Kapitel 57

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Nach einer Zeit sah er dann auf meinen Bauch und dann wieder in meine Augen. Inzwischen war ich schon richtig nervös. Endlich sagte Marcel dann etwas, bzw. stotterte eher: "Du, du bist schwanger?" Ich nickte nur und sah auf meine Hände. Keine Ahnung mit welcher Reaktion ich gerechnet hatte, aber auf jeden Fall mit einer anderen. "Seit wann?" fragte er dann. "18. Woche." Ich fühlte mich hier wie in einer Anhörung. Ich sah wie es in seinem Gehirn ratterte und plötzlich starrte er mich noch mehr an: "Also ist Marco der Vater?" Und genau das war mein Zeichen, um wieder zu weinen. Ich zog meine Knie an mich und ließ meinen Emotionen freien Lauf. Marcel kam jetzt endlich zu mir rüber und zog mich eng an sich. Es tat so gut ihn zu umarmen und ich hatte endlich das Gefühl, dass ich es irgendwie auf die Reihe bekommen könnte. "Maus, ganz ruhig. Wir schaffen das. Ich bin immer für dich.. ähm.. euch da." Mal sehen, ob er das auch noch sagt, wenn er die ganze Wahrheit weiß. "Da ist noch was." Irritiert sah er mich jetzt an, während er vor mir kniete. "Ich weiß nicht, ob Marco der Vater ist." Marcel schien so langsam die Welt nicht mehr zu verstehen. "Kannst du mir jetzt bitte alles erzählen?" Ja, es wurde Zeit, dass ich es endlich jemandem erzähle, sonst werde ich noch wahnsinnig. Ich atmete noch einmal tief durch und begann dann: "Also es kommt nicht nur Marco als Vater in Frage. Bitte hasse mich jetzt nicht dafür. Ich weiß, dass Marco dein bester Freund ist, aber die Wahrheit muss jetzt raus. Ich hatte genau vor 18 Wochen was mit einem anderen." Marcel stand aus der Hocke auf und ging zurück zum Sofa. Er ließ sich fallen und raufte sich die Haare. Bitte lass ihn mich jetzt nicht hassen. Er sah zu Boden und schüttelte den Kopf. Dann sah er mich eindringlich an: "Ich dachte echt, dass zwischen dir und Marco war echt." Wieder flossen Tränen über meine Wangen: "Es war echt. Ich liebe diesen Kerl, aber es geht einfach nicht. Ich will das mit der Öffentlichkeit nicht. Ich hätte nie etwas mit ihm anfangen sollen, denn jetzt bekomme ich ihn nicht mehr aus meinem Kopf." Jetzt sah mich Marcel schon etwas mitfühlender an. "Du vermisst ihn oder?" fragte er vorsichtig und ich nickte einfach. "Und weil du das mit der Öffentlichkeit nicht wolltest, hattest du was mit einem anderen?" Ich musste leicht auflachen, weil dieser andere ja auch in der Öffentlichkeit stand. Marcel schien den Braten zu riechen: "Wer war es?" Beschämt sah ich ihn an: "Moritz." Und schon wieder wären ihm fast die Augen raus gefallen. Ich schämte mich unheimlich und wäre am liebsten im Boden versunken. Marcel lehnte sich jetzt auf dem Sofa zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und sah mich vielsagend an. "Und was machen wir jetzt?" fragte er mich.

Sind alle Fußballer arrogante Arschlöcher?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt