Kapitel 75

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Lea POV

Plötzlich hörte ich eine Tür ins Haus fallen. Hoffentlich war Marco jetzt weg. Ich saß an der Wand gelehnt auf meinem Bett und hatte Vico auf dem Arm. Plötzlich klopfte es leise an der Tür. "Ja?" Natürlich wusste ich, dass es Marcel war. "Darf ich rein kommen?" fragte er, während er den Kopf durch die Tür steckte. Ich nickte. Langsam kam er dichter und setzte sich aufs Bett. "Ist er los?" fragte ich nach und er nickte. Ich atmete auf und war erleichtert. Zwischen Marco und mir war es einfach nur angespannt. Mehr konnte man dazu nicht sagen. "Er schafft es nicht Mal mit mir an einem Tisch zu sitzen, ohne mich voll zu schreien?" Entschuldigend griff Marcel nach meine Fuß und streichelte ihn leicht. Ich sah ihn verzweifelt an. "Er ist einfach immer noch enttäuscht, was ich auch voll und ganz verstehen kann. Aber ich finde auch, dass das vorhin ein wenig zu hart war." Ich nickte wieder. Ja klar, er wusste auch nicht, wie lange die Auswertung so eines Tests dauerte, aber es hätte ja sein können, dass er sich belesen hatte. "Ich wollte ihn mit der Frage nicht angreifen." Jetzt nickte Marcel: "Ich weiß Süße." Vico war auf meinem Arm eingeschlafen. So vorsichtig wie möglich stand ich auf und legte meinen Engel in sein Bettchen. Ich lehnte mich mit dem Rücken ans Bett und sah wieder Marcel an: "Er wird mich für immer hassen." Jetzt stand Marcel auf und umarmte mich. Dabei flüsterte er mir ins Ohr: "Warte den Test ab. Dann sehen wir weiter." Ja, das war wohl jetzt das beste. So ließ ich Marco auch genug Zeit um mit der Situation umgehen zu können. "Hat er sonst noch was gesagt?" fragte ich Marcel als wir zusammen ins Wohnzimmer gingen. Er räusperte sich und ich wusste, dass etwas nicht stimmte. Eindringlich sah ich ihn an und was er dann sagte, riss mir komplett den Boden unter den Füßen weg: "Er ist zu Moritz gefahren." Wie vom Blitz getroffen sah ich Marcel an: "Bitte was? Und du hast ihn nicht abgehalten? Ich muss da sofort hin und das schlimmste verhindern. Lisa darf..." Marcel unterbrach mich: "Pscht. Bleib ruhig." Hysterisch sah ich ihn an: "Ich soll ruhig bleiben? Er wird Mo umbringen." Marcel sah mich seelenruhig an: "Er wird ihm nichts tun und auch Lisa wird nichts erfahren." Jetzt sah ich ihn irritiert an. Er grinste leicht: "Ich wollte ihn davon abhalten zu Mo zu fahren, denn er wollte es auch Lisa unter die Nase reiben. Aber ich konnte ihn etwas besänftigen und er wird mit Mo alleine reden. Und ich weiß, dass er Moritz nichts tun wird. Er würde sich an ihm nie die Hände schmutzig machen und sich so in die Scheiße reiten." Ein wenig beruhigte sich mein Puls wieder, aber trotzdem war mir unwohl bei der Sache. Marcel begann wieder: "Und ehrlich gesagt, finde ich es ok, dass Marco ihn jetzt zur Sau machen will. Es war auch unter aller Sau mit der Freundin seines Kumpels zu schlafen." Ich verdrehte die Augen und schmiss mich aufs Sofa: "Ja, aber daran waren wir beide Schuld. Er hat mich ja nicht gezwungen." Marcel beäugte mich: "Ich kann auch Marco anrufen und sagen, dass er her kommen soll, weil du weiter runtergemacht werden willst." Wieder verdrehte ich die Augen, aber er hatte schon Recht. Es war verständlich, dass er Mo eine Ansage machen wollte. Den Rest des Abends verbrachten wir faul auf dem Sofa und ich ging dann auch relativ früh schlafen, weil ja wieder alles turbulent genug war.

Sind alle Fußballer arrogante Arschlöcher?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt