Wie beim Herweg war die Spezialeinheit beim Rückweg ebenfalls in der Informationsübermittlung nur diesmal eben im rechten Flügel ... eine unglaubliche Umstellung. Na ja, auf alle Fälle war rechts von uns eine weitere Einheit als Aufklärung positioniert, sodass wir wohl noch weniger mit den Titanen zu tun hatten als beim Herreiten. Maaaaaan, das würde so langweilig werden! Es fing alles mal wieder richtig unspektakulär an. Hier ein paar rote Rauchgranaten. Dort hin und wieder eine schwarze Rauchfahne. Und dazwischen immer ein grüner Streifen, der uns sagte in welche Richtung wir weiterreiten sollten. Das war alles so öde. Aber glücklicherweise nahm mich das Schicksal mal wieder beim Wort und etwa am späten Vormittag wurden wir von rechts nur so von roten Rauchgranaten erschlagen. Irgendwann kam dann auch mal der Hilferuf durch eine violette Rauchfahne gefolgt von ganz, ganz vielen gelben. Was für ein Klischee. Es trifft irgendwie immer den rechten Flügel.
„Meinst du, sie lassen uns helfen?", fragte mich Ruby und ich zuckte nur mit den Schultern. Wie wahrscheinlich war es, dass Levi, der unnötige Tode auf den Tod nicht ausstehen konnte, zwei so unfähige Soldaten wie uns, die wir ja eigentlich gar nicht so unfähig waren, zum Helfen mitkommen ließ. Meine weitere Überlegung an Wahrscheinlichkeit erübrigte sich allerdings schnell, da Sasha von rechts kam und uns Levis weise Entscheidung mitteilte, die wie folgt lautete: „Wir haben Arbeit." Na, dann wurde der Tag ja doch nicht so langweilig.
Während Sasha wieder zurückritt, teilten Ruby und ich uns auf. Ruby machte sich auf zu der Position hinter uns und sammelte die Pferdefresse ein und ich preschte nach vorne und sagte Eren Bescheid. Dieser dachte natürlich mehr mit als ich und fragte gegen den Wind: „Sind die Einheiten links von uns schon informiert." Ähm ... ups? „Äh, nö", gab ich nur von mir, weil ich mich gerade innerlich dafür ohrfeigen musste, dass ich da nicht selbst draufgekommen war. Böse Tonia! „Gut, dann erledige ich das und komme nach", rief er mir zu, während er schon nach links lenkte. Ich nickte nur, was Eren sicher nicht mehr sah und drehte nach rechts ab.
Ich sah eine Zeit lang nur Ebene, bis ich den aufsteigenden Dampf toter Titanen erkannte. Na, wurde auch Zeit. Zur selben Zeit hörte ich auch jemanden schimpfen: „Jean, halt's Maul oder ich stopf dir meine Klinge hinein, bis du aussiehst wie ein Einhorn!" Oh, da war jemand aber ordentlich angefressen. „Ich halte nicht mein Maul! Ich kann mein Maul aufreißen, wann immer und wo immer ich will!" Es war kurz still, ehe unsere herzerwärmend freundliche Pferdefresse noch hinzufügte: „Außerdem hast du mir gar nichts zu sagen, du dumme Gans, du bist nicht meine Mutter!" Mit diesen Worten beschleunigte das Pferd des Pferdes und zog davon, während Ruby mit einem zuckenden Auge bei mir ankam. „Irgendwann bring ich den Spast um." Aufgrund des Gesichtsausdruck und der Art wie sie es so nüchtern und gleichzeitig stinksauer sagte, begann ich in schallendes Gelächter auszubrechen und antwortete: „In Ordnung. Sag mir, wenn du Hilfe brauchst." Bis wir an unserem Ziel ankamen, konnte ich einfach nur vor mich hingrinsen und Ruby versuchte das Zucken zu beenden.
Bevor wir überhaupt eine Leiche zu Gesicht bekamen, rannte uns ein Titan entgegen, den Ruby und ich schnell erledigten. Als wir wieder auf unseren Pferden landeten, ritten wir schon auf ein Feld übersäht von Blut und Körperteilen eingehüllt von Dampf. Wirklich nettes Begrüßungskomitee. Wir sahen uns nach unseren Teamkollegen um, entdeckten aber nur einen weiteren Titanen der fünf-Meter-Klasse, der die Hände über den Kopf zusammengeschlagen hatte und beim Laufen mit dem Oberkörper vor und zurück wippte. So langsam fragte ich mich, ob es unter Titanen einen Wettbewerb gab, der den dämlichsten Laufstil suchte. Ich kam kaum zum Weiterüberlegen, da der Titan einfach zur Seite kippte und zu verdampfen begann.
„Bewegt eure Ärsche von den Pferden!", wurde uns durch den Dampf, der die Person komplett verhüllte, zugerufen. Aber diese liebliche Stimme erkannten wir doch unter tausenden, weshalb wir uns kurz ansahen, zunickten und schon anfingen den anderen dabei behilflich zu sein, Titanengulasch zu machen. Nach dem dritten gefällten Titanen kam ein weiteres Pferd auf das Schlachtfeld zu, welches direkt an mir vorbeilief. Obendrauf ein Eren mit einem Gesicht voller wechselnder Ausdrücke zwischen Schock und Wut. Allerdings tendierte er eher zu Wut, weshalb er seine Hand anhob, und irgendetwas herumbrüllte, das ich nicht verstand, weil Levi einen weiteren Titanen zu Boden beförderte. Er würde doch nicht ... oh, warte, es ist Eren ... er würde. Ich wusste nicht so recht, was ich tun sollte, weshalb ich einfach dabei zusah, wie der Titanenjunge in seine Hand biss und in einer gelben Lichtkugel verschwand, während ich schlicht zu mir selbst meinte: „Hätte er nicht tun sollen, aber ist ja nicht mein Kaffee", und einfach den nächsten Titanen ins Visier nahm.
Natürlich hielt ich nach diesem dann einmal inne und schaute Eren dabei zu, wie er sich etwas weiter weg brüllend auf den ersten Gegner stürzte und ihn in wenigen Sekunden den Nacken zertrampelte. Nett ... sehr appetitlich. Dann hielt er auf den nächsten zu und rammte ihm seine Faust ins Gesicht und als er auch diesem den Gar aus machte, bekam er von einem Abnormen, der Eren überhaupt nicht beachtete, sondern einfach an ihm vorbeilief, eine Hand mit Schwung ins Gesicht gedonnert, sodass der Titanenwandler einfach hintenüberkippte. Das ist jetzt ein Scherz, oder? Auch wenn ich merkte, dass eines dieser hässlichen Riesenbabys auf mich zukam, ich nahm mir die Zeit und klatschte mir ordentlich die Hand auf die Stirn.
„Beschützt Eren", kam als Befehl und ich pfiff nach Kara. Die weiße Stute blieb vor mir stehen, sodass ich mich gemütlich auf sie draufschwingen konnte und dann zu diesem Trottel von Titan ritt. Neben dem bewusstlosen Titan hielt ich an und meckerte ihn an: „Eren! Reiß dich mal zusammen, du Riesenmimose! Wie soll je etwas aus dir werden, wenn du jedes Mal irgendwo bewusstlos herumkugelst?!" Natürlich bekam ich keine Antwort ... aber dafür indirekte Unterstützung meiner Freundin, die ihre Nase in die Höhe hielt, einmal schnüffelte und dann in hoher Singsangstimme feststellte: „It kinda smell ... like a baka." „Eren Jäger", kam dann im Duett von uns noch nach.*
------------------------------------------
*Damit man sich was darunter vorstellen kann ein Video dazu. So wie alle anderen Videos auch, gehört es nicht mir. Weswegen die Idee an sich auch nicht von mir ist, aber ich fand's lustig.
DU LIEST GERADE
Attack on Titan becomes reality 3 - We're back!
FanfictionTeil 3 der Attack on Titan becomes reality-Reihe Nachdem die Charaktere aus der Attack on Titan-Welt wieder in ihre Heimat abgereist waren, versanken Ruby und Tonia in tiefer Melancholie ... aber nur bis sie die Idee hatten, ihren Freunden nachzurei...