Kapitel 12

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Als ich vor ihrer Wohnung stand, kam sie mir mit Highheels schon entgegen gestöckelt. Was stimmt mit ihr denn nicht? Als sie ins Auto einstieg, gab sie mir wie immer einen kurzen Kuss auf die Wange. Ich betrachtete sie von der Seite: "Aber du weißt, dass wir nur essen gehen?" Böse funkelte sie mich an: "Ich gehe mit einem Profifußballer und seinen Freunden essen. Da muss ich doch gut aussehen." Ich startete das Auto und sagte nichts weiter. Sie trug eine hautenge Lederleggings, mit einer weißen, weit ausgeschnittenen Bluse, Haare total gelockt, stark geschminkt und eben die Highheels. Und ich? Ich trug eine Jeans, lockeren Pulli, Nikes und meine Haare zum Dutt. "Sich in 30 Minuten fertig zu machen, ist die Hölle. Hättest du nicht früher was sagen können?" Ich musste schmunzeln, da sie wohl total nervös war: "War halt spontan." Bevor wir am Vapiano ankamen, zog sie noch ihren Lippenstift nach und dann stiegen wir aus. Die 4 Jungs standen schon draußen und warteten. Ich gab erst Robin die Hand, da ich ihn schon kannte und dann Armin, dem ich mich noch vorstellen musste. Gott, sah Armin gut aus. Die Seiten kurz und dann oben waren seine Haare relativ lang, aber es sah mega heiß aus. Ich musste mich zusammen reißen nicht los zu sabbern. Celine stellte sich allen total süß vor und setzte ihren verführerischten Blick auf. Ich schämte mich leicht für meine beste Freundin, da sie leicht übertrieb. Marcel 2 und Robin gingen vor und Celine und ich folgten ihnen. "Nicht zu viel versprochen." Konnte ich nur von hinten wahrnehmen und es war Armins Stimme. Wie meinte er das? Was meinte er damit? Oder hatte ich mich verhört? Es war sicher nicht für andere gedacht, daher vergaß ich die Bemerkung sofort. Wir hatten einen sehr ruhigen Tisch in einer Ecke. Ich saß neben Celine und Marco saß auf der Ecke neben mir. Meine beste Freundin bestellte natürlich einen Salat und Wasser, ich dagegen nahm ein Steak und einen Beerensaft dazu. Der Körper brauchte Fleisch und Eisen. Ich bemerkte, dass Marco eine Pizza bestellen wollte, da er mit Marcel über die Sorten diskutierte. Mein Beruf kam wieder mal durch: "Pizza tut deinem Körper aber nicht gut." Auffordernd sah mich Marco an. Toll, jetzt hab ich auch noch das Gespräch angefangen. Vorsichtig meinte ich: "Nudeln sind gut." Marco nickte und schaute in die Karte: "Ich nehme an, eher nicht mit Käsesauce?" Ich lachte und schüttelte den Kopf: "Eher mit Spinat oder getrockneten Tomaten." Er nickte und sah mich jetzt intensiv an: "Danke für die kompetente Beratung." Mein Herz machte einen Sprung. Was hat er gerade mit meinem Körper angestellt? Ich war total angespannt. Tief durchatmen. Ich hatte mich wieder gefangen, mied aber Marcos Blicke. Die Jungs waren sichtlich daran interessiert uns kennen zu lernen und sie waren wirklich nett. Als wir dann alle glücklich und gesättigt waren, fragte Armin in die Runde, wobei die Frage eher an mich gerichtet war: "Ich muss eine rauche. Noch jemand?" Ich schüttelte schnell den Kopf, aber Celine sprang förmlich auf: "Ich komm mit." Und schon waren die beiden weg. Unbedacht plapperte ich los: "Sie steht voll auf ihn." Mist, das hätte ich nicht sagen sollen. Sofort waren die Augen der 3 Jungs auf mich gerichtet und ich musste lachen: "Naja, sie raucht eigentlich gar nicht." Und schon setzten die drei mit ein und lachten." Robin stellte fest: "Ist eigentlich gar nicht Armins Typ. Eher deiner Woody." Warum auch immer versetzte mir diese Aussage einen Stich. Marco begann sofort zu lachen: "Quatsch. Red nicht immer so einen Müll." Robin lachte und sagte dann: "Stimmt, eigentlich sind alle Mädels dein Typ." Und wieder hatte ich die Bestätigung: eingebildeter, sexgeiler Bock. Meine Stimmung war am Tiefpunkt und ich wollte nach Hause. Als Celine wieder kam, weihte ich sie in mein Vorhaben ein. "Ach lass uns doch noch ein bisschen bleiben." Das war wieder typisch Celine. Sobald sie einen Kerl gut findet, bin ich Luft. Ich verabschiedete mich trotzdem und fuhr nach Hause. Ich hasste mich selbst dafür, dass ich schlechte Laune bekommen hatte, da der Abend echt schön war. Mein Türklingeln riss mich aus den Gedanken. Wer war das denn jetzt noch? Es ist schon kurz nach halb 12. Ich nahm den Hörer der Freisprechanlage ab: "Ja?", "Ich bins, Marco. Kann ich kurz hoch kommen?" Was will er denn jetzt hier? Ich hatte keine Lust am Hörer zu telefonieren, daher ließ ich ihn rein. 

Sind alle Fußballer arrogante Arschlöcher?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt