Und genau in diesem Moment fiel Marco das Glas aus der Hand. Ich sah Scarlett an und war wie versteinert. Ich blinzelte und atmete nicht mehr. Ich war froh, dass ich Vico nicht los ließ und er zum Glück nicht von meinem Schoß fiel. Ich fühlte mich leer. Innerlich einfach komplett leer. Und schlecht war mir. Kotzübel. Marco und Scarlett bekommen ein Kind. Marco wird nochmal Vater. Er bekommt ein Kind mit der Frau, die mich ersetzt hat. "Was?" kreischte Celine jetzt fast. Ich blendete alles um mich rum aus, gab Vico Robin und rannte einfach raus. Ich konnte nicht mehr in diesem Raum bleiben. Nicht in dem Raum, der mit dieser Nachricht gefüllt war. Ich rannte einfach raus und ließ mich an der nächsten Hauswand runterrutschen, wo ich sofort begann zu weinen. Ganze Wasserfälle liefen meine Wangen hinunter. Plötzlich setzte sich eine Gestalt neben mich und zog mich einfach in seine Arme. Es war Celine und ich war ihr gerade so unheimlich dankbar, dass sie da war und mich festhielt. "Es tut mir so unendlich leid." meinte sie nur flüsternd und drückte mir einen Kuss und den Scheitel. "Wir stehen das zusammen durch." Ich begann noch bitterlicher zu weinen und ließ mich einfach an ihre Schulter fallen. Celine streichelte mich sanft und war einfach für mich da. Plötzlich kramte Celine in ihrer Handtasche rum und holte eine Schachtel Zigaretten raus. Unter Tränen musste ich sofort auflachen. Seit einigen Jahren ist das bei uns zum Ritual geworden. Immer, wenn es einer von uns schlecht geht, rauchen wir eine zur Beruhigung. Wir zündeten uns beide eine Zigarette an und der Qualm stieg in den Nachthimmel empor. "Zwischen mir und Marco war das in letzter Zeit wieder so intensiv." meinte ich dann mit immernoch weinerlicher Stimme. Celine nickte: "Ja, ich weiß und das hat man auch gesehen.", "Ich kann es immer noch nicht glauben. Verdammt er bekommt ein Kind mit ihr. Hat er mir die letzten Wochen nur was vorgemacht oder hab ich sein Verhalten falsch gedeutet?" Celine schüttelte den Kopf: "Hast du Marcos Reaktion gesehen? Der war gerade genauso überrascht." Und wieder fing ich bitterlicher an zu weinen. Verdammt, der Mann, den ich liebe und der der Vater meines Kindes ist, bekommt mit dieser Zicke ein Kind. Ein eigenes. Dann sind sie eine richtige kleine Familie. Plötzlich hörte ich ein Türklappern. Wir sahen Beide nach rechts und dann stand Marcel vor uns. Automatisch stand ich auf und fiel ihm in die Arme. "Bitte lass dich davon nicht fertig machen." hauchte mir Marcel ins Ohr und drückte mich fest an sich. Als wir uns voneinander lösten, nahm er mein Gesicht in seine Hände und wischte mir meine Tränen weg. "Los, wir gehen wieder rein, ihr erfriert sonst." Sofort protestierte ich: "Oh nein, da geh ich nicht wieder rein." Celine stand jetzt neben uns: "Sollen wir Vico nehmen und du fährst nach Hause und ruhst dich aus?" Danke für diese beste Freundin. "Wäre das ok?" Beide nickten: "Ja klar, gar kein Problem.", "Ich hol deine Jacke und deine Tasche." Und dann war Marcel wieder im Haus. "Nimm dir ein Glas Wein, von mir aus auch eine Flasche, setz dich in die Wanne und entspann einfach, ok? Ich komm morgen früh vorbei." Ich nickte und umarmte sie wieder. "Danke Celine." Sie schüttelte den Kopf: "Nicht dafür." Marcel kam mit meiner Jacke und meiner Tasche zurück. "Soll ich dich fahren?" fragte Marcel fürsorglich, doch ich schüttelte den Kopf: "Nein, ich schaffe das schon." Ich zog mich an und umarmte die Beide noch mal. "Melde dich, wenn du Zuhause bist." meinte Marcel noch, als ich schon im Auto saß. Ich nickte: "Mache ich." Und dann fuhr ich in die Nacht hinein.
Marco POV
"Marco und ich bekommen ein Kind." Ruckartig ließ ich den Brei fallen und das Glas zersprang auf den Fliesen. Ich sah geschockt zu Scarlett hoch. "Was?" kreischte Celine als erste los. Was zur Hölle war hier los? Bin ich in einem falschen Film? Plötzlich stand Lea vor mir auf, sodass ich fast umgefallen wäre. Naja, sie sprang eher auf. Dann drückte sie Robin unseren Sohn in die Arme und rannte zur Tür hinaus, Celine hinterher. Ich setzte mich auf den Stuhl, auf dem Lea gerade saß und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Es war Totenstille im Raum. Alle waren schockiert. Ich sah Scarlett an, die triumphierend zur Haustür guckte. "Ähm naja dann Glückwunsch euch." meinte Armin kleinlaut. "Wir müssen reden." meinte ich dann nur barsch an Scarlett gewandt und zog sie mit mir ins Gästezimmer. "Gehts noch? Warum verkündest du das hier bitte vor allen Leuten?" scheinheilig sah sie mich an: "Was hast du denn? So eine schöne Nachricht kann man doch gleich allen mitteilen.", "Scarlett, sowas sagt man seinem Partner eigentlich erst persönlich und nicht vor versammelter Mannschaft." Sie verschränkte die Arme vor der Brust, ok sie war sauer. Ich ließ mich aufs Gästebett sinken. Dann sah ich sie verzweifelt an: "Du bist schwanger?" Sie nickte kühl. "Aber... aber wie? Verdammt, du nimmst die Pille." Sie zuckte mit den Schultern: "Naja, kann ja immer mal passieren?" Ich lachte verzweifelt auf: "Immer mal passieren? Verdammt Scarlett, wie kannst du das passieren nennen? In dir wächst ein Kind heran.", "Ja oder so." Ich schüttelte nur total fertig den Kopf. Das kann doch nicht sein. Kinder standen bei mir überhaupt nicht auf dem Plan und jetzt werde ich schon zum zweiten Mal Vater? "Du freust dich nicht." stellte sie dann trocken fest. Ich wollte nicht aufbrausend werden, doch es ging jetzt nicht anders: "Verdammt versteh es doch. Du verkündest ganz dreist vor all meinen Freunden, dass du schwanger bist. Ich wusste selbst noch nichts davon, es war definitiv nicht geplant und kam gerade mehr als spontan von dir. Und du verlangst, dass ich hier Freundesprünge mache?" Sie funkelte mich böse an: "Als du von Vico erfahren hast, bist du nicht so durchgedreht. Und da waren es ja wohl viel krassere Umstände. Lea hat dich betrogen, belogen und schiebt dir dann ein Kind unter, weil sie Geld braucht.", "Lass Lea aus dem Spiel.", "Stimmt, Lea ist ja inzwischen heilig.", "Scarlett lass den Quatsch. Hier geht es gerade nicht um sie, sondern um uns.", "Aber ist doch so. Zu Vico stehst du, ohne mit der Wimper zu zucken und jetzt bekommen wir ein Kind und du machst eine Szene." Ich ging auf die zu und legte einfach meine Arme um sie, um sie zu beruhigen. "Wir schaffen das schon irgendwie." meinte ich dann eher zu mir selbst, als zu ihr. Dann gingen wir zu den anderen zurück. Inzwischen war auch Marcel nicht mehr da. Er wird auch bei Lea sein. Es hat mir das Herz zerbrochen, als sie vorhin so rausgestürmt ist. Verdammt, in letzter Zeit haben wir so viel gemeinsam gemacht und es war wieder so vertraut. Die Nachricht bringt ganz schön viel durcheinander. Ich sah in die Runde. Lisa funkelte mich nur böse an. Ich konnte mir denken weshalb. Sie mochte Lea schon immer und wünschte sich ein Happy End für mich und Lea. Aber war das überhaupt möglich? Hätte es auch ohne Scarletts Nachricht die Möglichkeit eines Happy Ends für uns gegeben? "Double Daddy." meinte Auba dann nur grinsend und ich zwang mich auch zu lächeln. Bis auf Lisa gratulierten auch die anderen kurz angebunden. Keiner war gerade begeistert. Ich hörte die Haustür und sah Marcel. Sofort stand ich auf und ging zu ihm. "Wie geht es ihr?" fragte ich leise, sodass es keiner hört. Vorwurfsvoll sah er mich an: "Naja was denkst du denn?" Er schnappte sich ihre Tasche und Jacke und verschand dann wieder. FUCK! Ich trottete zurück zum Sofa. Ist doch gerade alles bescheuert. Lisa räusperte sich: "Leo muss ins Bett." Roman nickte sofort und stand auf, dann verschwanden die Beiden auch schon. Als Marcel wieder rein kam, nahm er Robin Vico ab und wippte mit ihm durch die Wohnung. "Ich nehme ihn mit zu mir." meinte ich dann entschlossen zu Marcel. Er schüttelte den Kopf: "Wir nehmen ihn heute Nacht." Ich runzelte die Stirn: "Mein Sohn kann doch wohl mit zu mir kommen." Celine schaltete sich ein: "Marco, lass ihn heute bei uns, es ist besser so." Nach und nach gingen dann alle. Der Abend war gelaufen. "Lass uns fahren, der Kleine braucht Ruhe." meinte dann Celine zu Marcel, der einwilligte. "Ok, wir fahren auch." entschloss ich dann. Zu viert gingen wir nach draußen. "Ich komm morgen Vormittag zu dir, ok?" wendete ich mich kleinlaut an Marcel, der sofort nickte. Dann trennten sich unsere Wege und jedes Pärchen fuhr nach Hause.
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Sind alle Fußballer arrogante Arschlöcher?
Fiksi PenggemarDer erste Eindruck stimmt immer. Oder doch nicht? Lea Rudow ist 23 Jahre alt, wohnt in Dortmund, arbeitet als Ernährungsberaterin und ihr größtes Hobby ist das Tanzen. Bei einem Workshop lernt sie Marcel kennen und er wird zu einem der wichtigsten...