Am nächsten Tag hatte Ruby Connie irgendwie beigebracht, dass sie jetzt mit Jean in einer Beziehung war, was dieser nur äußerst widerwillig hingenommen hatte. Und seit drei Tagen war Connie, wie schon zwei Monate zuvor, nun abermals ziemlich schlecht auf Jean zu sprechen, wohingegen er mit Ruby noch sprach, ohne sie anzuschreien. Sie bekam lediglich kurzangebundene Antworten, wenn sie sich mit dem grauhaarigen unterhielt.
Wie jeden Tag nach dem Vormittagstraining saßen wir beim Mittagessen und Ruby hockte als Puffer zwischen Connie und Jean, da Ersterer es nicht lassen konnte Zweiterem böse Blicke zuzuwerfen oder ihm einen Ellbogen in die Seite zu rammen. Das ging natürlich nicht nur jetzt so, sondern jedes Mal, wenn sich die zwei Jungs zu nahekamen, weshalb selbst Levi den zweien schon befohlen hatte, während des Trainings einen Mindestabstand von zehn Metern einzuhalten und ihre Differenzen irgendwie zu klären. Das ganze Team war in diesen drei Tagen schon so genervt von Connies Verhalten, sodass es ihn beinahe durchgehend ignorierte, solange keiner von Connie angesprochen wurde.
Gerade erklärte Sasha Ruby: „Wenn du jetzt auch noch mit Eren zusammen bist, dann hast du alle Jungs im Team durch." Ja, irgendwie nahm man Jean neuerdings auch gerne mit seiner Freundin auf die Schippe, aber der sprang nach drei Tagen nur noch selten darauf an, weshalb er erwiderte: „Nein, nicht a-" Er brach seinen Satz aufgrund meines besten Wenn du diesen Satz beendest, wird es das Letzte sein, was du in deinem jämmerlichen, erbärmlichen Leben gesagt hast-Blick ab und widmete sich lieber wieder seinem Essen. Von Connie kam daraufhin ein vorwurfsvolles „Aha". Ich verstand zwar nicht warum, aber seit Ruby ihm ihre Beziehung beigebracht hatte, war er ja ohnehin noch komischer als sonst. Jean entgegnete einen bösen Blick, woraufhin Ruby ihm unauffällig in die Seite stieß. Ich warf den dreien mir gegenüber einen genervten Blick zu und stellte klar: „Leute, ihr seid alle erwachsen, benehmt euch doch bitte auch so." Connie schaute offenkundig anklagend zu Jean und stieß ein weiteres, energischeres „Aha!" aus.
Ruby und Jean ignorierten das zum Glück gekonnt. Ich vertrug nämlich nicht noch mehr Kindergarten. Stattdessen zeigte Ruby auf ein Brotkörbchen außerhalb ihrer Reichweite und fragte Jean, in dessen Nähe das Brot stand: „Kannst du mir mal bitte das Brot reichen?" Jean, ganz der gute Freund, gab Ruby das Körbchen, was von Connie natürlich kommentiert wurde: „Aha!!!" Wenn das so weiter geht, scheuer ich dem Kerl eine. Ich schüttelte den Kopf und konzentrierte mich weiter auf mein Essen. „Danke", bedankte sich Ruby bei Jean und von Connie kam abermals und noch energischer: „AHA!!!" Also jetzt ist es aber mal genug. „Connie!", fuhr ich den grauhaarigen zeitgleich mit meiner Freundin an, welcher daraufhin einfach nur grimmig geradeaus schaute. War ja nicht auszuhalten.
Nach dem Mittagessen brachten wir wie immer unser Geschirr weg und da wir frei hatten, trennten sich die Wege unseres Teams. Na gut, alle anderen hatten frei. Ruby und ich durften an einer der vielen ergebnislosen Shiganshina-Besprechungen teilnehmen. Nur wusste das von unseren Freunden keiner, weil diese Besprechungen ja nach wie vor unter höchster Geheimhaltung abliefen. Und so kam es auch, dass Jean sich an Ruby und mich dranhängte und uns freundlich fragte: „Und was habt ihr noch so vor?" Ich musste sagen, seit er mit Ruby zusammen war, war er bei Weitem umgänglicher.
Ruby wollte gerade antworten, da bog Hanji um die Ecke und meinte kaum, dass sie uns entdeckt hatte: „Ah, ihr zwei müsst mir helfen. Levi ist mal wieder unauffindbar und Erwin hat mich gebeten ihn zu suchen, aber ich habe vor der Besprechung noch so viel zu tun. Ihr könnt das doch für mich übernehmen, nicht?" Ruby und ich sahen erst Hanji überrumpelt an, ehe wir einen Blick wechselten und nickten, woraufhin Hanji sich zehn Mal bedankte und auch schon weitereilte. „Genau DAS haben wir noch vor", antwortete ich schließlich auf Jeans Frage.
„Ich helfe euch beim Suchen, wenn ihr wollt", bot Jean an und Ruby warf mir einen fragenden Blick zu. Ich zuckte die Schultern und Ruby lächelte ihren neuen Freund an: „That would be great." Dieser jedoch sah Ruby bedröppelt an. „Was hast du gesagt?", fragte er und ich hatte das Gefühl, dass das noch lustig werden konnte, wenn Rubys Freund keinen Plan hatte, was sie faselte. „Ich habe gesagt, das wäre toll", übersetzte Ruby schließlich sich selbst, woraufhin Jean den Kopf schüttelte und forderte: „Du musst mir diese Sprache beibringen. Sonst verstehe ich die Hälfte von dem, was du sagst, nicht."
Ruby sah überlegend zu Jean, seufzte jedoch dann: „Na gut. Aber bitte stell dich nicht so dumm an wie Connie." „Geht klar", erwiderte der hellbraunhaarige und grinste, als hätte er soeben seine Lebensziele erreicht. Ich schüttelte den Kopf und bemerkte dabei einen Schemen hinter Jean, der sich schnell als Levi herausstellte, sobald mein Kopf ruhig stand. Das ging ja flott. Mit einem simplen „Gefunden" machte ich auf mich aufmerksam und bekam zwei irritierte Blicke zugeworfen. „Da", nickte ich in Richtung des Hauptgefreiten und Ruby und Jean drehten sich ebenfalls in die Richtung, in die ich sah. „Da mussten wir ja gar nicht so viel suchen" stellte Jean fest und ich schüttelte einfach nur den Kopf. Ruby hingegen machte es sich bereits zur Aufgabe Levis Aufmerksamkeit auf uns zu lenken und rief: „Heichou!"
Verwirrt blieb Levi stehen und drehte sich mit gehobener Augenbraue zu uns um, während Jean in Rubys Richtung ein „Gesundheit" warf, woraufhin sie verwirrt fragte: „Was?" Ich hingegen ließ es mir nicht nehmen kopfschüttelnd ein „Idiot" herauszulassen. Mir war klar, dass er die Anrede nicht kennen konnte. Immerhin wusste ich selbst anfangs nicht, was sie bedeutete, aber leider war er wirklich ein Idiot. Ruby schüttelte ihre Verwirrung ab und wandte sich dann Levi zu: „Hanji, hat dich schon gesucht. Erwin wartet auf uns." Levi gab sein übliches „Tz" von sich, bevor er meinte: „Nicht einmal einen Tee kann man in Ruhe trinken", und auf uns zu beziehungsweise an uns vorbeiging. Als wir ihm einfach leicht überfordert hinterherstarrten, blieb der schwarzhaarige stehen. „Ich dachte, Erwin wartet", kam von ihm und schon verabschiedeten wir uns hastig mit einem „Bis später" von Jean und eilten Levi mit einem „Wir kommen ja schon" nach.
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Attack on Titan becomes reality 3 - We're back!
FanficTeil 3 der Attack on Titan becomes reality-Reihe Nachdem die Charaktere aus der Attack on Titan-Welt wieder in ihre Heimat abgereist waren, versanken Ruby und Tonia in tiefer Melancholie ... aber nur bis sie die Idee hatten, ihren Freunden nachzurei...