Neuer Tag, neues Glück. So heißt es doch, nicht? Bei uns schien dieser Spruch nicht sonderlich zu greifen. Mal abgesehen davon, dass heute wieder ein stinknormaler Trainingstag war, herrschte am Frühstückstisch noch immer arktische Stimmung. Zwischen Ruby und Connie herrschte eine Spannung, die man schon beinahe sehen konnte, Armin sprach ebenfalls nicht mit mir und alle anderen hüllten sich auch in Schweigen. Als ich gerade mein erstes Brötchen fertig hatte, seufzte ich genervt auf. „Das hält doch kein Mensch aus", rief ich aufgebracht. Mit beiden Händen auf dem Tisch stemmte ich mich hoch und kommandierte: „Ihr drei", ich deutete auf Armin, Ruby und Connie und dann auf den Ausgang, „Mitkommen." Ich wurde verwirrt angesehen, während ich mich schon zwei Schritte vom Tisch entfernte. Als ich merkte, dass mir keiner nachkam und ich stattdessen einfach nur irritiert angesehen wurde, klatschte ich auffordernd in die Hände: „Hopp. Wird's bald?" Ich weiß nicht, woran es lag, aber mit einem Mal sprangen die drei auf und kamen mir hinterher. Na, geht doch.
Ich führte die drei in den Gemeinschaftsraum und schloss die Tür hinter uns. „So", begann ich, „Jetzt wird geredet. Hält doch keiner aus. Dieses ewige Schweigen nur wegen so einer Lappalie." „Was ist eine Lappalie?", kam die verwirrte Frage von Connie. Und schon fand meine Hand wieder donnernd Platz auf meiner Stirn. „Eine Kleinigkeit", erläuterte Armin seinem Kameraden. „Danke", bedankte ich mich bei dem blonden und richtete mich wieder an alle: „Wir müssen das klären. Es kann doch nicht sein, dass wir so etwas Einfaches nicht geregelt kriegen, nur weil ihr Männer eure Eifersucht nicht in den Griff bekommt." Kaum war das draußen, kam von den zwei Jungs einstimmig zurück: „Ich bin nicht eifersüchtig." Einmal energisch und einmal skeptisch. Ruby und ich wechselten einen Blick, ehe wir uns wieder den zwei Jungs zuwandten und ich sarkastisch erwiderte: „Neeeiiiin. Gar nicht ... kommt schon, belügt euch nicht selbst." Die zwei wechselten einen Blick und Connie kam vollkommen ernst zurück: „Ich weiß nicht, was du meinst." Selbst Armin seufzte frustriert nach dieser Aussage. Während Ruby weiterhin still zusah, zeigte ich auf Connie und meinte: „Sieh dich an. Du bist ein wandelndes Bündel an Eifersucht." Connie wollte bereits erneut widersprechen, wurde aber von einem auffordernden „Connie" etwas zur Einsicht gebracht. Nach einem Grummeln ertönte ein „Aber nur ein bisschen." Ich starrte ihn einige Momente an, ehe ich durchatmend ausstieß: „Na gut. Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung. Das ist doch mal ein Anfang. Wärst du jetzt auch bereit mit Ruby über das Problem zu reden?" Connie verschränkte die Arme, sah von mir zu Ruby und wechselte mit Ruby schließlich schnaubend auf die andere Seite des Raumes.
Nun konnte ich mich Armin widmen. Da ich ihn als durchaus vernünftigen und nicht allzu eifersüchtigen Menschen einstufte, vertraute ich darauf, dass keine Vermittlung durch Ruby notwendig war. Ich stellte mich nun näher zu ihm und begann: „Es tut mir leid, ja? Zu dem Zeitpunkt habe ich nicht an Konsequenzen gedacht oder wie du dich fühlst, wenn du das sehen solltest ... Eigentlich hatte ich gar nicht daran gedacht, dass das überhaupt IRGENDjemand zu Gesicht bekommt ... aber das macht es jetzt nicht besser, oder?" Armin hörte mir schweigend zu und antwortete auf meine Frage kopfschüttelnd: „Nein." Ich seufzte. „Auf jeden Fall, sollst du wissen, dass ich für Jean nichts weiter empfinde, außer das Bedürfnis ihm ins Gesicht zu schlagen", führte ich weiter aus. Ich sah kurz zu Boden und dann wieder zu Armin. Und was sah ich da ... seine Mundwinkel zuckten. „Das ist gemein. Du lässt mich hier eine Rede schwingen, weil ich denke, dass du sauer auf mich bist und du lachst", regte ich mich leise auf, um Ruby und Connie nicht zu stören. Allerdings musste nun auch ich an mich halten, um nicht breit zu grinsen. „Ich habe keinen Schimmer, was du meinst", kam scheinheilig zurück, während er wirklich Schwierigkeiten hatte seine Mundwinkel unten zu halten. So, das war's. Jede Ernsthaftigkeit wich aus meinem Gesicht und ich kicherte leicht: „Also, das Lügen müssen wir noch üben." Nun ließ auch meinen Gegenüber alle Hemmungen fallen und grinste mich an. Dann wandte er sich Ruby und Connie zu, die heftig diskutierten, und ich folgte seinem Blick. „Meinst du das wird noch was mit den zweien?", fragte er besorgt und ich legte meinen Kopf schief. „Ich hoffe es. Zum Training sind wir sowieso schon zu spät, aber wenn sich die zwei nicht mehr vertragen, dann geht ein echt süßes Paar flöten", erwiderte ich und bekam einen irritierten Blick zugeworfen. Ich sah in die skeptischen, blauen Augen meines Freundes und fragte: „Was? Ich kann auch romantisch sein, wenn ich will." Und schon wurde ich wieder ausgelacht. „Du verbringst zu viel Zeit mit mir. Du wirst gehässig, mein Freund", grinste ich verschwörerisch und bekam nur ein belustigtes Kopfschütteln zurück.
„Du bist unmöglich!", schrie in diesem Moment Ruby, was unsere Aufmerksamkeit wieder auf Ruby und Connie lenkte. „Wieso?! Nur weil ich die Wahrheit sage? Gib es doch einfach zu, dass du was von Jean willst!", brüllte Connie zurück. Rubys Augen sprühten vor Wut und Enttäuschung als sie zurückkeifte: „Das meine ich! Du hörst einfach nicht zu! Ich. Will. Nichts. Von. Jean! Kapier das doch einfach! Wenn es doch so wäre, würde ich zu dir kommen und mit dir wie jeder normale Mensch darüber reden." „Das heißt jetzt, ich bin kein normaler Mensch, oder was? Weil ich nicht aus der gleichen Welt komme wie du. Sehe ich das richtig?!", wetterte Connie weiter und Ruby sah ihn kurz geschockt an, bevor sie erwiderte: „Darum geht es doch gar nicht. Du bist auch ein normaler Mensch, aber du benimmst dich gerade nicht wie einer!" „Dann hat es ja jetzt auch keinen Sinn weiter zu diskutieren, wenn ich nicht normal genug für dich bin!", rief Connie und stapfte aus dem Raum. „GUT!", schrie Ruby ihm lautstark nach und sank an der Wand nach unten. Das gefiel mir gar nicht.
Ich legte Armin eine Hand auf die Schulter und meinte: „Geh schon mal vor, ich komm nach." Er nickte mir zu und so trennten sich unsere Wege. Während der Blonde zum Training ging, hielt ich auf meine am Boden kauernde Freundin zu. Ich hockte mich neben sie und zog sie in meine Arme. Kaum lag ihr Kopf an meiner Brust begann sie zu schluchzen. Hach, der erste richtig heftige Beziehungsklinsch. Da war ja sogar der Thermentag in unserer Welt ein Spaziergang.
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Attack on Titan becomes reality 3 - We're back!
FanfictionTeil 3 der Attack on Titan becomes reality-Reihe Nachdem die Charaktere aus der Attack on Titan-Welt wieder in ihre Heimat abgereist waren, versanken Ruby und Tonia in tiefer Melancholie ... aber nur bis sie die Idee hatten, ihren Freunden nachzurei...