Kapitel 62

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Der Rest der Schwangerschaft verlief ruhig. Das Baby war gesund und ich fühlte mich pudelwohl. Schwanger sein fühlte sich wirklich schön an, auch wenn ich etwas Angst vor der Zeit habe, die nach der Geburt kommt, da ich mit Marco reden musste. Ich hatte keine andere Wahl. Ich will, dass mein Kind seinen Vater kennen lernt, das bin ich meinem Kind schuldig. Als ich schon kugelrund war, kam mich Marcel noch einmal besuchen und brachte auch Celine mit, was sie mir vorher nicht sagten, wodurch ich mich umso mehr freute. Es war schön mit den Beiden, aber natürlich konnten sie sich den ein oder anderen Spruch bezüglich meines Bauches nicht klemmen. Celine schoss gefühlt tausend Fotos, weil sie die Schwangerschaft ihrer besten Freundin unbedingt festhalten wollte. Es war schön zu sehen, dass sich die beiden auf das Kleine freuten. Ich bin ihnen so unheimlich für ihre Unterstützung dankbar.

Ich lag komplett fertig und überfordert in dem mehr als harten Bett und Tränen liefen über meine Wangen. Freudentränen. Inzwischen war auch die restliche Zeit meiner Schwangerschaft vergangen und ich hielt Vico im Arm. Ich war noch nie so glücklich in meinem Leben. Die Geburt war zwar schmerzhaft, aber alles ist reibungslos verlaufen. Natürlich hatte Marcel mit seiner Vermutung recht und es wurde ein Jungs. Dank meines Chefs konnte ich ganz entspannt in meine Elternzeit gehen und sobald Vico aus dem Gröbsten raus ist, kann ich jederzeit meinen Job wieder aufnehmen. Marcel und Celine saßen an meinem Bett und betrachteten mich und Vico. Marcel hatte sogar Tränen in den Augen. "Ihr seid so süß." meinte Celine grinsend und strich Vico sanft über die Wange. "Willst du ihn mal nehmen?" wendete ich mich an Marcel. Erschrocken sah er mich an: "Nein.. Also.. Wenn.. Also wenn... Was ist, wenn ich ihm weh tue?" Es war süß, dass er so verunsichert war. Vorsichtig hob ich Vico ein Stück an und hielt ihn Marcel entgegen. Jetzt grinste er, schloss den Kleinen in seine starken Arme und starrte ihn die ganze Zeit an. Bis jetzt war es noch entspannt mit Vico, denn er hat noch nicht sehr viel geschrien und ich hoffe das bleibt auch so. "Ich glaube er hat deine Augen." meinte Marcel ohne Vico aus den Augen zu lassen. Celine und ich mussten lachen. "Ja genau Marcel." scherzte Celine. "Siehst du Kumpel, zum Glück hast du so einen lieben Patenonkel. Deine Mama und deine Patentante verarschen uns nur. Ich werde immer zu dir halten, egal was du machst." Jetzt sahen Celine und ich uns an und mussten über beide Ohren grinsen. Marcel liebte Vico jetzt schon. Für mich war es natürlich von Anfang an klar, dass Marcel der Patenonkel und Celine die Patentante werden mussten und natürlich freuten sich beide. "Jetzt darf ich ihn aber auch mal haben." protestierte plötzliche Celine und nahm Marcel Vico ab, auch wenn Marcel etwas mürrisch guckte. Ich bemerkte gar nicht, dass ich plötzlich einschlief.

"Celine, die Schwester hat noch Fragen." hörte ich plötzlich eine leise Stimme in meinen Träumen. Ich wurde langsam wach und merkte, dass Celine mit mir gesprochen hatte und mich streichelte. Ich musste mich erstmal sammeln und sah dann die Krankenschwester an, die mich anlächelte. Als ich Vico weder auf Celines, noch auf Marcels Arm erblickte, sah ich mich hektisch im Zimmer um. Ich konnte ihn nirgendwo finden. "Ganz ruhig, er ist bei den anderen Babys in einem anderen Raum." meinte Celine ruhig und ich entspannte mich sofort. "Ihrem Kleinen geht es hier gut." versicherte mir die Schwester und ich lächelte sie an. "Ich hätte da noch eine Frage, Frau Rudow." begann die Schwester und sah sich den Zettel auf ihrem Klemmbrett an. "Wir bräuchten noch den Namen des Vaters." Und Zack. Stich ins Herz. Der Schmerz war bald größer als der Schmerz der Geburt. Ich starrte die Schwester förmlich an und sie schien schon Angst zu bekommen. "Der Vater ist nicht bekannt." meinte Marcel etwas barsch zu der Schwester, die es nur schnell notierte und dann wortlos den Raum verließ. "Danke." flüsterte ich leicht beschämt in Marcels Richtung. "Ich will unsere gute Laune nicht versauen, aber Lea, du musst mit Marco reden und dann einen Test machen." Ich verdrehte die Augen und sah dann Celine leicht angespannt an: "Ja, ich weiß, aber jetzt gerade liege ich im Krankenhaus, kann also nicht mit ihm sprechen." Auch Celine verdrehte jetzt nur die Augen und sagte nichts weiter. Damit war das Thema für uns alle gegessen.

Sind alle Fußballer arrogante Arschlöcher?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt