Der 24. Dezember. Der schönste Tag im ganzen Jahr. Und was tat die Spezialeinheit? Trainieren. Etwas, das Ruby und ich ja mal so gar nicht hinnehmen konnten. So standen wir vor Levi und diskutierten mittlerweile schon seit zehn Minuten mit ihm, während die anderen ihre Runden im knöchelhohen Schnee drehten. „Levi. Es ist Weihnachten. Da wird doch nicht trainiert", versuchte ich gerade unseren Vorgesetzten zu erweichen. Seine Reaktion: eine hochgezogene Augenbraue und verschränkte Arme. „Weihnachten ist das Fest der Liebe und des Zusammenseins und des Schenkens", meinte auch Ruby und darauf bekam sie zurück: „Ihr könnt zusammen eure Liebe beim Training verschenken. Und jetzt ab in die Runden." So ein Weihnachtsmuffel. „Aber das ist nicht der Sinn. Eigentlich müssten wir jetzt einen Weihnachtsbaum suchen und ihn in der Eingangshalle schmücken. Weihnachten ohne Weihnachtsbaum geht nicht. Außerdem haben Ruby und ich heute Abend Küchendienst und dann gibt's Bratkartoffeln und das ist kein Weihnachtsessen, wenn man den Tag mit trainieren verbringt und dann noch schnell das Essen zusammenschustert. Das muss mit Liebe und ganz viel Weihnachtsliedern gemacht werden", erklärte ich schmollend. „Ihr seid unerträglich", murmelte der schwarzhaarige und kam nicht einmal dazu, uns noch etwas zu sagen, da Ruby schon fortsetzte: „Ja, wir haben ein ganzen Monat lang Baumschmuck gemacht. Ohne Baum macht das doch gar keinen Sinn!" Levis Blick blieb weiterhin unbeeindruckt, weshalb Ruby zu härteren Mitteln griff: „Wenn du uns heute frei gibst, hörst du den ganzen Jänner von keinem von uns ein Jammern. Egal, was du uns zu tun gibst." Ich sah skeptisch zu Ruby und setzte an: „Findest du ni-" „Abgemacht. Den ganzen Jänner", kam von unserem Gegenüber und meine Kinnlade klappte auf. Das hat er nicht. „Das Training ist für heute beendet!", rief der Hauptgefreite den Laufenden zu. Überrascht blieb Connie stehen und sah zu seinem Vorgesetzten. Sasha, die fünf Meter hinter ihm rannte, sah ebenfalls zu Levi, lief aber weiter und rannte Connie über den Haufen, sodass beide nun im Schnee lagen. Levi sah das schon gar nicht mehr, da er sich einfach umgedreht hatte und sich vertschüsste.
Ruby grinste stolz vor sich hin, während ich weiter skeptisch war. Wie wollte sie es schaffen, dass acht Personen, sie eingeschlossen, ein Monat lang nicht über Levis Training, über seine Strafen oder über seine Putzaufgaben jammerten? Unsere Teamkollegen versammelten sich bei uns und Jean wollte sofort wissen: „Wie habt ihr das denn geschafft?" Ich mit einem Das will ich sehen, wie du ihnen das verklickerst-Blick zu Ruby, die nun nicht mehr ganz so strahlend grinste. „Also, na ja, it's a little sticky ...", druckste meine Freundin herum, weshalb ich kurzen Prozess machte. „Sie hat Levi versprochen, dass er ganzen Jänner kein Gejammer von uns hört. Von keinem von uns. In keiner Angelegenheit." „Was?!", kam entrüstet aus so manchem Mund. „Er hätte doch sonst nie nachgegeben", verteidigte sich Ruby, woraufhin Sasha vorwurfsvoll meinte: „Ja, aber ein Monat?!" Es entstand ein Gewirr aus Aussagen, Ausrufen und einigen Flüchen. Ruby schien sich gar nicht mehr wohl in ihrer Haut zu fühlen. „HEY!", unterbrach ich die aufgebrachte Masse, „Es ist nun mal so wie es jetzt ist. Wir können es nicht mehr ändern. Also hört auf, euch aufzuregen." „Vielleicht können wir den Hauptgefreiten noch umstimmen", warf Eren ein und ich sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. „Du willst Levi ... den Hauptgefreiten Levi ... Levi Ackerman, den stärksten Soldaten der Menschheit,...", begann ich, nur um sicherzugehen, dass wir hier von derselben Person sprachen. Ich deutete auf das Hauptquartier und fuhr fort: „... DIESEN Levi dazu bringen, sich die Sache noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen?" „Wenn du das so sagst, klingt es absolut unmöglich", murrte Eren vor sich her. „Schätzchen ... es IST unmöglich", steuerte nun Ruby bei, die sich anscheinend mit ihrer Tat und den Konsequenzen abgefunden hatte.
„Wir können es nicht mehr ändern. Also lasst uns das Beste daraus machen", brachte sich nun auch Armin ein. Hach, der gute, alte Rationalist. Grummelnd nahm die Meute diese Tatsache hin. „Und was machen wir jetzt, wo wir ja einen freien Tag haben?", fragte Sasha in die Runde und Ruby begann schon wie ein Hutschpferd zu grinsen. „Wir suchen einen Weihnachtsbaum! ... Los! Ab in den Wald!" Mit in die Höhe gerecktem Zeigefinger stapfte sie durch den Schnee auf den Wald zu. Während ihr alle anderen irritiert nachsahen, lächelte ich einfach nur glückselig, ehe ich meinte: „Na, los. Ihr habt sie gehört. Wir suchen einen Tannenbaum für die Eingangshalle." „Das war also wirklich ernst gemeint? Dass ihr einen Weihnachtsbaum aufstellen wollt?", fragte Connie. Ich sah ihn ernst an und erwiderte: „Bei Weihnachten gibt es keinen Spaß. Das ist todernst." Dann begann ich zu grinsen und hüpfte Ruby glücklich nach. „Du hast eine komische Freundin, Armin", hörte ich Connie murmeln, während uns die sechs hinterherkamen. „Meine Freundin ist die beste Freundin von deiner Freundin. Deine Freundin hat meine Freundin verkorkst", vernahm ich daraufhin Armins leise Antwort, woraufhin ich einfach nur über die Schulter rief: „Ach was. Ich war vorher auch schon verkorkst. Dank Ruby kommt das einfach nur mehr nach außen." Alles was darauf kam, war Armins Lachen. Ha, ich verkorkse Armin mit! Am Ende ist er genauso dumm wie wir ... ähm , wartet. Nein. Ich glaube, Armin kann gar nicht dumm werden.
Wir wanderten knapp eine Stunde von links nach rechts, bis Ruby und ich DEN Baum gefunden hatten. Jean und Connie fällten den Baum mit zwei Äxten, die sie während unserer Suche geholt hatten. Genauso wie das Pferd, dass unseren Baum aus den Wald schaffen sollte. ... Tja, soweit hatte ich mal wieder nicht gedacht. Aber dafür waren ja dann die anderen da. Innerhalb von zehn Minuten lag der Baum vor dem Eingangstor und wir spekulierten, wie wir ihn am besten durch die großen Flügeltüren bekamen und dann aufstellten. Nach einigem Hin und Her beschlossen wir dann den Baum zuerst auf das Kreuz zum Aufstellen zu stecken und dann durch die Tür zu tragen. Gesagt, getan. Eine Viertelstunde später stand der drei Meter hohe Tannenbaum in der Eingangshalle und ich kehrte die heruntergefallenen Nadeln zusammen, bevor Levi einen Tobsuchtsanfall bekam. Währenddessen holten Sasha, Ruby und Connie den Baumschmuck und Jean, Eren, Armin und Mikasa besorgten Leitern. Als alle wieder da waren, eröffnete ich die Tradition mit den Worten „Lasst das Schmücken beginnen!"
DU LIEST GERADE
Attack on Titan becomes reality 3 - We're back!
FanfictionTeil 3 der Attack on Titan becomes reality-Reihe Nachdem die Charaktere aus der Attack on Titan-Welt wieder in ihre Heimat abgereist waren, versanken Ruby und Tonia in tiefer Melancholie ... aber nur bis sie die Idee hatten, ihren Freunden nachzurei...