Sind alle Fußballer arrogante Arschlöcher?

Kapitel 5

Lea POV

Warum kam mir Marco nur so bekannt vor? Hatten wir uns schon mal irgendwo gesehen? Mir ließ die Frage keine Ruhe. Als ich bemerkte, dass wir vor einem Club standen, sah ich Marco irritiert an: "Wollten wir nicht in eine Bar?", "Sind wir doch." Immer noch war ich irritiert: "Das ist ein Club." Er lachte: "Na siehst du, kannst du trinken und tanzen." Wenn ich ehrlich war, hatte ich überhaupt keine Lust auf tanzen, aber was sollte ich machen? Ich holte mir einen Drink und gesellte mich dann wieder zu Marcel und Marco auf die Tanzfläche und hatte wirklich Spaß, auch wenn die Musik relativ leise war. Ich lunschte ab und zu zu Marco rüber und auch er bewegte sich geschmeidig zur Musik. Nach knapp 2 Stunden hatte ich keine sonderliche Lust mehr und setzte mich auf eines der leeren Fensterbretter, von denen aus man ganz Dortmund überblicken konnte. Wunderschön. "Keine Lust mehr?" ertönte plötzlich eine Stimme neben mir und ich erschrak mich leicht. Marco saß neben mir und hielt mir eine Flasche Bier entgegen, die ich ihm dankend abnahm. "War heute eh nicht so in Feierlaune." schelmisch grinste er mich an: "Sorry, wenn ich dich damit überfallen habe." Ich winkte ab: "Alles gut." Keiner wusste mehr, was wir sagen sollten und daher guckten wir in der Welt umher. "Soll ich dich nach Hause fahren?" fragte er dann und sah mich eindringlich an. Peinlich gerührt sah ich ihn an: "Ich will euch nicht den Abend verderben." Irritiert sah er mich an: "Du versaust nicht den Abend. Los komm, Marcel kommt auch allein zurecht." Dankend sah ich ihn an und nahm den letzten Schluck von meinem Bier. Wir verabschiedeten uns von Marcel und schon saß ich in seinem Auto. Ich beschrieb ihm den Weg zu meiner Wohnung und wir schwiegen die Zeit über. Als wir dann vor meiner Wohnung standen, war das der typische Moment, in dem ich eigentlich Marco fragen müsste, ob er noch mit hoch kommen will, aber ich fragte etwas anderes: "Sorry, wenn ich jetzt so doof frage, aber kennen wir uns irgendwie?" Er lachte, schlug aufs Lenkrad und sah in die Ferne. Sein Lächeln war so unglaublich hinreißend. "Kann schon sein." Meinte er nur und sah mich flüchtig an. Irritiert und leicht bockig über seine arrogante Antwort sah ich ihn an. "Was denn nun?" forderte ich ihn auf. "Marco Reus. Hilft dir das?" Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ach du Scheiße. Ich saß grad bei einem Profifußballer aus Dortmund im Auto und war mit ihm in einem Club. Ich hielt nicht viel von Fußball, aber jetzt wurde mir alles klar. Ich schlug mir meine Hand vor die Stirn. Grinsend sah er mich an: "Luft holen. Finds schön, dass du mich erst nicht einordnen konntest." Ich schüttelte ungläubig den Kopf und Marco lachte immer noch. "Ich... Ich muss los." Ich stieg so schnell es ging aus und rannte schon fast zu meiner Wohnung. "Kann ich vielleicht..." mehr hörte ich Marco nicht mehr rufen, denn ich war bereits im Treppenhaus. Ich denke er wollte mich nach meiner Nummer fragen, aber ich musste jetzt erst Mal selber klar kommen. Ich war immer noch total durch den Wind. Ich hatte mich mit dem besten Freund von Marco Reus angefreundet. Und hatte somit unwillkürlich auch was mit Marcel zu tun.

Als ich dann in meinem Bett lag, sah ich auf meine Handyuhr. Halb 3. Celine konnte ich nicht mehr anrufen, da sie morgen arbeiten musste. Ich hatte das Privileg, dass ich am Wochenende immer frei hatte. Also nahm ich meine Handy und stalkte Marco bei Facebook, wo ich nicht viel fand, doch Instagram war dann doch schon interessanter. Ich musste zugeben, dass er wirklich unheimlich gut aussah und die Kommentare unter seinen Bildern brachten mich immer wieder zum Lachen. So verrückte Mädels. Und ich? Ich will gar nichts mit ihm zu tun haben, wofür mich ein Großteil der Frauen auf dieser Welt abschlachten würde. Er war bestimmt arrogant und von sich selbst überzeugt, so wie alle Fußballer, die erfolgreich und bekannt waren. Ich las mir seinen "Lebenslauf" durch und er schien wirklich ein großen Talent zu sein. Viele Clubs würden für so einen Fußballer morden. Immer noch total aufgeregt schlief ich dann nach einiger Zeit ein.