19. Akrobatische Meisterleistung ... nicht

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Frohe Weihnachten! Und Alles Gute zum Geburtstag an unseren Lieblingsgriesgram, Levi! Wie wär's mit einem Lächeln für die Fans?
Levi: Nein.
Ach komm schon. Sei nicht so ein Spielverderber
Levi: *Zuckt mit den Schultern*
So bekommst du aber keine Geschenke ... also echt.
Levi: Behalt dir deine Geschenke ... Tch *verschwindet*
Tja, Levi, wie wir in kennen und lieben. Dann bleibt uns eben nur das Foto zum Ansabbern.
.... N-Nein, das mache ich nicht .... okay, doch ... naja, frohes zweites Schlemmen!
*Verschwindet unauffällig hinter der Bühne*
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Okay. Auf dem Pferd in der Hocke sitzen und am Sattel mit beiden Händen festkrallen wie eine Ertrinkende an einem Rettungsreifen funktionierte ja noch einigermaßen. Als ich dann nur noch eine Hand verwenden durfte, hätte ich es dann fast geschafft vom Pferd zu fliegen und mir den Arm zu brechen, weil ich nicht loslassen wollte. Mein Trainer kommentierte das nur mit einem unbeeindruckten Blick und dem üblichen „Tz". Ich wollte Levi schon anschreien, dass ich nun mal keine Zirkusakrobatin, sondern nur eine ungelenke und tollpatschige Jugendliche war und er sich sein „Tz" sonst wohin schieben konnte. Allerdings besann ich mich eines Besseren und beließ es bei einem stinksauren Blick, der Levi nicht im Geringsten juckte.

Ich korrigierte meine Position und versuchte mein Gleichgewicht erneut zu finden. Was gar nicht so einfach war, wenn der Grund unter einem schaukelte wie ein Schiff bei zehn Meter hohen Wellen. Vielleicht übertrieb ich ein wenig, aber ich hatte nun mal ein mieses Gleichgewicht auf einem Untergrund, der sich bewegte! Als ich schließlich wieder sicher auf dem Pferd in der Hocke stand, eiste ich erneut eine Hand krampfhaft von dem Sattel los. Ich hatte das Gefühl, dass ich am ganzen Körper wie Espenlaub zitterte und meine Beine fühlten sich an wie Götterspeise. Und so drehte das Pferd weitere Runden um Levi.

Nach geschätzten zwanzig Runden, ich konnte es nicht so genau sagen, ich war viel zu konzentriert darauf keine Bruchlandung wie ein abstürzender Flieger hinzulegen, befahl mir Levi: „Lass los." Entsetzt schaute ich in sein unbewegtes Gesicht und suchte nach einem Anzeichen dafür, dass das eben ein Scherz war ... Nichts! Wär's ja auch gewesen, wenn ich soeben miterlebt hätte wie LEVI einen Scherz macht. Er hat doch vorhin gesehen, wie ich fast hinuntergekugelt bin, oder?

Levis Gesicht zeigte keinerlei Regung, weshalb ich frustriert seufzte und endgültig mit meinem Leben abschloss. Bevor ich den Befehl umsetzte, schickte ich ein Stoßgebet zu allen Göttern und Heiligen und Buddhas und sonst wem, der mein Schicksal in Händen halten könnte, ehe ich langsam jeden Finger einzeln von meinem sinnbildlichen Rettungsring löste. Es verlangte mir viel ab, das Gleichgewicht zu halten und gleichzeitig das Verlangen niederzukämpfen mich ganz schnell wieder an dem nächstbesten Ding, dass ich zu fassen bekam, festzukrallen.

Ich habe keine Ahnung wie viele Runden das Pferd so im Kreis ging, aber irgendwann schien Levi wohl zu denken, ich hätte mich an den schaukelten Untergrund gewöhnt. Deshalb verlangte er, ich solle nun aufstehen. Netterweise gestattete er mir mich dabei festzuhalten, bläute mir aber noch ein, dass das Ziel ein fester Stand ohne Festhalten wäre. Danach murrte er noch etwas, was sich wie „Zumindest kurzzeitig." anhörte, aber sicher war ich mir nicht. Ich konnte dabei nur möglichst unauffällig die Augen verdrehen und sarkastisch murmeln: „Eigentlich."

Beim Aufrichten zitterten meine Beine als würde ich auf einer Rüttelplatte stehen. Ich kam nur langsam hoch und versuchte erst einmal etwas Sicherheit, die bis jetzt in etwa so weit vorhanden war wie die Demokratie in Nordkorea, zu gewinnen. Nach einigen weiteren Runden fasste ich endlich den Mut und löste vorsichtig die erste Hand vom Sattel. Danach tat ich dasselbe langsam mit der zweiten Hand.  „Ihr trainiert noch?", schallte es plötzlich laut zum Trainingsplatz als meine zweite Hand einen Zentimeter vom Sattel entfernt war. Da diese penetrante Stimme, die eindeutig zu Hanji gehörte, meine Konzentration stört und ich seitlich wegkippte, klammerten sich meine Hände prompt wieder am Sattel fest und ich ließ mich in dem Sattel plumpsen, sodass ich wieder normal auf dem Pferd saß. Interessiert beobachtete ich, wie die Wissenschaftlerin auf uns zukam, während Levi nur ein genervtes „Tz" ausstieß. Ob das nun Hanji galt oder meiner nicht existenten Glanzleistung, war mir schleierhaft.

Als die Brillenträgerin schließlich bei uns ankam, fügte sie hinzu: „Ihr habt das Mittagessen verpasst." War es echt schon so spät? Angst unterdrückt wohl ziemlich gut den Hunger. „Und weiter?", fragte Levi völlig desinteressiert. Ich hatte das Pferd mittlerweile angehalten und betrachtete den Austausch aufmerksam. Immerhin musste ich dadurch nicht weitertrainieren. Jedoch kam Hanji nicht dazu etwas zu erwidern, da nun Ruby winkend auf uns zukam. „Hey!" Sie kam neben Hanji zu stehen und ich fragte verwirrt: „Was machst du denn hier?" Sie zuckte mit den Schultern und antwortete: „Free afternoon", woraufhin ich schlicht nickte. Wie schön für sie.

„Hast du nichts zu tun?", kam unmittelbar von Levi, der logischerweise kein Wort verstanden hatte. Rubys Mund öffnete sich,um zu antworten, allerdings kam ich ihr zuvor: „Sie hat frei." Sie sollte gefälligst mit mir mitleiden ... oder krank werden. Fertig mit der Welt warf sie mir einen sauren Blick zu. Hach, ich war eben eine gute Freundin.

Attack on Titan becomes reality 3 - We're back!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt