Kapitel 44

1.6K 57 2
                                    

Zuhause saß ich bestimmt noch ein Stunde einfach nur da und starrte die Wand vor mir an. Ich hatte gerade meinen geliebten Job verloren. Alles, was ich mir aufgebaut hatte, war gerade zerbrochen. Der Job ist nunmal ein sehr wichtiger Bestandteil des Lebens und ohne Job kann ich mein Leben nicht finanzieren. Keine Ahnung, ob ich nach Berlin gehen sollte. Keine Ahnung, ob ich mir etwas anderes suchen sollte. Keine Ahnung, wann ich mit Marco reden sollte. Ich war mehr als verwirrt. Plötzlich begann ich einfach zu weinen. Es hatte sich so viel in mir angestaut. Der Stress auf der Arbeit, die Sache mit Mo und Marco sah ich auch sehr selten. Mein Handy vibrierte und ich hatte eine Nachricht von Marco, mit einem Bild. Ein Bild von ihm und Mo. Natürlich auch noch gerade jetzt. Er wünschte mir liebe Grüße aus London. Sie waren zu einem Spiel dort. Mo und Marco grinsten in die Kamera. Wir schrieben noch kurz. Ich erzählte ihm aber wieder Mal nichts. Alles ist gerade so kompliziert. Vor einigen Monaten war noch alles so super. Ich hatte einen super Job, Celine war bei mir und ich war frei und konnte machen, was ich wollte. Und jetzt? Keinen Job, muss mich oft auf Marco abstimmen und hatte was mit Mo. Super.

Weitere Wochen vergingen und mir ging es immer schlechter. Ich hatte mich immer noch nicht entschieden und auch noch niemandem davon erzählt. Alle dachten ich hätte Urlaub. So konnten Marco und ich uns natürlich häufiger sehen, aber ich war immer angespannt und oft schlecht gelaunt. "Was hälst du davon, wenn ich dich der Öffentlichkeit vorstelle?" fragte er eines Abends als wir zusammen auf der Couch saßen. Irritiert sah ich ihn an. Wie kam er denn jetzt darauf? Ich wollte kein Leben in der Öffentlichkeit. Das hatte sich nicht geändert. "Warum das? Wie kommst du darauf?" Er nahm meine Hände in seine und gab mir einen kurzen Kuss: "Ich fand die Zeit mit dir toll und das darf doch jeder wissen.", "Marco ich... Ich kann das nicht." In mir zog sich alles zusammen und mir wurde schlecht. "Wie meinst du das?" Ich hatte in mir drin bereits eine Entscheidung getroffen und jetzt platzte es aus mir raus: "Ich gehe nach Berlin." Marco runzelte die Stirn und sah mich irritiert an: "Lea, was soll das?", "Mein Chef macht die Firma zu und hat mir einen Job in Berlin angeboten, den ich annehmen werde." Hastig sah er immer wieder zwischen meinen Augen hin und her. Er war geschockt und hatte Angst. Ich kannte ihn so gut, dass ich bereits sein Verhalten deuten konnte. "Aber du kannst doch hier in Dortmund als Ernährungsberaterin arbeiten." Entschieden schüttelte ich den Kopf: "Nein, das Angebot ist super." Er fuhr sich hastig durch die Haare: "Ich kann mal beim BVB nachfragen. Wir suchen sicher auch noch jemanden in diesem Bereich." Jetzt wurde ich sauer: "Marco, es ist mein Leben und das werde ich allein in die Hände nehmen. Ich brauche keine Hilfe." 

Sind alle Fußballer arrogante Arschlöcher?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt