Auf dem Weg zurück zum Innentor setzte ich mich neben Levi und rief ihm gegen den Wind zu: „Und nicht vergessen. Schön eine Klinge durch den Hals und die andere durch die Wirbelsäule und die Lunge! Ja?!" „Tz. Sieh lieber zu, dass du deine Aufgabe nicht versaust!", kam daraufhin zurück und ich überdrehte die Augen. Der musste aber auch immer rummotzen. Wir hielten immer weiter auf den Punkt zu, an dem sich die Mauer von Shiganshina mit Mauer Maria verband und Ruby und ich uns von unseren Leuten trennen würden, um Berthold auszuschalten und mit etwas Glück auch Pieck für uns zu gewinnen.
Es war nur noch ein Katzensprung, da rief Connie: „Seht nur!" Er zeigte auf eine Stelle irgendwo auf der Hälfte des Weges zwischen dem Punkt, an dem wir uns trennen würden, und dem Tor. Ich kniff die Augen zusammen und entdeckte eine Person, die sich dort aus der Wand fallen ließ. Mit einem Blitzeinschlag war auch klar, wer das war. „Das ist jetzt aber echt unfair!", rief ich aus. „REALLY?", schrie Ruby aufgebracht, „FÜR WAS MACHEN WIR ÜBERHAUPT PLÄNE?!" „Kommt wieder runter und seht zu, dass ihr eure Aufgabe erledigt", wurden wir von Levi wieder zurück auf den Boden der Tatsachen geholte, woraufhin ich genervt schnaubte. Ruby und ich zogen unser Tempo noch ein wenig an, um schneller zu Berthold zu kommen, da Reiner unseren Plan ja gerade über den Haufen warf. Erwin hatte Armin entgegen der eigentlichen Handlung nicht nach den Feinden suchen lassen, damit wir den Überraschungsmoment behalten konnten.
„Dass ihr ja überlebt!", rief ich meinen Kameraden zu als wir an unserem Trennpunkt ankamen. „Sonst könnt ihr was erleben!", fügte Ruby hinzu und wir sprangen, ohne auf eine Reaktion zu warten, von der Mauer. Mit dem 3D-Manöver bremsten wir unseren Fall und schafften es auf dem Boden aufzusetzen, ohne eine Bruchlandung hinzulegen. Wenn alles schieflief, dann war wenigstens das etwas Positives. Wir schnappten uns die Pferde, welche man hier positioniert hatte, während wir bei der Versiegelung des Tores dabei waren, und schwangen uns auf ihre Rücken. Während wir im vollen Galopp in die Richtung preschten, in der wir Pieck zurzeit vermuteten, versuchten wir die Titanenlinie, die Zeke ziehen würde, zu umgehen.
Es dauerte nicht lange, bis wir Pieck sichteten, die gerade einen Felsbrocken für Zeke heranrollte und direkt auf sie zuhielten. „Hey, du Schnucki, du!", war das Erste, was Ruby losließ als wir in Hörweite des Karrentitanen kamen. Die Mimik unverändert, wandte sich der schnabeltierförmige Kopf zu uns und hätten Titanen einen Gesichtsausdruck gehabt, hätte ich wetten können, dass Pieck jetzt ziemlich blöd gucken würde. Ihre vermutliche Verwirrung ausnutzend schossen wir unsere Hacken in den Packsattel und ließen uns darauf ziehen, während uns der Titanenkopf einfach nur folgte, ohne irgendetwas zu unternehmen. „Welches ist es?", fragte Ruby. Ich sah mich kurz um und zeigte auf ein Fass, das in einer Ecke bei Piecks Kopf stand. „Das da." Zusammen bewegten wir uns darauf zu und rechneten jeden Moment damit, dass Berthold sich verwandeln konnte oder auch einfach nur heraussprang und „Buh!" rief.
Pieck schien uns vollkommen zu ignorieren, denn sie hatte begonnen, den Felsbrocken einfach weiter auf Zekes Position zu zurollen. Wir waren nur noch zwei Schritte von dem Fass entfernt und machten uns bereit den Deckel herunterzureißen und Berthold anzuschreien, er solle sich nicht bewegen, sonst würden wir ihm den Kopf abschlagen. Uns wäre die Drohung ihn in die Luft zu sprengen zwar lieber gewesen, aber Levi hatte uns nicht zugetraut einen Donnerspeer zu bedienen. Und um ehrlich zu sein, hätten wir uns vermutlich wirklich nur selbst verletzt. Fun Fact: Man hatte uns trotzdem eine Pistole anvertraut.
Die Klingen im Anschlag machten wir noch einen Schritt auf das Fass zu, da flog der Deckel in die Höhe und heraus kam ein junger Mann mit dunkelblondem Haar und kantigem Gesicht. Mein erster Gedanke: Jap, eindeutig. Das ist nicht Berthold. Ruby hingegen schien gar nichts zu denken, sondern einfach nur zu reagieren, denn kaum war der Kopf aus dem Fass heraußen, holte Ruby aus und schlug zu. In Hau den Lukas wäre sie bestimmt spitze.
„Porco?!", riefen Ruby und ich gleichzeitig überrascht aus als wir gänzlich realisiert hatten, dass das NICHT Berthold war, während sich der Typ im Fass die Nase hielt. Wenn Porco im Fass war, der eigentlich gar nicht hier sein sollte, wo war dann Berthold? Ey, das versaut unseren Plan ja total! Misstrauisch hob der Titanenwandler eine Augenbraue und hielt inne, um zu fragen: „Kennen wir uns?" Wir ließen die Waffen sinken und Ruby erklärte unserem unerwarteten Opfer: „Nah, not really. Wir kennen dich, aber du uns nicht." In Porcos Misstrauen mischte sich Verwirrung und ich beschloss noch eines obendrauf zusetzen. „Mach dir nichts draus. Das ist bei vielen Leuten hier so", grinste ich abwinkend und wandte mich dann an den Titanen, auf dem wir standen, „Nicht wahr, Pieck?" Mit einem Mal stoppte unser Gefährt und versuchte den Kopf zu verrenken, um uns anzusehen. „Wer seid ihr?!", schrie uns der Dunkelblonde entgegen und hatte seine Hand im Anschlag zum Zubeißen.
„Wie wär's, wenn du erst einmal aus dem Fass kommst und wir besprechen das alles möglichst schnell und in Ruhe", schlug ich beschwichtigend vor, „Immerhin würde ich mich freuen, wenn nicht neunzig Prozent unserer Leute draufgehen." Ich steckte meine Waffen weg und wartete auf Porcos Antwort. Misstrauisch betrachtete uns der etwa Gleichaltrige, ehe er langsam aus dem Fass kletterte und sich mit uns von Piecks Rücken rutschen ließ. In dem Moment, in dem wir auf dem Boden aufkamen, schlugen in einigen hundert Metern Entfernung einige Blitze ein, woraus sich Titanen erhoben. Und unser affiger Freund überragte natürlich alle. „Wow, in der Realität ist Zeke ja noch hässlicher", stellte Ruby eiskalt fest und bekam daraufhin einen entsetzten Blick von Porco und ein Nicken von mir.
„Wer seid ihr?", wurde Porcos Frage nun noch einmal von Piecks kratziger Titanenstimme wiederholt. „Ah, das ist kompliziert. Sagen wir mal, wir kennen die Zukunft", erklärte ich, „Und deswegen ist es auch wichtig, dass wir das hier schnell klären." „Na, dann sagt uns mal die Zukunft", spottete Porco und Ruby und ich sahen ihn unbeeindruckt an.
„In vier Jahren kommt ihr wieder hier her. Zeke hat Marley verraten und will alle Eldia vernichten. Falco wird zu einem Titanen und frisst dich", ratterte Ruby hinunter, ohne irgendeine Emotion zu zeigen.
Entsetzt schaute Porco meine Freundin an und stotterte: „Du ... du lügst. Du TEUFEL!" „Nö, alles die Wahrheit", erwiderte Ruby, woraufhin ich lächelte: „Aber keine Sorge, du geigst Reiner vorher die Meinung und reibst ihm unter die Nase wie viel besser du doch bist." Porco sah weiterhin entsetzt zu uns und wusste nicht, was er sagen sollte, weshalb Pieck uns weiter verhörte: „Warum sollten wir euch glauben?"
Ich zuckte die Schultern und erwiderte: „Vielleicht weil wir auch wissen, dass Eldia und Marley durch Armbinden unterschieden werden. Dass es einen Typen namens Theo Magath gibt. Dass ihr Luftschiffe entwickelt habt. Dass es Züge gibt. Soll ich weitermachen oder reicht das an Informationen, über die man nie reden würde, weil sie einfach zu trivial sind? Oder soll ich noch erwähnen, dass Rebellio in einem Kampf plattgemacht wird?"
Ich sah fragend zu dem Karrentitan. „Dürfen wir das kurz besprechen?", kam Piecks Frage und ich nickte, woraufhin Ruby und ich etwas Abstand nahmen.
DU LIEST GERADE
Attack on Titan becomes reality 3 - We're back!
Fiksi PenggemarTeil 3 der Attack on Titan becomes reality-Reihe Nachdem die Charaktere aus der Attack on Titan-Welt wieder in ihre Heimat abgereist waren, versanken Ruby und Tonia in tiefer Melancholie ... aber nur bis sie die Idee hatten, ihren Freunden nachzurei...