Kapitel 103

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Gegen 18 Uhr kam Marco dann im Krankenhaus an und hatte meine Sachen bei. "Yvonne hat dir den Nudelsalat gemacht, den du so gerne magst." Meine Augen haben bestimmt angefangen zu funkeln. Seine Schwester macht einfach den besten Nudelsalat. Als ich mich endlich wieder in meiner Haut durch die frischen Sachen wohl fühlte, redeten Marco und ich noch eine ganze Zeit, bis er dann gegen 20 Uhr wieder nach Hause fuhr. "Schlaft gut. Ich denke an euch." Genau diese Nachricht brachte mein Herz um 22.38 Uhr wieder zum rasen. Sie war natürlich von Marco. Ich muss ihn mir einfach aus dem Kopf schlagen.

Nach knapp 2 Wochen im Krankenhaus durften Vico und ich heute wieder nach Hause in unsere eigenen vier Wände. Endlich. Meinem kleinen Engel ging es wieder gut und er war putzmunter. Ich bin so unendlich froh, dass er das so gut überstanden hat. Zwischenzeitlich hatte ich wirklich Angst.

"Wollt ihr vielleicht mit zum Training kommen?" die Nachricht bekam ich von Marco eines Dienstags. Etwas verwirrt schaute ich auf mein Handy. "Gibt es einen bestimmten Grund?" schrieb ich zurück. Sofort kam eine Antwort: "Hätte euch einfach gern dabei." Wieder musste ich wie ein kleines naives Kind grinsen. "Ok, wann sollen wir da sein?", "Ich hole euch in 2 Stunden ab." Ich sah auf die Uhr, also würde er um 11 Uhr hier sein. Naja mal sehen, was das wird. Inzwischen konnte Vico schon mit etwas Unterstützung aufrecht sitzen. Ich wusste nicht, ob es übertrieben war, aber ich zog Vico das Trikot mit Reus hinten drauf an. Was solls, wird schon keinen stören. Ich trug eine schwarze Lederleggins, ein rotes Top, das etwas länger war, darüber eine rote Karobluse, schwarze Lederjacke und schwarze Nikes. Punkt 11 war Marco dann auch da und wir fuhren gemeinsam zum Training. Es war schon seltsam wieder hier zu sein und dann auch noch mit Kind. Marco ließ es sich natürlich nicht nehmen, mit seinem Sohn auf dem Arm zum Platz zu laufen. Ich musste mir mein dämliches Grinsen unterdrücken. "Da ist ja unser Daddy." schrie plötzlich jemand von links. Es war Roman und er grinste uns herzlich an. Er kam auf uns zu, umarmte mich und begrüßte auch Marco und Vico. "Hättest doch schreiben können, dass du Lea mitbringst, dann hätte ich Lisa auch eingepackt." meinte Roman zu Marco. Na toll, auf die Idee hätte ich auch selbst kommen können. "Wie gehts Leo?" erkundigte ich mich bei Roman und sofort grinste er: "Der Kleine hält uns auf Trapp und ist das blühende Leben." Auch ich grinste: "Das freut mich." Wir quatschten noch ein bisschen und nach und nach kamen immer mehr Jungs. "Oh Bov, pyur Boy is so cute. Thank god that he looks like Lea." So kam Auba zu uns und legte Marco einen Arm um die Schulter. "Pass auf, was du sagst." meinte Marco nur grinsend. Es war so unglaublich schön, Marco so gelöst zu sehen. "Ich muss jetzt. Bis nachher." meinte Marco, gab mir Vico zurück und gab mir einen Wangenkuss. Und wieder begann mein Herz zu rasen. Verrückt, was er in meinem Körper immer wieder auslöst. Zusammen mit Vico auf dem Arm ging ich auf die Tribüne und setzte mich hin. Vico saß auf meinem Schoß und quiekte immer wieder belustigt und schlug mit den Arm um sich, wenn auf dem Platz etwas passierte. Immer wieder sah ich die Blicke von Marco rüber auf die Tribüne und jedes Mal grinste er.

Marcos POV

"Grins nicht ständig so hässlich." meinte plötzlich Schmelle zu mir, während er halb auf meinen Rücken sprang. Wieder musste ich lachen: "Ich grinse doch gar nicht." Schmelle lachte und schrie fast: "Nein, gar nicht." Ich schüttelte nur lachend den Kopf. "Naja, ich sah nix." meinte er dann und lief weiter. Wieder sah ich zu Lea und Vico rüber. Sie hatte ihn gerade auf ihren Knien zu stehen und ließ ihn ein wenig rumhampeln. Sie sah heute wieder so unglaublich gut aus und es war so süß, dass sie Vico ein Trikot von mir angezogen hat. In letzter Zeit muss ich so oft an sie denken und seitdem Vico im Krankenhaus war, war das zwischen mir und Lea wieder alles so vertraut. Ich hätte nie gedacht, dass wir uns wieder so gut verstehen könnten. Auch, wenn sie mehr in meinem Kopf rumschwirrt, als sie sollte.

Lea POV

Als das Training beendet war, kam Marco zu uns gejoggt und holte sich Vico ab. Gemeinsam mit seinem Sohn auf dem Arm lief er wieder auf den Platz und kickte den Ball vor sich hin. Auch Vico hatte sichtlich Spaß. Es war einfach so schön Marco mit seiner Leidenschaft zum Fußball und Vico auf dem Arm zu sehen. Mir ging dabei wirklich das Herz auf. Gegen 16.30 Uhr musste ich Marco förmlich dazu zwingen den Platz zu verlassen. Gemeinsam fuhren wir noch in ein kleines Cafè und anschließend folgte ein ausgedehnter Spaziergang am Phönixsee. Heute der Tag war einfach nur perfekt. Mir kamen keine blöden Gedanken und ich konnte den Tag einfach in vollen Zügen genießen.

Sind alle Fußballer arrogante Arschlöcher?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt