Fünf Tage nachdem Ruby und Connie ihre Eifersuchtsauseinandersetzung hatten, ließ Hanji die Spezialeinheit zu sich in eines der Klassenzimmer rufen, um uns etwas unglaublich Tolles zu zeigen. So schlurften wir nach dem Frühstück eben nicht zu Levis Folter, sondern in die Schule. Hätte ich mir auch nicht gedacht, dass ich hier irgendwann doch noch in einem Klassenzimmer landen würde, aber was Hanji wollte, bekam Hanji auch. Solang sie uns nicht in die Luft sprengte.
„Was glaubt ihr, will Hanji uns zeigen?", fragte Eren und ich erwiderte nüchtern: „Ich wette mit euch, dass es entweder gefährlich oder stinklangweilig ist." „Ich geh mit", stieg Jean ein und ich sah ihn überrascht an. Er hatte einen Arm über Rubys Schultern liegen und bekam feindselige Blicke von Connie zugeworfen, die er einfach ignorierte. „Du stimmst mir zu? Wow, hat das jemand aufgenommen? Dann kann ich mir das auf CD brennen", meinte ich und drehte mich wieder nach vorne. „Keine Sorge", kam großkotzig zurück, „Es wird nicht wieder passieren." „Du spuckst ganz schön große Töne", erwiderte ich und begann rückwärts zu laufen. Ruby stieß ihrem Freund grinsend einen Ellbogen in die Seite und sprang mir bei: „Pass lieber auf, was du sagst. Es wird sicher nicht das letzte Mal sein, dass du mit ihr einer Meinung bist." „Da hast du's", grinste ich der Pferdefresse siegessicher entgegen, welcher beleidigt einen Flunsch zog.
Ich wollte noch einen Moment Jeans beleidigtes Gesicht genießen, weshalb ich weiterhin rückwärtslief. Allerdings wurde ich plötzlich zur Seite gezogen, was mich stolpern ließ. Bevor ich gänzlich hinfiel konnte ich mich noch fangen und stehen bleiben. „Wow, was war das?", fragte ich und drehte meinen Kopf in die eigentliche Laufrichtung. „Du solltest lieber aufpassen, wo du hinläufst", mahnte Armin, der nach wie vor meine Jacke gepackt hatte. „Hä?", verwirrt drehte ich mich nun gänzlich um und erblickte als ich mich umschaute, eine offenstehende Tür, in die ich beinahe gekracht war. „Oh", stellte ich geistreich fest und bedankte mich bei dem blonden verlegen für meine Rettung.
„Ich hoffe, es ist etwas Leckeres zu essen", nahm nun Sasha sabbernd die Spekulation über Hanjis ominöse Nachricht wieder auf. „Also, das wird es vermutlich nicht sein", widersprach Eren. „Whatever it is. We will see it", warf nun Ruby ein, was natürlich wieder keiner verstand, mit Ausnahme von mir, Connie und vermutlich auch Jean.
Wir bogen um eine Ecke und ich fügte hinzu: „Genau jetzt." Wir kamen vor unserem Ziel an und ich stieß die Tür auf. „Wir sind da", verkündete ich und Hanji sah von dem Ding, das unter einem Tuch versteckt war auf. „Ah ja, sehr gut", grinste sie uns entgegen. „Schließt bitte die Tür", wies uns die Wissenschaftlerin an als die Letzten in den Raum traten.
Wir versammelten uns um den Lehrertisch und warteten darauf, dass Hanji endlich damit rausrückte, warum wir hier antanzen sollten. „Meine Damen und Herren", verkündete Hanji grinsend, „ich darf die neuste Erfindung unserer Technikabteilung präsentieren", sie zog das Tuch vom Tisch, „der Donnerspeer!" Unbeeindruckt sahen wir auf das angespitzte Metallrohr und warteten auf weitere Erklärungen. Es dauerte ein wenig, bis Hanji weitersprach: „Ich wollte etwas, dass zusätzlich zu Erens Hebeltechnik die Panzerung des Gepanzerten Titanen durchschlagen kann." Nun staunten unsere Freunde nicht schlecht. „Unsere Techniker haben sich ein wenig vom Antipersonenmanöver der Zentralbrigade abgeguckt und die ultimative Waffe erschaffen", führte sie weiter aus. Sie hob den Donnerspeer hoch und erklärte: „Er kann ganz einfach in unsere 3D-Manöver-Ausrüstung integriert werden und wird ausgelöst, indem ihr den Splint mit diesem Seil hier zieht." Sie griff eine Schnur und zog demonstrativ daran. Kurzzeitig dachte ich, sie würde uns in die Luft jagen, doch der Splint baumelte an der Schnur in der Luft und wir alle lebten noch. Mein Herz pochte wie verrückt, während Jean skeptisch fragte: „Und das funktioniert?" Ich warf Jean einen Blick zu, der ihn bat, es nicht herauszufordern. Ja klar, lass Hanji mit explosivem Zeug spielen, während wir in der Nähe stehen.
„Lasst es uns ausprobieren!", meinte sie euphorisch und hüpfte begeistert aus dem Raum. „Toll, jetzt hast du sie wieder auf Ideen gebracht", beklagte ich mich bei Jean, welcher erwiderte: „Gib nicht mir die Schuld, dass die Frau irre ist." Wir verließen ebenfalls den Raum, da mahnte Ruby: „Hey. Pass bloß auf. Sie ist nicht viel irrer als ich." Jean seufzte und Connie machte den Mund auf, um etwas einzuwenden, da warnte ich ihn: „Wenn jetzt noch ein beleidigtes Aha von dir kommt, dann kette ich dich an den Baum, den Hanji mit ihrem Donnerspeer sprengt." Sofort klappte der Mund des Grauhaarigen zu und er schaute beleidigt nach vorne.
Als wir draußen ankamen, stemmte Hanji eine 3 mal 3 Meter Holzplatte hoch, die wohl als Schutzwand dienen sollte. „Könnt ihr mir einen Gefallen tun?", fragte die Wissenschaftlerin und stellte die Platte auf die Füße, „Trommelt doch bitte den Rest vom Hauptquartier zusammen, ja? Erwin braucht ihr nicht suchen, der ist mal wieder in Mitras." Seufzend streckte ich einen Daumen in die Höhe und drehte schon wieder auf dem Absatz um. Warum sagt sie uns das nicht ein wenig früher?
Innerhalb einer halben Stunde hatten wir das gesamte Hauptquartier durchgeklopft und auf dem Trainingsplatz versammelt, das jetzt skeptisch abwartete, dass Hanji mit ihrer Vorführung anfing. „Hallo, zusammen. Danke für's Kommen", begrüßte Hanji alle Anwesenden und ich überdrehte die Augen. Als ob wir eine Wahl gehabt hätten. „Das hier ist ein Donnerspeer", stellte sie ihr neues Spielzeug vor, „damit können wir den Gepanzerten Titanen effektiv bekämpfen." Sie erklärte noch einmal wie man den Donnerspeer auslöste und betonte aufs Äußerste: „Ihr dürft nicht zu nahe herankommen, da ihr euch sonst selbst verletzt." Sie ließ ihre Worte noch einen Moment wirken und rief dann euphorisch aus: „Na dann, lasst uns das mal ausprobieren." Sie rammte den Donnerspeer in einen dicken Baumstamm und das war der Moment, in dem ich einen Schritt zurücktrat und mir wünschte, dass die Holzplatte aus Granit und zehn Mal so breit war. Denn derzeit stand ich nicht hinter der Schutzwand, sondern schön daneben. Genauso wie neunzig Prozent aller Zuschauer. Sie will uns also doch in die Luft jagen.
Hanji hockte sich hinter die Holzwand und zog an der Schnur in ihrer Hand. Der Donnerspeer explodierte und fällte rauchend den Baum, wodurch einige Splitter durch die Luft flogen. Wenn ich irgendwo einen Holzsplitter unter der Haut hatte, trug ich ihr das Ewig nach. Der Rauch löste sich auf und Hanji präsentierte: „Wie ihr sehen könnt, ist diese Waffe äußerst effektiv und sehr gefährlich. Deshalb solltet ihr sie mit höchster Präzision und Vorsicht handhaben." Ich hob eine Augenbraue und auch Ruby verschränkte die Arme. „Gut, danke. Eine tolle Erfindung", stellte Ruby fest und ging zum Mittagessen. Der Rest des Teams und ich direkt hinterher. Ist ja nicht so, dass wir den Donnerspeer noch nicht kannten.
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Attack on Titan becomes reality 3 - We're back!
FanfictionTeil 3 der Attack on Titan becomes reality-Reihe Nachdem die Charaktere aus der Attack on Titan-Welt wieder in ihre Heimat abgereist waren, versanken Ruby und Tonia in tiefer Melancholie ... aber nur bis sie die Idee hatten, ihren Freunden nachzurei...