Sind alle Fußballer arrogante Arschlöcher?

Kapitel 33

Marco POV

Dienstagmorgen klingelte mein Wecker um halb 8, da wir heute Besprechung und danach sofort Training hatten. Ich meinte zu Lea, dass sie ruhig liegen bleiben soll und verließ dann ihre Wohnung. Ich hatte Robin geschrieben, dass er mich bitte von Lea abholen sollte, um mich zum Training zu fahren. "Du warst bei Lea?" hakte er natürlich sofort nach und ich sah genervt aus dem Fenster. "Ne, ich stalke sie und stand deshalb vor ihrer Wohnung.", "Mein Gott, sei doch nicht so angepisst." meinte er und schüttelte den Kopf. "Dachte sie hasst dich." meinte er dann schon wieder. "Anscheinend nicht." meinte ich nur und damit war das Thema für uns beide gelaufen. "Soll ich dich auch abholen?" fragte er als wir am Trainingsgelände ankamen. Ich schüttelte den Kopf: "Ne, brauchst nicht. Denke mal Nuri wird mich mitnehmen." Und dann war ich auch schon weg. Keine Ahnung warum ich so genervt war.

"Na, heute auswärts geschlafen?" neckte mich Nuri als wir nebeneinander joggten. Meine Laune war inzwischen wieder besser. Sport tut halt immer gut. "Ja, kann schon sein." meinte ich nur geheimnisvoll. "Warst du nicht gestern nach der Physio schon bei dieser Mara?" Und zack, kam mein schlechtes Gewissen zurück. Weshalb ich erst um 19 Uhr im Krankenhaus war. Ich war bei Mara. Ich hatte sie mal in einem Club kennen gelernt. Nicht Ernstes, nur Sex. Und sie hatte mir gestern wieder geschrieben und warum auch immer hatte ich zugesagt. Ich hasste mich sofort, nachdem wir gestern miteinander geschlafen hatte, selber dafür. Ich mochte Lea wirklich sehr. Sie war mir wichtig. Wir hatten gerade erst beschlossen, dass wir es miteinander probieren wollen und sind somit ja eigentlich zusammen. Ich bin so ein Idiot. "Marco?" fragte Nuri nach und wedelte mit einer Hand vor mir rum. "Ne, ich war die Nacht nicht bei ihr. Das fällt aus." Irritiert sah er mich an: "Dein Ernst, dass du erst bei dieser Mara warst und dann bei einer anderen gepennt hast?" Ja, mir war selbst bewusst, dass es scheiße war. Ich hatte keine Lust mehr auf das Gespräch und joggte schneller.

"Soll ich dich mitnehmen?" fragte Nuri dann, als wir zusammen aus der Kabine gingen. "Ja, das wäre super." Also liefen wir zu seinem Auto. Nuri war so ein neugieriger Mensch, dass er im Auto natürlich weiter fragte: "Zu dir? Zu Mara? Oder zu der Unbekannten?" Ich verdrehte nur die Augen. "Kannst du mich beim Krankenhaus raus lassen?" Ich wusste, dass Marcel mich hassen wird, aber ich muss mit ihm darüber reden. Nuri erkundigte sich noch wie es Marcel ginge und dann waren wir auch schon da. Ich bedankte mich noch und lief dann hoch in Marcels Zimmer. Er freute sich natürlich mich zu sehen, auch wenn er nicht damit gerechnet hatte. Ich fiel nicht sofort mit der Tür ins Haus, doch irgendwann bemerkte es Marcel selbst: "Marco, irgendwas ist doch." Ich sah ihn jetzt ernst an: "Bitte sei nicht sauer.", "Was hast du gemacht?" fragte er sofort und sah mich schon vorwurfsvoll an. Ich knetete meine Hände, weil ich nervös war. "Ich war gestern bei Mara." Sein Blick war ausdruckslos, als ich ihn ansah. Er schaute kurz weg und meinte dann: "Ich denke, du hast ihr nicht gesagt, dass ihr euch nicht mehr sehen werdet?" Ich schüttelte niedergeschlagen den Kopf: "Wir haben nicht viel geredet." Jetzt schüttelte Marcel den Kopf und schlug auf seine Decke ein, was so aussehen sollte, als rücke er sie nur zurecht. "Toll." meinte er dann nur. "Obwohl wir nicht zusammen sind, fühle ich mich schlecht." Marcel reagierte nicht auf meine Aussage, sondern plapperte los: "Bei Lea holst du dir Zweisamkeit und Geborgenheit. Und Mara vögelst du nebenbei um dein Ego zu stärken?" Jetzt war ich sauer: "Du bist doch auch nicht besser. Deine letzte Beziehung ist noch vor meiner letzten gescheitert." Er richtete sich auf: "Ich fahr aber nicht zweigleisig. Und ich merk doch, dass du Lea magst." Langsam nickte ich: "Ich fühl mich bei ihr einfach so wohl.", "So, dann reiß dich zusammen und verbock das Ding nicht. Wenn du mir versprichst, dass das mit Mara das letzte Mal war, sag ich ihr nichts. Ok?" Dankbar sah ich ihn an: "Danke."

Was sagt ihr zu Marcos Verhalten?