Kapitel 7

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"Lust zu joggen?" Bekam ich dann nach 2 Wochen Funkstille zwischen mir und Marcel eine Nachricht von ihm am Dienstagnachmittag. Ich wollte mich heute eh noch sportlich betätigen, also kam mir das ganz gelegen. "Gerne. Wann bist du hier?", "17.15 Uhr vor deiner Haustür." Also hatte ich noch eine halbe Stunde. Schnell zog ich mir meine Laufleggins und einen Pullover an, meine Haare band ich zu einem Zopf und meine Laufschuhe holte ich aus dem Schrank. Noch eine Flasche Wasse und dann war es auch schon so weit. Voller Energie sprang ich die Treppen runter, doch diese verflog als ich die Haustür hinter mir schloss. Marcel war nicht allein, Marco war bei. NAtürlich akzeptierte er meine Entscheidung nicht. Beide strahlten mich an. Mein Gesichtsausdruck war wohl nicht so freudig. Marcel kam auf mich zu und gab mir einen Kuss auf die Wange, wobei ich ihn danach böse anfunkelte. Marco hielt ich nur kalt die Hand hin und vermied seinen Blick. Als wir los liefen, lief natürlich nicht Marcel, sondern Marco neben mir und begann sofort ein Gespräch: "Na wie waren deine Wochen?" Ich verdrehte die Augen, was er aber natürlich nicht sehen konnte. "Alles ruhig.", "Freut mich, wann trainierst du wieder mal mit Marcel?", "Keine Ahnung." Sofort wendete er sich an Marcel und fragte ihn das gleiche und dieser antwortete: "Wann immer Lea Lust hat." Es war schön zu wissen, dass ich immer vorbei kommen konnte, wenn ich wollte. "Ich würde dann auch vorbei kommen und zugucken.", "Na Mensch, da freu ich mich aber." gab ich sarkastisch zurück. "Hast du was gegen mich?", "Ich will einfach nur in Ruhe laufen, ok?" Und damit lief ich einen Schritt schneller. Als wir nach gut einer Stunde unseren Lauf beendet hatten, stand wir wieder vor meiner Haustür. Ganz so unhöflich war ich dann doch nicht, sondern fragte beide noch ob sie oben noch etwas trinken wollen, was sie natürlich dankend annahmen. Mal sehen was der liebe Herr Reus von meiner kleinen und mit IKEA Möbeln ausgestatteten Wohnung zu sagen hat.

Marcos POV

Ich merkte ihre Abneigung mir gegenüber und konnte mir überhaupt nicht erklären, woran das lag. Ich hatte ihr nichts getan, sondern war sogar immer nett zu ihr. Eine eher ungewohnte Situation für mich. Als wir oben in ihrer Wohnung war, sah ich mich interessiert um. Sie schien sehr viel Wert auf Familie und Freunde zu legen, denn überall hingen Bilder und machten die Wohnung sehr lebendig. Ansonsten war die Wohnung eher klein, aber sehr gemütlich: "Schöne Wohnung." Meinte ich daher wahrheitsgetreu. Irritiert musterte sie mich: "Das sagst du doch nur aus Höflichkeit." Ich lachte leicht: "Nein, eigentlich nicht." Jetzt schaltete sich Marcel ein, während er sich wie selbstverständlich an den Tisch setzte: "Ich denke er meint das wirklich so. Meine Wohnung ist auch nicht viel größer." Während sie auch mir und Marcel zwei Flaschen Wasser holte, ließ sie nicht locker: "Naja, aber er ist ja besseres gewohnt." Ich beließ es dabei und sagte einfach nichts weiter. Ich beobachtete sie, wie sie an die Küchentheke gelehnt ihr Wasser trank. Sie sah in ihren engen Sportsachen einfach extrem gut aus. Ich hätte nicht gedacht, dass sie so fit ist, dass sie eine Stunde in meinem und Marcels Tempo durchhält. Ich muss ihre Meinung über mich unbedingt ändern. "Willst du mal mit zu einem Spiel kommen?" fragte ich daher und hoffte sie so auf meine Seite zu bekommen. "Ich kann mir eine Karte auch selber leisten, die musst du mir nicht schenken." giftete sie mich sofort an. "Bist du Mitglied?" Darauf sagte sie nichts. "Dachte ich mir, also ist es fast unmöglich für dich, eine Karte zu bekommen." Immer noch wurde ihre Miene nicht heller: "Vielleicht will ich auch gar nicht zum Spiel." Ich schmiss die Hände von mir: "Okay, war nur ein Vorschlag." Wenn sie nicht will, dann eben nicht. Ich hatte irgendwie schlechte Laune bekommen und wollte los: "Können wir?" wendete ich mich an Marcel und er nickte. Er ging zu Lea und umarmte sie fest, was sie sichtlich genoss. Ich winkte ihr nur kurz zu. "Ach Marcel?" fragte Lea noch schnell, bevor wir los wollten. "Kannst du vielleicht auch mal bei unserem Training zugucken?" Marcel strahlte: "Klar, gerne. Ich melde mich dann nochmal." Und weg waren wir. Ich lief die Treppen runter und setzte mich dann bei Marcel auf den Beifahrersitz. Nachdem wir einige Meter gefahren waren, fragte ich: "Was zur Hölle hat die Kleine gegen mich?" Marcel lachte, was mich noch wütender machte. "Kennst du nicht, was?" Ich verdrehte nur meine Augen. "Hat sie zu dir was gesagt?" fragte ich weiter. "Ich glaube sie hat dich gleich in eine Schublade gesteckt. Fußballer= berühmtes, arroganters, egoistisches Arschloch." Ja, das dachte ich mir auch schon, denn ich hatte ihr keinen Anlass gegeben mich zu hassen.

Sind alle Fußballer arrogante Arschlöcher?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt