„ÜBERRASCHUNG!"
Och ne. Kaum hatte ich den Raum überblickt, in dem sich die gesamte Spezialeinheit versammelt hatte, stieß ich ein „Nö" aus, drehte mich auf dem Absatz um und wollte schon wieder verschwinden. Allerdings war Ruby schneller als ich. Genau als ich einen Schritt zurück in den Gang machen wollte, wurde meine Bluse gepackt und ich wurde zurückgezogen. „Nix da. Du bleibst hier", meinte Ruby und ich hörte bereits das Grinsen in ihrer Stimme. Aber ... „Keine Wiederreden", ergänzte meine Freundin. Sie kannte mich einfach zu gut. Ruby drehte mich wieder so, dass ich in den Raum sah, während ich mit verschränkten Armen genervt in die Gegend schaute. Hanji und Levi hätten mich bei meiner Flucht eben bestimmt nicht aufgehalten. Allerdings hatte sich trotzdem ein Lächeln auf meine Lippen geschlichen, weil es ja schon irgendwie süß war. Deswegen wirkte ich vermutlich nur halb so missgelaunt wie ich es gerne gehabt hätte.
Da ich mich kein Stück rührte, schob mich Ruby schließlich zu einem Stuhl, auf den sie mich auch schlussendlich drückte. Als ich saß und eine Papierkrone auf meinem Kopf platziert wurde, trällerte Hanji: „Ich wünsche euch noch viel Spaß!", und damit donnerte sie die Tür hinter Levi und sich zu. Nach wie vor mit verschränkten Armen schielte ich nach oben und fragte in Bezug auf die Krone: „Musste das wirklich sein?" Zurück kam ein bestimmtes „Ja" von meiner besten Freundin, bevor sie sich entfernte und in die Hände klatschte: „Na los, Leute. Aufstellung." Unverzüglich setzten sich die restlichen Sechs in Bewegung, schoben den Tisch und die Stühle zur Seite und gingen in die geforderte Aufstellung. Ich ahnte wirklich Böses.
Ruby tippte schnell an ihrem Handy herum und beeilte sich ihren Platz einzunehmen ... und dann begann ES. Mit den ersten Tönen irgendeines mir nicht bekannten K-Pop-Songs, die aus dem Handy kamen, begannen sie zu tanzen. Ich hatte es befürchtet. Während der kleinen Aufführung widerstand ich dem Drang mir die Augen zuzuhalten, was allerdings unweigerlich dazu führte, dass ich lachen musste, was ich ebenfalls versuchte zurückzuhalten. Deswegen hielt ich mir einfach die Hand vor den Mund und versuchte die Tanzenden nicht ZU offensichtlich auszulachen. Vor allem die Tatsache, dass Jean einen Rock trug und dreinschaute als würde er einen Massenmord begehen wollen, machte es nicht gerade einfacher.
Mit dem letzten Akkord gingen alle in die Endpose. Ich kniff meine Lippen zusammen, um nicht sofort loszulachen. „Also ... ja", meinte ich mit unterdrückten Lachern durchzogen, „Von mir bekommt ihr zehn von zehn Punkten." Nun wurde ich doch von Lachern geschüttelt. „Aber tut das nie wieder in meiner Nähe, sonst kann ich euch nicht mehr ernst nehmen", lachte ich und nach etwas Erstaunen stiegen die anderen mit ein. Nur Jean stapfte sauer aus dem Raum. Vermutlich um sich den Rock vom Leib zu reißen und ihn dann zu verbrennen.
Ich half dabei den Tisch und die Stühle wieder an ihren angestammten Platz zu schieben, bevor wir uns zusammen hinsetzten. „Habt ihr die ganz Choreo alleine ausgearbeitet? Und das Alles nur heute?", fragte ich noch immer amüsiert und bekam von Mikasa geantwortet: „Ruby hat die Choreographie gemacht, aber ja, wir haben alles heute gelernt." Ich nickte anerkennend und fragte lachend weiter: „Wie hat sie euch überhaupt dazu überredet da mitzumachen?" „Es klang interessant. Und im Endeffekt hat es auch wirklich Spaß gemacht", erklärte mir Eren und ich nickte einfach nur lächelnd. Was für komische Leute. „Und wie ...", wollte ich nun noch von Ruby etwas erfahren, wurde aber von ebendieser unterbrochen: „Genug fragen, jetzt gibt es erst einmal Geschenke." Und schon stand ein Paket vor mir. „Das ist von uns allen", erläuterte Sasha, „aber eigentlich haben Ruby und Armin die Hauptarbeit gemacht." Grinsend sah ich auf den etwas deformierten Würfel an Papier und begann ihn sorgfältig zu entpacken. Am Schluss kamen drei Bücher zum Vorschein.
Ich besah mir die Titel und stellte fest, dass ich keine kannte. Was für eine Überraschung. „Das ist toll. Danke", grinste ich in Runde, „Ich kann es kaum erwarten, mit dem Lesen anzufangen." „Das ist mal wieder so typisch", begann Ruby zu lachen, woraufhin ich ebenfalls lachen musste. „Aber jetzt ehrlich", grinste ich, „wie habt ihr Jean dazu gebracht, einen Rock anzuziehen?" Gegen Ende musste ich schon wieder lachen. „Das würde mich auch interessieren", kam nun von Eren und so sahen Ruby sechs Augenpaare an. Doch sie wandte sich einzig und allein an mich: „Du erinnerst dich doch noch an die Nacht, in der ich mir auf der Expedition die Haare gefärbt habe?" Mir kam der Moment mit dem Video in den Sinn und ich stieß ungläubig lachend aus: „Nein. Das hast du nicht wirklich, oder?" Meine Freundin nickte und antwortete ebenfalls lachend: „Doch." „Du bist skrupellos", lachte ich, während alle anderen keine Ahnung hatten, über was wir redeten. „Hallo. Wir sind auch noch da. Eine Erklärung, bitte", machte nun Connie auf sich aufmerksam und Ruby und ich warfen uns einen verschwörerischen Blick zu. „Soll ich?", fragte sie grinsend. „Sollst du was?", redete Connie aufgebracht hinein, wurde von uns aber ignoriert. „Zeig's ihnen", grinste ich. Connie atmete genervt aus, während Ruby aufstand, ihr Handy holte und Jeans Duschkonzert herzeigte. Allerdings ermahnte sie jeden, dass das niemand sonst erfahren dürfte.
Während sich so ziemlich jeder am Boden kugelte, kam von Connie die misstrauische Frage: „Du beobachtest Jean beim Duschen?" Ruby sah ihren Freund mit diesem Was stellst du für dumme Fragen?-Blick an, während ich eine Augenbraue hob und eine Gegenfrage stellte: „Du siehst SOWAS und DAS ist dein Problem dabei?" Ernst blickte Connie von Ruby zu mir und erwiderte schlicht und einfach: „Ja." Ich konnte nicht anders als mir die Hand auf die Stirn zu donnern. Wie eifersüchtig konnte man bitte sein? „Das war Zufall, okay? Und die Chance das zu filmen war einmalig. Sowas kann ich nicht einfach ignorieren", verteidigte sich Ruby ... und zog mich auch gleich mithinein, „Außerdem hat Tonia auch gespannt." „Was?", kam in einer Mischung aus Verwirrung und Entsetzen von Armin. „Aber erst, nachdem du dein Handy geholt hast. Ich bin eben von Natur aus neugierig", verteidigte ich mich und wandte mich dann an Connie: „Connie, ich bitte dich. Du musst doch zugeben, dass man bei sowas nicht widerstehen kann, es zu filmen. Das ist das Erpresservideo schlechthin."
„Ähm, ich glaube, wir gehen dann mal", warf Eren ein und erhob sich, woraufhin Ruby und ich ihn sofort anfauchten: „Hinsetzten!" Er plumpste wieder auf seinen Stuhl und ich meckerte weiter: „Du hast wegen einer Freundin gejammert, jetzt sieh dir das Beziehungsdrama an!" Eren traute sich gar nicht noch etwas zu sagen, sondern sah einfach nur so aus als würde er sich am liebsten unter dem Tisch verkriechen wollen. Dann wandte ich mich an Armin und sah ihn entschuldigend an: „Und bei dir muss ich entschuldigen. Aber das war wirklich einfach zu verlockend." Während ich mich kurz zu meinem Freund gewandt hatte, stritten Ruby und Connie weiter.
Als ich mich nun wieder ihnen zu wandte, schrien sie sich gegenseitig an, sodass ich eigentlich nichts mehr verstand. „OKAY!", rief ich einfach hinein, woraufhin mich die zwei Streitenden ansahen. „Kommen wir wieder alle runter. Es ist kein Betrug. Das alles ist nie mit böser Absicht gegenüber irgendjemanden aus diesem Raum geschehen. Es war einfach nur ein Spaß. In Ordnung?" Connie schnaubte verächtlich und verschwand. „Vielleicht sollten wir lieber schlafengehen. Morgen ist wieder Training", warf Sasha verunsichert ein und der Rest stimmte zu. Auf dem Weg zu unseren Zimmer war die Stimmung mehr als nur erdrückend, weshalb ich richtig froh war als ich im Bett lag.
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Attack on Titan becomes reality 3 - We're back!
FanfictionTeil 3 der Attack on Titan becomes reality-Reihe Nachdem die Charaktere aus der Attack on Titan-Welt wieder in ihre Heimat abgereist waren, versanken Ruby und Tonia in tiefer Melancholie ... aber nur bis sie die Idee hatten, ihren Freunden nachzurei...