88. Expedition "Voll in die Falle tappen"

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Wir waren schon ein Weilchen unterwegs und so langsam, hoffte ich wirklich, dass wir Shiganshina  bald erreichen würden. Mir taten nämlich schon die Füße weh. „Levi, wann sind wir da?", fragte Ruby in diesem Moment unseren Vordermann, der sich nicht einmal die Mühe machte, sich umzudrehen, während er antwortete: „Wenn wir da sind." Ruby und ich warfen dem schwarzhaarigen Hinterkopf einen verständnislosen Blick zu. Wow. Sehr aufschlussreich.

Plötzlich wurde die Stille durch das Scheppern einer zu Boden fallenden Lampe unterbrochen. Überrascht drehten wir uns zu dem Geräusch um und sahen einen Soldaten, der sein Pferd gerade noch daran hindern konnte, durchzugehen. Auch Levi und Dirk hatten angehalten und sich umgedreht. „Peter. Beleuchte weiter den Weg für uns", forderte Levi und der Angesprochene Soldat salutierte mit einem „Jawohl". „Peter?", fragte Ruby den Soldaten, „Ihr seid auch hier?" Unser alter Bekannter Peter hob die Lampe wieder auf und sah Ruby überrascht an, während sich ein zweiter Soldat dazugesellte, der sich als Fred herausstellte. „Wo sollen wir denn sonst sein?", fragte der blonde und ich zuckte die Schultern. „Keine Ahnung. Irgendwo anders eben", meinte ich und die zwei Jungs schüttelten den Kopf. „Ihr seid echt komisch", stellte Peter fest und Ruby und ich drehten uns mit einem „Erzähl uns mal was Neues" um und gingen weiter. Also wirklich, das war nun wirklich nichts, was wir nicht schon läääääääääängst wussten.

Nach ein paar Minuten ertönte von etwas hinter uns die Warnung: „Titan links von uns! Alles anhalten!" Wir drehten uns zu der Richtung, aus der die Stimme kam, welche ich Jean zuordnete und warteten auf die Entwarnung. Wie konnte es sein, dass so viele Soldaten an diesem Ding vorbeigelaufen waren? Na ja, auch egal, solange der Titan nicht nachtaktiv war, war alles in Ordnung. Eine Minute voller angespanntem Warten kam schließlich die Entwarnung und der Weg durch den Wald wurde fortgesetzt. Also, weiterhin langweiliges Herumlatschen.

Mit der Zeit nahm die Umgebung langsam an Farbe an, was darauf hindeutete, dass der Tag anbrach. Zudem wurde der Wald immer lichter. Das wiederum hieß, der Wald wäre bald zu Ende und wir somit in absehbarer Zeit in Shiganshina. Wir bewegten uns noch etwa eine halbe Stunde zu Fuß fort, bis der Befehl zum Aufsitzen kam und wir über die freie Fläche zwischen dem Wald und unserem Ziel galoppierten. Diesen Moment hatte ich herbeigesehnt, seit ich über eine Wurzel gestolpert war und mal ein Kaffeekränzchen mit dem Boden veranstaltet hatte.

Den Abteilungsführern, Erwin, Ruby und mir war bewusst, dass das hier alles nur Fassade war und uns unsere Feinde schon längst gesichtet hatten. Doch unser Plan sah vor, dass wir ihr Spiel erst einmal mitspielten. So preschten wir mit den Kapuzen im Gesicht zwischen die Häuser und warteten auf Erwins Befehl. „Übergehen zum 3D-Manöver!", kam gegen den Wind in unsere Richtung. Ich stemmte mich ungeschickt im Sattel hoch und sprang ab, während ich meine Haken in die Mauer schoss. Ich wurde nach oben katapultiert und wollte zu einer eleganten Landung ansetzen, da packte ich mich hin und kugelte auf der anderen Seite der Mauer wieder hinunter. Das Einzige, das verhinderte, dass ich als Matschfleck am Boden endete, war der eine Haken, der sich nicht gelöst hatte und mich so in der Luft baumeln ließ. Wow, wirklich große Klasse. Sowas schaffst auch nur du.

Ich überdrehte die Augen und ließ mich hochziehen, um dann halb an der Kante zu hängen, wo ich am Mantel gepackt  und hochgezogen wurde. „Komm schon. Solche Patzer können wir uns nicht erlauben. Konzentrier dich", wurde mir unterdessen von Jean gepredigt, der mich nun endlich auf die Mauer gezogen hatte. Ich stemmte mich in den Stand und ließ den festsitzenden Haken ganz einfahren, ehe ich eine Augenbraue hob und meinen Leute zum äußeren Tor folgte. Jean im Missionsmodus. Ich konnte verstehen, warum Ruby ihn anziehend fand. Das dürft ihr jetzt keinesfalls falsch verstehen, Jean gehörte ganz und gar Ruby. Ich hatte Armin.

Während Armin auf dem Weg die Feuerstelle von unseren Kontrahenten entdeckt hatte und nun Erwin darauf aufmerksam machte, dem das ja bereits bekannt war, kam der Rest unserer Spezialeinheit ohne Probleme beim äußeren Tor an. Wir hatten uns aufgeteilt positioniert, um unerwartete Überraschungen frühzeitig zu erspähen, bevor Eren seinen Job tun durfte. Doch wie erwartet, war kein Titan oder Titanenwandler zu sehen, weshalb Hanji eine grüne Rauchgranate abfeuerte und Eren so das Zeichen gab. Mit Schwung katapultierte sich der Titanenwandler über uns drüber und verschloss das Tor mit einem Blitz.

Die darauffolgenden zwei Rauchgranaten, welche jeweils auf einer Seite des Tores abgeschossen wurden, teilten uns mit, dass das Tor lückenlos geschlossen war und die Mission fortgesetzt werden konnte.

Auf dem Weg zurück zum Innentor hatten sich Mikasa und Eren Hanjis Trupp angeschlossen, der auf der gegenüberliegenden Mauer eine kurze Pause machen würde, während wir Restlichen mit Levi alles durchliefen, um Levi vor Eren über die Stelle zu bringen, an der Reiner herauskommen würde. Damit der gleich einmal ausgeschaltet wurde. Dann hätten wir nur noch Zeke und Berthold übrig.

Attack on Titan becomes reality 3 - We're back!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt