Nachdem die Kellertruppe zurückgekehrt war, hatten sie allen die neusten Erkenntnisse mitgeteilt, die für Ruby und mich eher weniger neu waren. Dann hatten wir zusammengepackt und uns auf den Weg zurück zu Mauer Rose gemacht. Da bei unserem Aufbruch die Sonne bereits unterging, reisten wir hauptsächlich im Dunkeln. Und weil wir ja keinen Überraschungsangriff planten, konnten wir die Strecke im vollen Galopp zurücklegen. Wir hatten eine abgespeckte Version der Aufklärungsformation eingenommen und waren den ganzen Weg über nur von einem Titanen behelligt worden. Aber selbst der war nicht lange ein Problem, da Mikasa ihm innerhalb weniger Sekunden den Gar ausgemacht hatte. So kamen wir unversehrt bei Morgengrauen an der Mauer von Bezirk Trost an. Die Titanen, die an der Mauer gestanden hatten, waren netterweise von der Mauergarnison eliminiert worden und die Aufzüge wurden ebenfalls bereits vorbereitet als sie uns am Horizont erblickt hatten. Deshalb dauerte es auch nicht lange, bis wir auf der Mauer standen.
Um Zeke in Schach zu halten, hatte Levi ihm noch vor der Mauer die Hände abgehackt. Pieck und Porco hatten wieder ihre menschliche Form angenommen und waren mit Hanji und Moblit die Letzten, die auf die Mauer kamen. Als die vier aus dem Aufzug stiegen, schaute Ruby verträumt zu Pieck. Ich sollte, vielleicht erwähnen, dass sie Pieck ungefähr genauso liebte wie Hanji. Dementsprechend war Rubys Reaktion als Pieck sie ansprach auch nicht sonderlich verwunderlich ... für mich.
Bei Rubys Blick war es unumgänglich, dass die schwarzhaarige mit einem müden, aber leicht besorgten Blick vor meiner Freundin stehenblieb und sie fragte: „Ist alles in Ordnung?" Ruby schien die Frage in ihrem Fangirl-Delirium gar nicht zu hören, sondern forderte einfach mit leuchtenden Augen: „Heirate mich." Während Jean seine Freundin entsetzt anschaute und jeder andere von unserem Team seinen Spaß am Blick der Pferdefresse hatte, sah Pieck Ruby erst überrumpelt an, bevor sie erheitert zu lachen begann. „Das ist wirklich schmeichelhaft, aber ...", lächelte die schwarzhaarige und wusste nicht, wie sie Ruby schonend beibrachte, dass sie kein Interesse hatte. Ihr aus der Patsche helfend legte ich Ruby eine Hand auf die Schulter und lächelte unsere Verbündete an: „Keine Sorge. Wenn sie mal fertig mit anhimmeln ist, weiß sie sehr gut, dass ihre Vorstellungen keine Zukunft haben."
In der Sekunde, in der ich den Satz beendete, fiel mir ein, dass die zwei ja eigentlich unsere Namen noch nicht kannten. „Ach, ich bin übrigens Tonia", stellte ich mich vor und übernahm auch gleich den Rest, „diese Irre neben mir ist Ruby. Dann hätten wir noch unseren Kommandanten Erwin Smith, den Hauptgefreiten Levi und unsere herzallerliebste Wissenschaftlerin Hanji Zoe. So, der Kerl, der so bedröppelt dreinschaut, ist Rubys Freund und heißt Jean. Die Bewusstlose heißt Sasha und der Junge neben ihr heißt Connie. Das schwarzhaarige Mädchen heißt Mikasa und das sind ihre Freunde Eren und Armin. Jaaa ... ach und die zwei dort drüben sind Peter und Fred. Und neben ihnen steht Moblit. Hanjis Rechte Hand." Ich zeigte jeweils auf die Person, die ich meinte, ehe ich mich endgültig wieder Pieck zuwandte, neben der Porco stand. „Freut mich euch kennenzulernen", lächelte uns die Titanenwandlerin entgegen, während Porco einfach nur desinteressiert in die Gegend schaute. Als Pieck jedoch merkte, dass Porco nichts beitragen wollte, haute sie ihm einmal ihren Ellbogen in die Seite, sodass sich eine Aufmerksamkeit mit einem Grunzen auf uns richtete. „Ja", war alles, was von ihm kam.
Pieck überdrehte seufzend die Augen und ging weiter zum Aufzug, der sie wieder nach unten bringen würde. Unterdessen starrte Ruby ihr weiterhin nach wie ein fanatisches Fangirl. Na ja, zumindest bis Jean ihr seine Hand auf den Hinterkopf donnerte. „Was sollte das gerade?!", fragte er seine Freundin, die leicht verwirrt zu ihm sah. „Was?", kam ratlos aus ihr heraus. Oh je, sie hatte keine Ahnung, was gerade passiert war, oder? „Seit wann sind wir denn schon auf der Mauer?", fragte sie verwirrt und ich musst mir das Lachen verkneifen. Definitiv keine Ahnung. Jean wusste nicht ganz mit dieser Situation umzugehen und schaute Ruby mit einer Mischung aus Verwirrung und Wut an. „Du bist doch nicht etwa eifersüchtig, Jean", meinte ich provokant und zog Ruby zum wieder hochkommenden Aufzug, wodurch ich Jean einfach stehenließ.
Innerhalb der nächsten fünf Minuten waren alle Aufklärer von der Mauer herunten und wir machten uns auf zum Hauptquartier. Dort angekommen, versorgten wir die Pferde und verstauten die 3D-Manöver. Alles was ich jetzt noch wollte, war ins Bett zu kommen und genau dorthin wollten Ruby und ich auch gerade hin. Doch natürlich musste uns unser geliebter Hauptgefreite einen Strich durch die Rechnung machen. „Herkommen", kam einfach nur der Befehl und Ruby und ich drehten uns genervt um. Wow, gleich mit Erwin in Schlepptau. Seufzend gingen wir die paar Stufen wieder nach unten und blieben abwartend vor unseren Vorgesetzten stehen. „Levi hat mir erzählt, ihr hättet euch seiner Entscheidung, wem er die Injektion gibt, entgegengesetzt", erklärte Erwin. So eine Petze. „Für dieses Dienstvergehen werdet ihr leider für zwei Wochen in den Kerker umziehen müssen", führte Erwin weiter aus. Hatte ich schon ganz vergessen. Seufzend ließ ich den Kopf hängen und Ruby murrte: „Wenn's sein muss." „Ja", kam unverzüglich von Levi. Natürlich musste er seinen Senf dazugeben. Und damit saßen wir keine fünf Minuten später in unserer alten Zelle. Wie ich sie so gar nicht vermisst hatte.
„Na, was habt ihr verbrochen?", kam die Frage von der Zelle neben unserer, in der Zeke einquartiert wurde. „Geht dich nichts an", grummelte ich, während Levi hinter uns abschloss. „Hier ist Eren", stellte Hanji ernst fest und brachte damit wohl die Person, die uns neben Zeke, die nächsten zwei Wochen Gesellschaft leisten würde. Eren wurde in die andere Zelle neben unserer gesperrt und damit verschwand die Führungsriege des Aufklärungstrupps. „I don'tknow, what you are doing now, but I go to bed", meinte Ruby und ließ sich mit einem „Gute Nacht" auf die Pritsche fallen. „Ja, ich auch", stimmte ich zu und legte mich auf das harte „Bett". „Gute Nacht, Eren", rief ich noch in die andere Zelle und bekam ein „Schlaft gut" zurück. „Was ist mit mir?", fragte Zeke aus der anderen Zelle und Ruby und ich keiften einstimmig zurück: „Schnauze!"

DU LIEST GERADE
Attack on Titan becomes reality 3 - We're back!
FanfictionTeil 3 der Attack on Titan becomes reality-Reihe Nachdem die Charaktere aus der Attack on Titan-Welt wieder in ihre Heimat abgereist waren, versanken Ruby und Tonia in tiefer Melancholie ... aber nur bis sie die Idee hatten, ihren Freunden nachzurei...