Ich heulte so stark, dass es ein Wunder war, dass ich unbeschadet wieder bei Marcel ankam. Ich stieg aus, wischte mir meine Tränen und meine laufende Nase an meinem Pullover ab und rannte förmlich zur Tür. Ich brauchte Marcel jetzt. Als er die Tür öffnete, überkam mich wieder ein Heulkrampf und ich fiel ihm einfach in die Arme. Er schwieg einfach und das war auch das Einzige, was ich gerade brauchte. Nach bestimmt einer Minute, die wir einfach nur Arm in Arm in seinem Flur standen, führte er mich ins Wohnzimmer. Ich mümmelte mich auf die Couch, Marcel reichte mir eine Decke und verschwand dann in die Küche. In Embryostellung lag ich auf der Couch und weinte immer noch. Ich hatte einfach alles kaputt gemacht mit dem verheimlichen meiner Schwangerschaft und mit dem Seitensprung. Das war doch gerade die Hölle. Kurze Zeit später kam Marcel mit einer heißen Schokolade und extra viel Sahne zurück. Ich begann noch heftiger zu weinen, weil Marco das auch immer für mich gemacht hat, wenn ich schlecht drauf war. Auch wenn die Couch nicht breit war, quetschte sich Marcel an meine Seite, nahm mich in den Arm und gab mir einen Kuss auf die Stirn. "So schlimm?" fragte er vorsichtig. Ich trank einen Schluck von dem Kakao und nickte dann: "Er hasst mich." Marcel atmete schwer und sagte dann: "Das kann er gar nicht, aber das ist halt echt krass für ihn." Ich nickte nur und die heiße Schokolade beruhigte mich. Marcel redete weiter: "Erst erfährt er unter schwierigen Umständen, dass du ein Kind hast, dann denkt er natürlich, dass er Vater ist und dann erzählst du ihm, dass du ihn betrogen hast." Wieder nickte ich nur, weil ich einfach nicht wusste, was ich sagen sollte. Alles, was er sagte, stimmte. Während er meinen Kopf streichelte, träumte er vor sich hin und sagte leise: "Der muss völlig fertig sein." Böse sah ich ihn an: "Ja und ich nicht?" Klar, ich war selber Schuld, aber trotzdem war ich auch durch den Wind. "Sorry." meinte Marcel dann sofort schuldbewusst. Ich kuschelte mich an meinen besten Freund und er strahlte pure Ruhe für mich aus. "Ich bin gerade mal 6 Stunden hier und habe das pure Chaos angerichtet." meinte ich dann zu Marcel. "Kennen wir dich anders?" fragte er und lachte dabei. Ich wusste, dass er mich aufheitern wollte, aber soweit war ich noch nicht. "Naja, aber das Chaos hast du auch selbst angerichtet." Jetzt stichelte ich zurück: "Ja, Herr Moralapostel. Du hast es mir oft genug gesagt und ich konnte wie immer nicht hören." Er grinste und zog mich noch näher an sich.
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Sind alle Fußballer arrogante Arschlöcher?
FanficDer erste Eindruck stimmt immer. Oder doch nicht? Lea Rudow ist 23 Jahre alt, wohnt in Dortmund, arbeitet als Ernährungsberaterin und ihr größtes Hobby ist das Tanzen. Bei einem Workshop lernt sie Marcel kennen und er wird zu einem der wichtigsten...