Kapitel 92

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Lea POV

Am Donnerstag saß ich dann also mit 4 Koffern im Kofferraum bei Marco im Auto. Es geht wieder Richtung Dortmund. Ich kann es einfach nicht leugnen, wie froh ich darüber bin. Dortmund, meine Stadt, meine Heimat. Endlich wieder Zuhause sein. Bei Marcel und bei Celine. Es fühlte sich gut an, auch wenn ich wusste, was jetzt noch alles auf mich zu kam. Aber es wurde Zeit, dass ich endlich meine riesige Lüge aus der Welt schaffe. Vico war überraschenderweise auf der kompletten Fahrt ruhig. Sobald Marco in der Nähe ist, ist er eh immer viel ruhiger und ausgeglichener. Als ich endlich Dortmund von der Autobahn aus sah, musste ich einfach grinsen und mein Herz machte einen kleinen Satz. Es ist so schön wieder hier zu sein. Ich sah unbemerkt zu Marco rüber, der versuchte sich ein Grinsen zu verkneifen. Hatte er mich beobachtet? Egal, ich war wieder Zuhause. Als wir bei Marcel ankamen, sprang dieser wie ein angeschossenes Reh aus dem Haus auf uns zu und riss mich mit seiner Umarmung fast um. Ja, er freute sich, dass ich wieder hier war. Und zwar nicht nur zu Besuch. "Du ziehst echt wieder her?" grinste er mich an und ich nickte glücklich. "Bov, wie hast du denn das geschafft? Ich konnte mir den Mund fusselig reden." Ich sah zu Marco, der nur grinste und dann auch Marcel begrüßte. Plötzlich hörte ich einen lauten Schrei aus Richtung Haustür. Ruckartig drehte ich mich um, doch da war es schon zu spät. Meine beste Freundin sprang mich wirklich wortwörtlich an und wir fielen unbeholfen zu Boden. Oh man, wenn uns jemand beobachtet. "Du Dumme Kuh!" schrie sie mich dann an. "Natürlich muss ich von Marcel erfahren, dass du wieder herziehst." Mist, ich hatte sie total vergessen zu informieren. "Tut mir leid Hase. Habe ich in der Aufregung total vergessen." Dabei gab ich ihr einen dicken Schmatzer auf die Wange. Wir standen Beide auf und die Jungs lachten nur kopfschüttelnd. Celine begrüßte noch Marco und Marcel hatte inzwischen schon Vico auf dem Arm. "So Leute, ich muss los. Morgen bei dir steht noch?" richtete sich Marco an Marcel und dieser nickte. Bevor er fuhr, hauchte er mir noch einen Kuss auf die Wange. Mein Unterleib zog sich sofort wieder zusammen. Oh man, dieser Mann darf mich einen nicht schon wieder so aus dem Konzept bringen.

Marco POV

Jetzt waren Lea und Vico also endgültig wieder in Dortmund. Es fühlte sich gut an zu wissen, dass mein Sohn in meiner Nähe ist. Trotz diesem tollen Gefühl, war ich nervös. Scarlett würde jede Minute hier aufkreuzen. Mal sehen wie sie diese krasse Nachricht verkraftet. Sie weiß ja nichtmal das mit Lea. Wir hatten nie über frühere Beziehungen gesprochen und aus den Nachrichten kann sie auch nichts von Lea wissen, weil die Presse nie Wind von der ganzen Sache bekommen hatte. Ich stand in der Küche und machte mir einen Kaffee als es klingelte. Das muss sie sein. Als ich ihr die Tür öffnete, musste ich sofort grinsen. Sie war echt eine wunderschöne Frau. Sie grinste mich breit an, kam näher und gab mir einen intensiven Kuss. "Schön, dass du wieder hier bist." meinte sie nur ruhig und gemeinsam gingen wir ins Wohnzimmer. Vorher holte ich uns jeweils noch einen Kaffee. "Wie lange bist du schon hier?" erkundigte sie mich. "Vor einer halben Stunde erst angekommen." Sie nickte und nippte an ihrem Kaffee. "Kannst du mir jetzt vielleicht verraten, was du in Berlin gemacht hast?" Oha, sie war jetzt schon leicht genervt. Ich war ihr die Woche über dankbar, dass sie nicht ständig nachfragte, was ich denn in Berlin machen würde. Jetzt wollte sie es aber natürlich wissen. "Ich musste etwas klären." Vielsagend nickte sie mit hochgezogenen Augenbrauen. Macht sie immer, wenn sie sauer ist. Ich nahm ihre Hand und jetzt sah sie mich auffordernd an. Jetzt musste die Wahrheit raus. "Ich war vor etwas mehr als einem Jahr mit einer Frau zusammen, Lea heißt sie." Scar runzelte die Stirn und sah mich verwirrt an. "Warum erzählst du mir das jetzt? Das ist Vergangenheit." Tja, eben nicht. "Ich war bei ihr in Berlin." Jetzt stockte Scar der Atem. Und sofort zog sie ihre Hand weg. "Du warst bei deiner Ex?" Ich nickte. Geschockt sah sie mich an. "Du hast mich mit deiner Ex betrogen?" Und erst jetzt verstand ich, welches Szenario bei ihr im Kopf vorging. Hastig klärte ich sie auf: "Nein, Quatsch. Was denkst du denn? Ich hab dich nicht betrogen." Hysterisch fragte sie: "Ja und was hast du nun in Berlin bei ihr gemacht?" Ich konnte jetzt nicht weiter um den heißen Brei rum reden, es musste raus: "Ich habe meinen Sohn besucht."

Sind alle Fußballer arrogante Arschlöcher?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt