Kapitel 46

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Verzweifelt lag ich in meinem Bett und konnte nicht schlafen. All meine Gedanken kreisten um Marcos letzten Worte. Er liebt mich. Ich konnte es immer noch nicht fassen. Warum hätte er mir das nicht eine Woche eher sagen können? Ich denke, dass das eine wichtige Rolle in meiner Entscheidung gespielt hatte. Ich schlug meine Hände vors Gesicht. Aber zweifelte ich jetzt an meiner Entscheidung? Nein. Es war richtig so. In Berlin hatte ich erstmal Abstand und konnte mich auf meinen Job konzentrieren. Morgen musste ich unbedingt zu Marcel und Celine fahren. Sie mussten es auch endlich erfahren. Die Nacht schlief ich fast gar nicht, denn meine Gedanken ließen es einfach nicht zu.

Marco POV

Wie im Tunnel saß ich in meinem Auto und fuhr nach Hause. Was war denn gerade bitte passiert? Bis ich Zuhause ankam, konnte ich keinen klaren Gedanken fassen. Zuhause zog ich mir Jogginghose und Shirt an, dann verließ ich wieder das Haus und lief einfach los. Ich lief und lief. Ich merkte wie mein Kopf langsam frei wurde. Es tat so gut das Ziehen in der Lunge zu spüren. Ich weiß im Nachhinein nicht mehr wo ich lang gelaufen bin, doch irgendwann saß ich wieder auf meinem Sofa und ich starrte ins Leere. Dann kam alles wieder hoch. Lea wird weggehen. Weg aus Dortmund und weg von mir. Wieso hatte ich es nicht gemerkt? Wie konnte sie mir das bis auf die letzte Sekunde verheimlichen? Und wie konnte ich mich so in ihr täuschen? Ja klar, sie hatte immer gesagt, sie will das in der Öffentlichkeit alles nicht, aber warum hat sie sich dann überhaupt auf mich eingelassen? Sie wollte doch probieren, ob es passt. Und ja verdammt, es hat so unglaublich gut gepasst. Ich habe mir für dieses Mädchen den Arsch aufgerissen, nur damit sie mich mal als Menschen wahrnimmt und all ihre Vorurteile über den Haufen wirft. Und ich hatte es auch geschafft. Ich weiß, dass ich ihr nicht egal bin, doch warum weiht sie mich nicht in ihre Pläne ein? Warum lässt sie mich nicht an ihrem Leben teilhaben? Für mich gehörte sie schon zu 100% zu meinem Leben. Jeden Tag seitdem sie es weiß, dass sie nach Berlin geht, hat sie mir etwas vorgemacht. Jeden Tag hat sie mir ins Gesicht gelogen. Und genau heute hab ich sie gefragt ob wir das mit uns endlich in der Öffentlichkeit zeigen wollen. Wahrscheinlich hat sie nur deshalb den Mund aufgemacht und etwas gesagt. Am Anfang war ich noch sauer auf sie, doch jetzt bin ich einfach nur enttäuscht. Enttäuscht von dem Mädchen, dass ich so sehr lieben gelernt habe. Ich musste ihr zum Abscheid einfach sagen, dass ich sie liebe. Es musste endlich raus. Aber ich verstehe es einfach nicht. Wie hatte sie sich das überhaupt alles vorgestellt? Wollte sie mir überhaupt etwas sagen? So viele Fragen, die in meinem Kopf rum schwirrten. Ich hatte jetzt 2 Möglichkeiten. Entweder ich renne ihr hinterher und versuche alles, um sie umzustimmen und die Kontakt zu halten oder ich vergesse sie und versuche sie aus meinem Leben zu streichen. Nein, jetzt war Schluss. Ich reiße mir nicht nochmal den Arsch auf, um dann wieder von ihr belogen zu werden. Das hatte ich nicht nötig. Nicht ich.


Sind alle Fußballer arrogante Arschlöcher?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt