Kapitel 89

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"Also, was sagst du?" hakte er dann erneut nach. Tja, was dachte ich? Ich konnte ihn verstehen. Wenn Vico und ich hier in Berlin bleiben würden, wäre es für ihn fast unmöglich seinen Sohn zu sehen. Er hat fast täglich Training und am Wochenende dann noch die Spiele. Da war ein kurzer Besuch in Berlin einfach nicht drin. Außerdem liegt Berlin ja nicht gerade um die Ecke. Außerdem war er für mich nicht möglich mehrmals im Monat nach Dortmund zu fahren, damit er seinen Sohn sehen konnte. Das war geldmäßig einfach nicht drin. Und ich wünschte mir ja auch, dass Marco zu seinem Sohn steht und sich um ihn kümmert. Vico braucht uns nunmal Beide und das war eben nicht möglich, wenn wir hier in Berlin bleiben würden. Auf der anderen Seite hatte ich meine Zweifel. Ich müsste meinen Job aufgeben und mir in Dortmund etwas Neues aufbauen. Klar, er würde mir helfen und dieses Mal würde ich seine Hilfe auch annehmen, aber würde ich so einfach einen Job finden? Und mein größerer Zweifel: Ich wäre wieder in Marcos Nähe. Ich kann einfach nicht leugnen, dass ich immer noch Gefühle für den Kerl, der mir gegenübersitzt, habe. Immernoch bringt er meinen Körper zum eskalieren. Doch Scarlett ist nun an seiner Seite und ich will da echt nicht zwischen funken. Und wie wird sie auf Vico reagieren? "Machst du schon wieder deine Pro und Kontra Listen im Kopf?" Erschrocken riss mich Marco aus meinen Gedanken. Ich wurde leicht rot, weil er mich ertappt hatte. "Und du wirst immernoch rot." Jetzt grinste ich und schüttelte leicht den Kopf. "Also was sagt deine Liste im Kopf?" Er grinste mich schief an. "Weißt du wie viel Stress das wieder mit sich bringt? Ich brauche wieder eine neue Wohnung, muss mich wieder ummelden, hier meinen Job kündigen, die Wohnung kündigen, mein Auto wieder ummelden.", "Ich helfe dir." schob Marco sofort nach. Er wollte wirklich unbedingt, dass wir nach Dortmund kommen. "Eine Sache hast du vergessen?" Ich runzelte die Stirn. Noch mehr? Wieder grinste er verschmitzt und sah dabei Vico an: "Mich als Vater eintragen lassen." Auch ich musste jetzt grinsen. Ja, das mussten wir auch noch machen. "Ich glaube das machen wir dann am Besten noch hier in Berlin." Marcos Grinsen wurden jetzt breiter: "Für mich war das jetzt ein Ja. Oder sehe ich das falsch?" Es hat einfach viel mehr Vorteile wieder nach Dortmund zu ziehen. Ich muss auch noch so viel in Dortmund klären. Jedem erklären, dass Marco und ich ein Kind haben wir schwer genug, aber dann muss ich natürlich auch nochmal mit Moritz reden. "Ja, wir werden wieder nach Dortmund kommen." Umständlich erhob sich Marco mit Vico und zog mich an sich. Und zack, wieder drohte mein Herz raus zu springen. Mein Gott, was hat dieser Mann nur für eine Wirkung auf mich? "Alles klar. Dann gehen wir morgen noch hier zum Amt um mich als Vater einschreiben zu lassen, dann zu deiner Arbeit und dann zu deinem Vermieter." Himmel, war er motiviert. Ich musste lachen. "Amt und Arbeit geht klar, aber wegen der Wohnung muss ich nur einen Brief schreiben." Er nickte und fuhr mit seinem Plan fort: "Und dann besorg ich ein Umzugsunternehen, die hier alles einpacken und nach Dortmund bringen. Dann brauchst du dich um nichts kümmern und hast keinen Stress. Und wehe du sagst jetzt wieder, dass ich dir das nicht bezahlen soll." Es war verrückt, denn es fühlte sich wie früher an. Er wusste einfach zu gut, was in meinem Kopf abgeht. "Kann ich wengstens Geld dazu geben?" Er lachte: "Du lässt ja sonst eh keine Ruhe." Ich grinste und nickte. "Danke Marco, dass du das alles für uns machst." Er nickte nur nachdenklich. "Lust Vico bettfertig zu machen?" fragte ich hoffnungsvoll und sofort leuchteten seine Augen und er nickte. "Na dann los." Zusammen gingen wir ins Bad und ich ließ Wasser in die Wanne bis der Boden bedeckt war. In der Zeit zog Marco Vico schonmal aus, um ihn dann gekonnt mit ein paar Handgriffen vorsichtig ins Wasser zu legen. Ich musste einfach grinsen, wenn ich Marco und Vico zusammen sah. Vico quietschte ab und an und auch Marco sah einfach nur glücklich aus. Ich wickelte Vico dann anschließend, um ihn dann in ein Handtuch gewickelt, ins Schlafzimmer zu tragen. "Kannst du bitte aus der Kommode dort drüben einen Strampler raus suchen?" Marco nickte und ging zum Schrank. "Ernsthaft?" fragte er plötzlich mit seiner typisch hohen Stimme. Erschrocken drehte ich mich zu ihm. "Du hast echt einen BVB-Strampler für Vico?" Ich entspannte mich wieder und musste auch lachen. "Dreimal darfst du raten von wem ich den habe?" Marco schloss wieder den Schrank und kommt natürlich mit dem schwarz gelben Strampler auf uns zu, wodurch ich lachend mit den Augen rollte. "Marcel hat dir echt den Strampler hier geschenkt?" Ich nickte: "Ja, und fand sich damit richtig lustig." Marco schüttelte nur grinsend den Kopf. "Darf ich ihn anziehen?" Ich nickte zufrieden. Ich hatte Vico inzwischen schon seine Windel umgemacht, wodurch Marco ihm nur noch den Strampler anziehen musste. Anschließend legte er ihn noch sanft ins Bett, bevor wieder wieder zusammen ins Wohnzimmer gingen und ich uns ein Glas Rotwein holte.


Und was sagt ihr dazu, dass Lea mit Vico wieder nach Dortmund zieht?

Sind alle Fußballer arrogante Arschlöcher?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt