Kapitel 18

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Endlich grinste er wieder und nickte. Dann nahm er einfach meine Hand und zog mich zu einer Bank, wo schon Schlittschuhe lagen. "Du kannst Schlittschuhlaufen?" fragte ich ihn lachend während wir uns die Schuhe anzogen. Gespielt bockig sah er mich an: "Traust du mir das nicht zu?" Auffordernd stand ich auf: "Kannst du mir ja gleich beweisen." Ich öffnete die Tür und schon stand ich auf dem Eis. Es dauerte nicht lange, dann hatte ich mich an den neuen Untergrund gewöhnt und fuhr los. Als mein Opa noch lebte, ist er mit mir im Winter oft zum See gefahren. Dadurch habe ich auch das Schlittschuhlaufen gelernt. Als ich eine Runde hinter mir hatte, sah ich zu Marco, der etwas wackeliger auf den Beinen war, aber trotzdem gut vorwärts kam. Ich musste leicht schmunzeln als ich ihn da so sah. Der sonst so coole, selbstbewusste Typ konnte auch mal unsicher sein. Vorsichtig pirschte ich mich zu ihm ran und legte meine Hände auf seinen Rücken um ihn vor mich herzuschieben. Ich hatte echt zu tun, auch wenn Marco super dünn war. "Lea, bist du verrückt?" Ich lachte: "Entspann dich, ich schieb dich doch nur vor mich her." Ich merkte wirklich wie sein Körper sich entspannte und so fuhren wir durch die Halle. Als mich meine Kraft dann langsam verließ, gab ich Marco noch einen Stoß und schubste ihn von mir weg. "Ooooh." schrie er nur und wedelte mit den Armen um stehen zu bleiben. "Hoffe du bist im Fußball talentierter." schrie ich ihm hinterher. Mühsam drehte er sich zu mir um: "Na warte." Er versuchte Tempo aufzunehmen um mir hinter zu fahren. Ich lachte laut los, weil ich wusste, dass er mich nicht kriegen würde. "Bekommst mich eh nicht." Angestrengt schrie er zurück: "Das werden wir ja sehen." Kreischend fuhr ich durch die Halle und zu meiner Überraschung wurde Marco auch immer schneller. Aufgrund seiner nicht wirklich vorhandenen Fähigkeiten konnte er aber nicht bremsen oder langsam werden und krachte irgendwann einfach in mich rein und wir fielen zu Boden. Ich prallte auf den harten Boden und Marco fiel ungebremst auf mich drauf. Lachend lagen wir jetzt aufeinander und sühlten uns auf dem Eis. "Aua." meinte ich dann unter lachen. Auch Marco war immer noch am Lachen, rollte sich aber langsam von mir runter. Sein Arm lag aber immer noch um meine Hüfte. "War wohl nicht so eine gute Idee. Sorry." Langsam beruhigten wir uns und unser Atem wurde ruhiger. Man sah nur noch unseren Atem, der wie Nebel in die Luft stieg. Plötzlich sahen wir uns nur noch schweigend an und grinsten. "Danke." meinte ich dann ruhig. "Wofür?" fragte er nachdenklich. "Dass du das für mich machst. Sowas..." weiter sprach ich nicht, weil es mir peinlich war. "Sowas?" hakte Marco natürlich nach. "Sowas hat noch nie jemand für mich gemacht, du Idiot." meinte ich nur gespielt arrogant um meine Nervosität zu überspielen und streckte ihm die Zunge raus. Er grinste nur zufrieden. Am liebsten hätte ich ihn geschlagen, weil er jetzt wieder überheblich rüber kam. Ich verdrehte nur die Augen: "Los, hoch mit dir. Kann ja nicht verantworten, dass du krank wirst.", "Dann bekommst Ärger mit dem Trainer." meinte Marco nur und dann standen wir auf. Wir hielten uns noch gut eine Stunde in der Halle auf, verließen dann wieder die Halle. Als wir draußen an meinem Auto standen, sah wir zum Himmel. "Hier endet mein Plan für heute." meinte Marco verträumt. Warum auch immer platzte die Frage sofort aus mir raus: "Noch zu mir?" Irritiert sah Marco mich an. Damit hatte er wohl nicht gerechnet. "Äh, klar, gerne." Ich grinste nur und dann stiegen wir ein.

Sind alle Fußballer arrogante Arschlöcher?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt