Kapitel 43

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Nachdem ich etwa eine Stunde auf dem Sofa lag, klingelte es an der Tür. Ich stand auf und lief zur Tür. "Ja?" sprach ich in meine Sprechanlage. "Mach mal bitte auf." Marcos Stimme. Ich drücke auf die Taste und es surrte. Mein Herz raste. Ich musste ruhig bleiben und mich ganz normal verhalten. Tief durchatmen. Mein Puls beruhigte sich natürlich kein bisschen. "Na meine Maus." begrüßte mich Marco grinsend und gab mir natürlich sofort einen Kuss. Ich musste schlucken. "Was machst du denn hier?" fragte ich während wir ins Wohnzimmer gingen. "Dich besuchen? Hab dir auch geschrieben, aber anscheinend ist dein Handy tot." Oh ja, das war gestern Abend schon alle und ich hatte es nicht aufgeladen. Wir setzten uns ans Sofa und er zog mich direkt an sich. Er roch so unheimlich gut und ich schloss sofort die Augen. Hier fühlte ich mich wohl, bei Marco. Mo zog mich nur sexuell an. Ich versuchte mein schlechtes Gewissen zu vertreiben. Er streichelte meinen Kopf und erkundigte sich nach gestern: "Warst du noch lange da?" Ich erzählte ihm wirklich wie lange wir noch bei Lisa und Roman waren und auch, dass ich mit Mo zusammen mit einem Taxi nach Hause gefahren war. Natürlich erzählte ich ihm nicht, dass Mo hier war. Und wir Sex hatten. "Ich bin froh, dass du dich mit allen so gut verstehst." Gequält lächelte ich ihn an: "Ja, ich auch." Wir kuschelten den restlichen Tag und guckten zusasammen einige Filme. Als wir dann um 22 Uhr im Bett lagen und noch erzählten, fragte Marco dann: "Willst du mit nach Augsburg nächstes Wochenende?" Ich überlegte kurz: "Kommt Cathy mit?", "Ne, die ist in Paris. Aber Mo nimmt Lisa mit." Sofort wurde ich wieder sauer: "Na dann." Natürlich merkte das auch Marco: "Was denn nun?" Ich riss mich zusammen: "Nichts, tut mir leid. Bin etwas müde. Ich überlege mir das noch, ok?" Er nahm mein Gesicht zwischen seine Hände und küsste mich intensiv. Ich merkte, dass er mit mir schlafen wollte, aber ich hatte wirklich keine Lust. "Schlaf schön." flüsterte er dann und wir schliefen ein.

Die nächsten Wochen waren sehr anstrengend. Die Arbeit spannte mich voll ein und in meiner Freizeit musste ich versuchen Marco, Celine, das Tanzen und Marcel unterzubringen und nichts zu vernachlässigen. Marco hatte viele englische Wochen, wodurch es sehr schwer war sich zu sehen und ich vermisste ihn wirklich. Mit Celine hatte ich immer Spaß, aber auch ihr konnte ich das mit Mo nicht erzählen. Es ging einfach nicht. Ich ertappte mich immer wieder wie meine Gedanken zu Mo abdrifteten. Ich hasste mich selber dafür, weil es Marco gegenüber einfach nicht fair war, aber an der Situation bin ich selber schuld. Marcel war einfach immer für mich da. Er kam fast immer mit zu meinem Training, konnte aber leider immer noch nicht mittanzen. Ich sah in seinen Augen wie sehr er das vermisste. Wir fuhren auch regelmäßig zu seiner Crew und unterstützten auch diese. Von Mo hatte ich seit dem Abend/Nacht rein gar nicht mehr gehört. Er hatte sich nicht gemeldet und ich mich auch nicht. Ich hörte immer nur das, was Marco erzählte. Ich war zwar irgendwie sauer, dass er sich nicht meldete und meine Gedanken trotzdem ab und an bei ihm waren, aber es war auch besser so. "Frau Rudow, kommen sie mal bitte in menin Büro?" Mein Chef sah aus seinem Büro und riss mich aus meinen Gedanken. Was will er denn jetzt schon wieder? Noch mehr Arbeit? Ich setzte mein Lächeln auf und ging zu ihm. "Setzen Sie sich." meinte er und rührte in seinem Kaffee. "Sie wissen ja, dass ich sehr viel von Ihnen halte und sie in dem, was sie hier machen, mein bestes Pferd sind." Ich nickte. Ja, das hatte er mir schon des Öfteren gesagt und auch meine Kunden sind immer sehr zufrieden. "Aber sie haben auch gemerkt, dass ich immer mehr Personal entlassen musste." Ich nickte und meinte: "Ja, aber das ist vollkommen ok für mich. Ich habe kein Problem damit so viel zu arbeiten, weil es mir einfach Spaß macht." Er nickte und lächelte gequält. "Ich muss die Firma schließen." platzte es jetzt aus ihm heraus. Ich hörte auf zu Atmen und ich glaube ich habe gefühlte 3 Minuten nicht mehr geblinzelt. Wollte er mir damit jetzt sagen, dass ich arbeitslos bin? Wie ein angeschossenes Reh saß ich da. "Es tut mir schrecklich leid und ich hatte gehofft, dass sich das vermeiden lässt, aber es läuft einfach nicht mehr. Ich habe keine andere Wahl." Ich schüttelte ungläubig den Kopf: "Aber wir haben doch so viele Kunde und die sind alle zufrieden und..." Er fiel mir ins Wort: "Glauben sie mir, es geht wirklich nicht mehr." Ich musste mich wirklich zusammenreißen nicht los zu weinen. "Aber ich habe einen guten Freund in Berlin mit einer Firma, die mehr als gut läuft und der würde sie sehr gerne übernehmen. Sie könnten nächsten Monat schon anfangen." Noch mehr Informationen, die auf mich einprasselten. Ich nach Berlin? Ich liebe Dortmund. All meine Freunde sind hier und... Ja, und Marco war hier. Aber ich liebe meinen Job und das Angebot ist schon sehr verlockend. "Schlafen Sie erstmal ein paar Nächte drüber. Ich bin immer für sie da. Und sie müssen nur Ja sagen, dann haben sie den Job sicher." Ich nickte nur und ging still schweigend aus dem Raum. Ich ließ alle Türen hinter mir offen und lief wie gelähmt aus dem Gebäude und zu meinem Auto.

Sind alle Fußballer arrogante Arschlöcher?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt