Kapitel 78

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Gegen 21 Uhr kam der Babysitter. Es war eine Frau um die 30 Jahre und sie sah echt lieb aus. Ich erzählte ihr in Kurzform etwas von Vico und sie gab mir gefühlte tausend Mal zu verstehen, dass dem Kleinen nichts passieren wird und ich meinen Spaß haben sollte. Das war gar nicht so einfach. Was mich beruhigte war, dass die Frau selbst 3 Kinder hat. Mit einem leicht mulmigen Gefühl fuhren Marcel und ich mit einem Taxi gegen 21.30 Uhr zum Home, weil Marcel als Veranstalter ja früher da sein musste. Hand in Hand betraten wir das Gebäude und begrüßten die ersten Leute, die zum Home gehörten. Marcel musste noch einige Sachen abquatschen und organisieren, also setzte ich mich an die Bar und bestellte mir schonmal ein Glas Sekt. Während ich in Gedanken an meinem Glas nippte, ertönte eine Stimme aus dem Eingangsbereich: "Wen haben wir denn da?" Erschrocken schaute ich in die Richtung der Stimme und begann sofort zu grinsen. Ich stand auf und lief Richtung Eingang. Ich grinste über beide Ohren. Gerade kamen Robin und Marcel (Ramsey) auf mich zu. Robin breitete bereits seine Arme aus und zog mich fest an sich, während er mich einmal in der Runde drehte. Als wir uns lösten, hauchte er mir noch einen Kuss auf die Wange und dann wendete ich mich an Marcel (Ramsey), den ich auch fest umarmte. "Wir haben dich hier vermisst." meinte Robin dann. Ich nickte, breitete wieder meine Arme aus und zog beide in eine Gruppenumarmung: "Ich euch auch, Jungs." Wir gingen zusammen zur Bar und nun stieß auch Marcel zu uns und begrüßte die Beiden. Gegen 23 Uhr kamen dann die ersten Gäste und es füllte sich auch relativ schnell. Ja, Marcels Veranstaltungen waren sehr angesagt. "Na Kleine." ertönte wenig später wieder eine Stimme hinter mir. Es war Armin und auch ihn umarmte ich fest. Neben ihm stand noch eine blonde hübsche Frau. "Das ist Nadine, meine Freundin." Ich zog die Augenbrauen hoch und grinste: "Ach sieh an. Schön, dass mir keiner was erzählt." Er grinste näckisch: "Von dir dachte man ja auch, du seist verschollen." Als wir das geklärt hatte, wendete ich mich an Nadine und stellte mich auch vor: "Hey, ich bin Lea." Sie grinste mich lieb an: "Die Jungs haben schon einiges von dir erzählt." So wie Armin mich da angrinste, waren wohl auch peinlich Sachen dabei. Aber ich hatte mit den Jungs auch schon genug witzige Sachen erlebt. Die Musik im Club war echt gut und irgendwann hielt es mich nicht mehgr an der Bar und ich musste endlich tanzen gehen. Es fühlte sich so gut an, endlich mal wieder alles zu vergessen und nur meine Leidenschaft zu leben. Liam und Melanie von Marcels Crew waren auch da und wir amüsierten uns prächtig auf der Tanzfläche. Die Jungs hatten sich bereits Plätze in der VIP Lounge gesichert. Als ich eine Pause vom Tanzen machen musste, wollte ich zum VIP Bereich gehen, doch kurz bevor ich dort ankam, blieb ich stehen. Ich sah Marco zwischen Robin und Armin sitzen. Er hatte ein Bier in der Hand und lachte unbefangen. Ich habe es immer geliebt, ihn so mit seinen Jungs lachen zu sehen. Plötzlich nahm er einen Schluck von seinem Bier und sah dabei zufällig in meine Richtung. Sofort stockte er mit dem Bier an seinem Mund und wir sahen uns direkt in die Augen. Mein Herz begann zu rasen. Er setzte sein Bier ab und sagte irgendwas zu Armin. Dann erhob er sich und kam auf mich zu. Oh Gott, was passiert jetzt? Ich hielt den Atem an, bis er direkt vor mir stand. Warum hatte ich gerade so viel Respekt vor ihm? Als er stehen blieb, begann er sofort: "Ich hab den Test abgeschickt. Es wäre am besten, wenn wir skypen, sobald das Ergebnis da ist." Darum ging es ihm also. Aber was hatte ich erwartet? Dass er auf mich zu kommt und sich ganz normal mit mir unterhält? Ich nickte: "Ok, schreib mir einfach." Jetzt nickte er auch und schon war er weg. Ich musste einige Mal tief ein und ausatmen, bis ich mich wieder gefangen hatte. Dann ging ich zur Bar und holte mir ein Glas Sekt. Verträumt stand ich an der Bar, bis mich eine Hand mit sich zog. Nadine hatte meine Hand genommen und zog mich mit in den VIP-Bereich. Sie war wirklich unheimlich nett und wir unterhielten uns gut. Später tanzte ich dann noch mit Marcel, der aber leider sehr eingespannt war als Veranstalter. Gegen 3 Uhr holte ich mir von Marcel den Haustürschlüssel, nahm mir ein Taxi und fuhr zu seiner Wohnung. Als ich die Wohnung betrat, saß die Babysitterin auf dem Sofa und hatte ganz kleine Augen. "Sie hätten doch auch schlafen können." meinte ich mitfühlend, als sie mich bemerkt hatte. "Nein, das mache ich nicht. Ich will 100%ig sicher sein, dass ich es mitbekomme, wenn das Kind schreit." Ich grinste sie an und bedankte mich dann noch, dass sie sich so gut um Vico gekümmert hatte. Als sie weg war, schminkte ich mich ab, sah noch kurz nach Vico, der wie ein Stein schlief und ging dann ins Bett.

Sind alle Fußballer arrogante Arschlöcher?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt