Kapitel 58

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Ich schüttelte verzweifelt den Kopf: "Ich weiß es doch auch nicht. Ich denke es ist besser, wenn weder Marco, noch Mo davon erfahren." Wieder sah mich Marcel geschockt an: "Marco hat ein Recht zu erfahren, dass er Vater wird." Hysterisch fing ich an rumzuschreien: "Und was, wenn er gar nicht der Vater ist? Was, wenn es Mo ist? Ich habe nicht nur meine und Marcos Beziehung zerstört, sondern würde dann auch die von Lisa und Mo zerstören und alle würden mich hassen." Mitfühlend sah mich Marcel an: "Aber das Kind braucht einen Vater." Ich schüttelte entschlossen den Kopf: "Solange ich nicht weiß, wer es ist, wird keiner von Beiden was davon erfahren. Versprich es mir." Er atmete schwer: "Marco ist mein bester Freund. Ich kann ihm doch nicht verheimlichen, dass er vielleicht Vater wird.", "Marcel, ich habe es dir im Vertrauen erzählt, weil du für mich der beste Freund überhaupt bist und dann willst du es gleich brühwarm weiter erzählen?" Verzweifelt sah er mich jetzt an. Ich verstand ja, dass er zwischen den Fronten stand, aber er konnte mich jetzt nicht so verraten. "Man Lea, du bringst mich richtig in Schwierigkeiten." Hoffnungsvoll sah ich ihn an: "Also wirst du ihm nichts erzählen?" Jetzt schüttelte er den Kopf: "Sobald du weißt, wer der Vater ist, sagst du es demjenigen." Ich wusste nicht, ob ich das dann wirklich tun werde, aber ich nickte jetzt entschlossen, damit er ruhig war. Er gab mir ein Zeichen, dass ich mich zu ihm setzen soll. Ich kroch zu ihm aufs Sofa und kuschelte mich an ihn. Er gab mir einen Kuss auf den Kopf. "Hey, Mutter zu werden ist doch toll. Da wächst ein kleiner Wurm in dir heran. Und sicher ist ja schon mal, dass er das Fußballergen in sich hat." Ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen und schlug ihm auf die Brust: "Du bist bescheuert." Wieder zog er mich enger an sich. "Wie ist das mit dir und Mo eigentlich passiert?" Und dann erzählte ich ihm die ganze Geschichte und es tat gut darüber zu reden. Als ich am Ende angekommen war, heulte ich ihm immer noch die Ohren voll: "Ich fühle mich so schlecht. Marco hat alles für mich getan. Er hat mir alle Wünsche erfüllt und was mache ich? Schlafe mit einem anderen Typen. Und dann noch mit einem Kumpel von ihm. Ich bin so armselig." Marcel streichelte mich: "Nun mach mal halb lang. Marco war auch nicht besser." Sofort schreckte ich hoch, um ihn anzusehen. Was hatte er gerade gesagt? "Was?" fragte ich nach und er sah mich erschrocken an. "Ähm nichts. Alles gut." Ich sah, dass er log. "Marcel, sag mir die Wahrheit.", "Es ist wirklich nichts." Böse funkelte ich ihn an: "Hatte Marco was mit einer anderen?", "Verdammt, ich hatte ihm versprochen nichts zu sagen." Immer noch funkelte ich ihn böse an: "Du wusstest, dass er was mit einer anderen hatte, als das mit mir war und hast nichts gesagt?" Jetzt richtete er sich auf und begann den Gegenangriff: "Jetzt bleib mal ruhig. Du willst doch jetzt auch von mir, dass ich Marco nichts sage und genau das gleiche habe ich Marco auch versprochen, also brauchst du mich jetzt hier nicht rund machen. Ja, ich gebe zu es war scheiße von ihm, aber wenn man mir etwas anvertraut, renne ich nicht gleich zum nächsten und erzähle es weiter." Jetzt saß ich erstmal baff da. Als ich über seine Worte nachdachte, bemerkte ich, dass er wirklich Recht hatte. Ich musste hier nicht auf Marcel sauer sein, sondern auf Marco. Wobei, eigentlich war auch das schwachsinnig, denn ich hatte das gleiche getan, auch ich war fremdgegangen.

Sind alle Fußballer arrogante Arschlöcher?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt