Kapitel 105

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Mit der ersten Flasche Sekt saßen wir bei Marcel auf dem Sofa. Es war endlich Samstag und ich freute mich auf die Party heute. Vico hatte ich zu Marcos Mutter gebracht, die sich echt freute. Marcel hatte uns angeboten, dass wir hier vortrinken konnten. Er war schon vor dem Aufbruch, weil er ja immer früher hin musste. "So meine Hübschen, habt Spaß und bis nachher. Robin holt euch um 23 Uhr ab." Wir grinsten ihn Beide an. Von mir bekam er noch einen Kuss auf die Wange und von Celine natürlich einen richtigen Kuss. "Ihr seid so süß zusammen." meinte ich dann grinsend, als Marcel weg war. Celine wurde sofort rot, was bei ihr sehr selten passiert. "Er macht mich so glücklich." meinte sie nur ruhig, als sie die nächste Flasche Sekt öffnete. "Ich hätte echt nie im Traum damit gerechnete, dass ihr mal irgendwann zusammen kommen würdet." Wir quatschten noch über Gott und die Welt, wie es bei uns immer ist. Und wenn dann noch Alkohol ins Spiel kommt, ist es ganz aus. Gegen 22.45 Uhr waren wir dann perfekt gestylt und gut angetrunken, was man daran merkte, dass wir fast nur noch lachten. "Alter, wenn ich lesbisch wäre, wärst du jetzt schon nackt." meinte dann Celine nur und sah mich bewundernd an. Meine Haare hatte ich geglättet und beim Makeup meine Augen betont. Ich war wirklich sehr zufrieden mit mir. Auch Celine sah super aus in ihrem dunkelblauen engen Kleid und den kleinen Locken. Wir machten noch gefühlt tausend Fotos und dann war auch schon Robin da. "Roooobin." schrie Celine lachend, als wir an seinem Auto ankamen. Wir sprangen ihm beide in die Arme. "Mensch, ihr seid ja gut angejagt." Er lachte uns fast aus. Dann sah er mich intensiver an: "Boa Lea, du siehst echt heiß aus." Celine schlug ihm sofort auf die Brust: "Siehst, hab ich dir doch gesagt." Ich schüttelte nur grinsend den Kopf und dann fuhren wir los.

Robin muss sich wie ein richtiger Frauenheld gefühlt haben, so wie er mit uns rein spaziert ist. Er hatte auf der einen Seite mich und auf der anderen Seite Celine untergehakt. Der Türsteher nickte uns nur zu und dann gingen wir auch schon rein. Heute fühlte ich mich auf der Party sichtlich wohler als beim letzten Mal. Beim letzten Mal war zwischen mir und Marco und natürlich auch zwischen den Jungs alles sehr angespannt. Jetzt hatte sich die ganze Anspannung zum Glück gelegt. "Wuhu, Party!" schrie Celine los, als wir den Club betraten. Sofort steuerten wir zur Bar und Robin gab uns 2 Bier aus. "Robin, wir suchen dir heute ein Mädel." meinte Celine motiviert und ich pflichtete ihr bei. Robin lachte: "Wir drei gehen jetzt erstmal in den VIP Bereich." Wir nahmen einen Schluck vom Bier und stiefelten mit Robin los. "Uuuuh, Robin." pfiff Armin los, als wir zu dritt den VIP-Bereich betraten. Natürlich grinste Robin nur schief. Wir begrüßten alle herzlich. Zum Schluss kamen wir bei Marco und Ramsey an. Meine Augen blieben auf Marco haften, der auch mich gefesselt ansah. Sofort schoss mir das Blut wieder durch sämtliche Adern. Erst als Ramsey mir seine Wange entgegenstreckte, wachte ich aus meiner Schockstarre auf. Marco sah so unglaublich heiß aus. Er trug eine schwarze enge Jeans, die ihm auf den Hüften saß, dazu ein weißes körperbetontes Hemd, seine schwarze Armani Uhr und ein Pursuit-Cappi. Einfach nur perfekt. "Du siehst fantastisch aus." hauchte mir Marco entgegen als wir uns begrüßten. Ich lächelte nur verlegen und setzte mich zu Ramsey und Marco. "Marcooo?" schrie mir plötzlich Celine ins Ohr. Halleluja, war sie betrunken. Marco sah sie nur belustigt an. "Wo ist Marcel?" sie guckte wie ein kleiner Hundewelpe. "Wollen wir ihn suchen gehen?" bot er an. Schnell nickte sie. Marco stand auf und wollte gehen, dann drehte er sich nochmal zu mir: "Bin gleich wieder da." Wieder nickte ich nur kurz und sah ihm hinterher, wie er mit Celine im Arm los stampfte. "Sag mal, was läuft denn bei euch wieder?" ruckartig drehte ich mich nach rechts. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass sich Lisa neben mich gesetzt hat. Stirnrunzelnd sah ich sie an: "Was?" Intensiv sah sie mich an: "Na zwischen dir und Marco. Habt ihr wieder was miteinander?" Ich riss meine Augen auf: "Nein, bist du verrückt? Wie kommst du darauf?", "Na so wie ihr euch gerade angeguckt habt. Das sah aus, als würdet ihr euch am liebsten ausziehen." Ich begann zu lachen und nahm mein Bier: "Du spinnst doch.", "Nein, ich sag nur, wie es aussah." Ich schüttelte belustigt den Kopf: "Und glaubst das, was in der Zeitung steht?", "Naja, du warst neulich ja sogar wieder beim Training, hat Roman erzählt." Ich lachte: "Ja, weil Marco Vicos Vater ist und beide unheimlich viel Spaß haben, wenn sie zusammen auf dem Platz sind." Lisa musterte mich und sagte dann in Gedanken verloren: "Marco liebt Vico." Ich begann zu grinsen und nickte: "Ja, er ist ein wundervoller Vater." Lisa nickte: "Ja, das sagte Marco von dir auch." Ich begann laut zu lachen und verschluckte mich fast: "Was? Dass ich ein guter Vater bin?" Lisa hatte gerade von ihrem Cocktail getrunken und verschluckte ich auch, weil sie lachen musste. Als sie sich wieder gefangen hatte, meinte sie grinsend: "Du weißt, was ich meine." Erst jetzt raffte ich, was sie gesagt hatte. Jetzt musste ich nachhaken: "Marco hat euch gegenüber gesagt, dass ich eine gute Mutter bin?" Jetzt grinste Lisa schon wieder vielsagend: "Ja und das mit ganzen Stolz." Ich konnte einfach nicht anders als wieder dumm zu grinsen. Als ich mich kurz umsah, sah ich wie Marco, Marcel und Celine auf uns zu kamen. "Ich habe ihn gefunden." schrie Celine, umarmte mich und drückte mir einen Schmatzer auf die Wange. Ach ja, ich liebe meine beste Freundin. "Und ihr habt euch gut einen hinter geholfen?" fragte Marcel lachend, als sich die drei gesetzt hatten, Marco erstaunlich nah. Ich sah ihn verschwörerisch an, legte meinen Zeigefinger und meinte nur: "Das ist Quatsch." Er lachte und wir stießen alle an. Ich fühlte mich hier wirklich pudelwohl. "Super DJ heute." meinte Marco nur grinsend an Marcel gewandt. "Ja großer Marco, danke für deine Empfehlung." Und da war es wieder, Marcos schelmisches Lachen, was ich so sehr liebe. Nein, liebte. Der Abend verlief wirklich super. Wir hatten alle eine Menge Spaß, Celine und ich tanzten mal wieder wie die Weltmeister, was ja eh unsere Leidenschaft war und alle waren total entspannt und wir führten angeregte Gespräche. Als Celine und ich auf der Tanzfläche wirklich in unserem Element waren, begann der DJ das Lied "I hate you, I love you" zu spielen. Celine und ich sahen uns gleichzeitig an und rollten mit den Augen: "Ich hab echt keine Lust darauf, die ganzen Pärchen jetzt zu sehen." Celine begann zu lachen und wollte schon nach meiner Hand greifen, doch davon wurde sie abgehalten. Plötzlich stand Marco neben mir. "Ein Tanz?" fragte er und drohte mich mit seinem Blick zu durchbohren. Ohne etwas zu sagen, griff er nach meiner Hand und zog mich mit sich. Ich konnte gar nicht anders, als mitzugehen. Marco drehte mich zu sich und schon lag eine Hand auf meiner Taille, mit der anderen hielt er meine Hand ganz nah an seiner Brust. Ich legte ganz automatisch meine andere Hand in seinen Nacken und drückte meinen zierlichen Körper an ihn. Mein Kopf lag auf seiner Brust. Instinktiv schloss ich meine Augen und genoss einfach den Augenblick. Es fühlte sich einfach so unglaublich vertraut an. Mein Herz raste und ich konnte hören, dass auch seins schneller schlug. Irgendwann sahen wir uns tief in die Augen, genau als diese Passage kam: "I miss you when I can't sleep; or right after coffee; or right when I can't eat. I miss you in my front seat. Still got sand in my sweaters, from nights we don't remember. Do you miss me like I miss you? Fucked around and got attached to you." Ich schloss meine Augen und schlug meinen Kopf gegen Marcos Brust. "Warum musste das mit uns kaputt gehen?" fragte Marco dann. Erschrocken über diese Frage sah ich Marco wieder an. In mir spielten die Gefühle verrückt und ich hätte fast angefangen zu weinen. "Ich hab alles zerstört." Ich wollte wieder nach unten gucken, doch Marco legte seine Hand unter mein Kinn: "Hör auf dir Vorwürfe zu machen. Man kann die Zeit nicht zurückdrehen. Leider." flehend sah ich ihn an. Ich wusste nicht, ob das jetzt richtig ist, doch ich sagte es einfach: "Ich vermisse dich." Marco Augen funkelten. Er wendete seinen Blick nicht von mir ab. Nachdem die Zeilen: "Don't want to, but I can't put nobody else above you." kam er meinem Ohr näher und flüsterte: "Ich dich auch." Mein Körper war überhäuft mit Gänsehaut und ich wusste gar nicht wie mir geschah. Meine Gefühle drehten vollkommen durch. Er vermisst mich. Sind da auch von seiner Seite von Gefühle? Ich konnte nicht weiter grübeln, weil sich Marco von mir löste: "Danke für den Tanz." meinte er und hauchte mir einen Kuss auf die Wange. Wie gelähmt ging ich ihm in den VIP-Bereich hinterher. Dieser Mann macht mich fertig.


Sind alle Fußballer arrogante Arschlöcher?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt