Leon war der zufriedenste von allen hier. Er strahlte alle an und war so ein zufriedener kleiner Kerl. Ich musste automatisch lächeln, als ich an den Kleinen dachte. „MAMAAAA!!!" hörte ich dann Emilia näherkommen. Ich schob den Topf auf der Herdplatte nach hinten und machte den Deckel drauf. Dann drehte ich mich zum Eingang der Küche und da tauchte Emilia auf. „Papa... Wo ist Papa?!" fragte sie mich und stemmte ihre Hände in ihre Hüfte. Ich musste leise lachen und sah auf die Uhr. Tatsächlich war er fünf Minuten zu spät dran. Früher hätte ich gesagt, dass das nichts Neues sei. Aber mittlerweile hatte Wincent dieses Problem echt im Griff und war zu einem der pünktlichsten Menschen überhaupt geworden. Ich hatte Emilia wieder hoch gehoben und wollte gerade etwas sagen, als ich draussen eine Autotür hörte, die auch Emilia hörte. Sofort sahen wir uns beide an und dann zur Tür. Als die Türklinke runtergedrückt wurde, begann Emilia wie wild zu zappeln und ich stellte sie auf den Boden. „PAPAAAAA!!!" brüllte sie Wincent entgegen, der sofort begann zu lachen und seine Tochter auffing, die direkt in seine Arme flog. „Na hallo du!" grinste er und drückte Emilia an sich und küsste sie sanft. „Sie war etwas ungeduldig..." schmunzelte ich und ging ebenso auf Wincent zu. „Nur sie?" fragte er mich und während er Emilia noch auf dem Arm hatte, küsste er mich sanft zur Begrüssung. „Ich vielleicht auch etwas." Lachte ich und nahm ihm seinen Rucksack ab, damit er sich Emilia widmen konnte. „Wie hübsch du angezogen bist." Lächelte Wincent sein Mädchen an und da begann Emilia erneut zu plappern und erzählte ihm wie ein Wasserfall von den letzten Tagen, in denen er nicht zu Hause war.

Wir beide bleibenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt