"Hey Süße." begrüßte mich Marcel nach einer gefühlten Ewigkeit an seiner Tür. Es dauerte mit seinen Krücken immer ein wenig bis er an der Tür war. Ich umarmte ihn und wir gingen ins Wohnzimmer. Zuerst plauderten wir ein bisschen, doch dann musste ich zum Punkt kommen. "Marcel, ich muss dir was sagen.", "Oh, hat Marco schlecht über mich geredet?" Ich musste lachen, schüttelte dann aber den Kopf. "Ich gehe morgen nach Berlin. Habe meine Arbeit hier verloren und in Berlin eine neue bekommen." Jetzt sah er mich irritiert an: "Versteckte Kamera?" Traurig schüttelte ich den Kopf: "Leider nicht." Marcel sah sich hastig in seiner Wohnung um und wusste gar nicht wie er sich verhalten sollte. Es traf auch ihn natürlich wie der Blitz. Immer wieder öffnete er den Mund und wollte etwas sagen, doch es kam einfach nichts raus. "Morgen nach Berlin?" fragte er dann einfach nur. Ich konnte leider wieder nur traurig nicken. "Das geht nicht." meinte er dann nur und flehte mich fast an. Auch ihm erklärte ich die ganze Sache mit meinem Chef. "Aber du kannst uns doch nicht einfach alle alleine lassen. Mich, Celine, deine Crew und..." Er stockte kurz: "Marco." Wieder tauchte Marco in meinen Gedanken auf. Und wieder tat mein Herz weh. "Marcel, es ist besser, wenn ich jetzt erstmal nach Berlin gehe." Er schüttelte den Kopf: "Was hat Marco gemacht?" Ich stöhnte: "Nichts, es ist nur...", "Lea, er hat was gemacht." Ich ließ meinen Kopf leicht sinken und spielte mit meinen Händen: "Er wollte mich der Öffentlichkeit vorstellen." Ausdruckslos sah mich Marcel an: "Deswegen gehst du?" Stürmisch schüttelte ich den Kopf: "Nein, das ist nicht der Hauptgrund. Es hat mich nur in meiner Entscheidung bestätigt. Ich weiß auch nicht, was ich mir bei der Sache mit Marco gedacht habe, denn mir war von Anfang an klar, dass ich nicht in der Öffentlichkeit stehen möchte." Marcel meinte nur abwesend: "Und das ist bei einem Leben an Marcos Seite unmöglich." Ich nickte, auch wenn Marcel das wohl nicht wahrnahm. "Nimmst du mich in den Arm?" fragte ich wie ein kleines Kind. Zuerst sah mich Marcel einfach nur an und ich dachte schon ich hätte unsere Freundschaft damit ruiniert, doch dann zog er mich herzlich in seinen Arm. "Ich habe dich doch gerade erst in mein Herz geschlossen und jetzt gehst du schon wieder. Das ist gar nicht cool." Ich musste bei seinen Worten leicht grinsen. "Kannst ja mal nach Berlin kommen oder wir skypen.", "Oder du kommst einfach mal zu Besuch in deine alte Heimat." ergänzte Marcel und ich nickte. "Unsere Freundschaft schafft das oder?" vergewisserte ich mich und er nickte: "Klar, wir beide schaffen alles. Uns bekommt keiner mehr getrennt." Ich freute mich über seine Worte, doch der Abschied nach Berlin kam immer näher und ich wurde immer aufgeregter. Ich verbrachte einen Großteil des Tages bei Marcel. Meine Kartons hatte ich zum Glück schon fast alle gepackt. Bei einer Tasse Kaffee am Nachmittag musste ich Marcel dann einfach noch etwas erzählen: "Marco hat zu mir gesagt, dass er mich liebt." Überrascht sah mich Marcel von der Seite an und hätte sich fast verschluckt. "Wow, also... Wow." mehr sagte er nicht. "Was wow?" hakte ich nach. "Naja, Marco sagt die Worte echt selten. Nur, wenn...", "Wenn was? Marcel lass dir nicht alles aus der Nase ziehen." Er schnaubte kurz und fuhr dann fort: "Nur, wenn er sich wirklich sicher ist." Ich ließ mir die Worte durch den Kopf gehen. Er war sich also sicher mit mir. Er war sich sicher, dass wir eine Zukunft hätten haben können. Er wollte eine feste Beziehung mit mir und mich aller Welt zeigen. Er war stolz auf mich. Er liebt mich. Ich musste mich zusammenreißen, um nicht zu weinen. "Scheiße, der Kerl hat es wirklich ernst mit dir gemeint." stellte nun auch Marcel in Gedanken verloren fest. "Und ihr wollt es wirklich nicht weiter versuchen, wenn du in Berlin bist?" Entschieden schüttelte ich den Kopf: "Nein, es ist besser so.", "Für Marco eher nicht." meinte Marcel und ich schaute ihn verwirrt an. Er stöhnte: "Wenn Marco liebt, dann liebt Marco richtig und sehr intensiv. Er wird eine Zeit brauchen, um dich zu vergessen. Wenn er dich überhaupt vergessen kann." Und jetzt tat mir Marco noch mehr leid. Ich hatte ihn verletzt und ich werde ihn noch mehr verletzen, wenn ich morgen nach Berlin gehe. Aber es ist die richtige Entscheidung, denn es ist einzig meine Entscheidung und mein Leben. Marcel kam zu mir gerobbt und zog mich in den Arm: "Mach dir nicht so viele Sorgen. Komm erstmal gut in Berlin an, leb dich dort ein und Marco schafft das schon." Ich nickte dankbar. Gegen 17 Uhr fuhr ich dann nach Hause um noch einige Sachen vorzubereiten und die restlichen Sachen zu packen. Natürlich verdrückte ich bei dem Abschied von Marcel auch einige Tränen.
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Sind alle Fußballer arrogante Arschlöcher?
FanfictionDer erste Eindruck stimmt immer. Oder doch nicht? Lea Rudow ist 23 Jahre alt, wohnt in Dortmund, arbeitet als Ernährungsberaterin und ihr größtes Hobby ist das Tanzen. Bei einem Workshop lernt sie Marcel kennen und er wird zu einem der wichtigsten...