Kapitel 27

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Am nächsten Morgen wurde ich durch das Ununterbrochene Türklingeln in meinem Appartment wach. Wer zur Hölle hat so viel Langeweile hier wie ein wilder zu klingeln? Auch Lea murrte jetzt und ich löste mich vorsichtig. Widerwillig lief ich in Boxershorts und T-Shirt zur Tür. Als ich sie öffnete stand Nuri vor mir und sah mich mit großen Augen an: "Willst du mich verarschen? Wir müssen zum Training." Scheiße, ich hatte total verpennt. Wir hatten heute um 10 Uhr Training und ich hatte es total vergessen. Böse sah mich Nuri an und das war auch verständlich. Er holt mich extra immer ab und dann lasse ich ihn warten und wir kommen zu spät. "Gib mir eine Minute." meinte ich hastig und schlug ihm die Tür vor der Nase zu. Ich rannte ins Schlafzimmer, zog mir eine Jeans und einen einfachen Pullover über. Cap auf, Gesicht waschen, Kaugummi in den Mund und ich war fertig. Meine Tasche war zum Glück gepackt. Verschlafen stand plötzlich Lea in meinem Shirt vor mir. Irritiert sah sie mich an und ich erklärte so schnell es ging: "Ich hab um 10 Uhr Training und habe das total verpeilt. Nuri steht vor der Tür und nimmt mich mit. Tut mir wahnsinnig leid. Fühl dich wie Zuhause und zieh die Tür einfach hinter dir ran, wenn du gehst. Ich melde mich." Ich drückte ihr einen Kuss auf den Mund und ließ sie total perplex stehen. Sie tat mir wirklich leid, aber das Training gehörte nunmal zu meinem Beruf. Ich rannte durch die Wohnung, aus der Tür und sprintete zu Nuris Auto, der auch sofort los fuhr. Abgehetzt und gestresst ließ ich mich in den Sitz fallen. Nach einer kurzen Zeit des Schweigens sagte ich endlich etwas: "Tut mir echt leid, hab total verschlafen." Nuri nickte nur angespannt und konzentrierte sich auf die Straße. "Wenn wir zu spät kommen, kannst du das erklären.", "Ja klar, ich nehm das auf meine Kappe.", "Hoffe das war das erste und letzte Mal." Ich fühlte mich bei einer Anhörung. Klar, ich hatte verschlafen und das war scheiße, aber er brauchte auch nicht so tun, als würde die Welt unter gehen.

Als wir auf dem Trainingsgelände ankamen, sah ich auf meine Uhr. Kurz nach halb 10, also würdem wir es zum Glück noch rechtzeitig schaffen, ohne uns beim Umziehen abzuhetzen. "Siehst, schaffen doch noch alles.", "Dein Glück." meinte Nuri nur und lachte jetzt zum Glück auch wieder. Während wir Richtung Kabine gingen, fragte er dann: "Was war das für ein Auto vor deiner Tür?" Stimmt, Leas Auto stand dort. Ich wollte ihm nicht von ihr erzählen, also dachte ich mir eine Notlüge aus: "Keine Ahnung, muss von den Nachbarn sein." Er nahm dies zur Kenntnis und nickte nur.


Sind alle Fußballer arrogante Arschlöcher?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt