Kapitel 116

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"Die Jungs vom BVB gehen heute feiern. Marcel und die anderen Jungs sind auch dabei und wir gehen mit." verkündete mir Celine am Freitagmorgen am Telefon. "Was?" fragte ich noch einmal nach, weil ich das so schnell nicht aufnehmen konnte. "Heute, feiern. Vico kannst du bei Lisa und Roman absetzen, die kommen heute nicht mit, weil Lisa erkältet ist.", "Schön, dass du mich auch darüber informierst.", "Ja siehst du, ich habe alles für dich organisiert. Wir trinken um 19 Uhr bei Robin vor und dann fahren wir mit Taxi, die Jungs kommen direkt vom Spiel dann da hin." Gott, ich war wirklich überfordert. Aber irgendwie hatte ich echt nichts gegen feiern, ich hatte echt Lust. "Ok, also 19 Uhr bei Robin?", "Ja, wir holen dich 10 vor bei dir ab. Brezel dich richtig auf." Wir quatschten noch eine ganze Weile, ehe wir auflegten. Alles klar, also geht es heute feiern. Ich rief dann auch direkt Lisa an und sie meinte ich sollte Vico dann gegen 16 Uhr zu ihnen bringen, damit ich noch genug Zeit hatte mich fertig zu machen. Mensch waren die alle süß zu mir. Nachmittags machte ich mit Vico noch einen langen Spaziergang, brachte ihn dann zu 16 Uhr zu den Weidenfellers, wo wir noch zusammen einen Kaffee tranken und dann ging es ans fertig machen. Und da ich so wunderbar entscheidungsfreudig war, dauerte es auch wirklich bis 18.45 Uhr um mich herzurichten. Aber ich war wirklich zufrieden mit meinem Spiegelbild. Ich trug ein schwarzes bacuhfreies Top, eine Highwaist Jeans, meine schwarzen Riemchensandalen, die trotz des Absatzes echt bequem waren, meine Haare trug ich offen und glatt, starkes Makeup und eine goldene Kette, die super zu meinem Bauchnabelpiercing passte. Punkt 18.50 Uhr klingelte es. Ich sprintete die Treppe runter und fiel Celine in die Arme. "Wow, siehst du heiß aus." meinte sie nur grinsend. "Du aber auch." gab ich zurück. Sie trug ein weinrotes enges Kleid, dessen Rücken nur aus Spitze bestand. Ihre Haare hatte sie gelockt. Als ich ins Auto stieg, pfiff Marcel nur: "Muss ich ja heute auf euch beide aufpassen, was?", "Auf mich ja, auf Lea nicht. Die soll heute Spaß haben." gab Celine als Antwort zurück und Marcel grinste mich durch den Spiegel an. Bei Robin angekommen, waren Marcel (Ramsey) und Armin bereits da. Auch sie machten uns beiden Mädels Komplimente für unser Outfit. Für uns Mädels war genug Sekt vorhanden und die Jungs tranken Bier und Wodka-E. Es war wie immer mega lustig. Wir redeten auch viel über meinen neuen Job, der ja Montag begann, wodurch ich froh war, dass wir heute feiern gingen und dann halt noch über die ganzen Sachen, die die Woche über passiert sind. Wir waren schon alle gut angetrunken, als wir gegen 22.30 Uhr die Wohnung verließen. Und ja, Celine und ich lachten wieder mal über jeden scheiß, was auch die Jungs amüsierte. Als wir am Club ankamen, war die Schlange riesig. "Hase, kannst du uns nicht wieder schneller rein bringen?" Marcel sah an der Schlange vorbei und versuchte die Türsteher zu identifizieren. Ohne etwas zu sagen, ging er nach vorne, quatschte kurz mit den Beiden Männern und winkte uns dann zu. Super, besser geht es nicht. "So Mädels, was wollte ihr trinken? Ich schmeiß die erste Runde." schrie Robin als wir drin waren. "2 Sex on the beach." antwortete Celine für uns Beide. Als wir alle unsere Getränke hatten, machten wir uns zu sechst auf in den VIP-Bereich. Als wir dort ankamen, waren alle sehr verhalten. Hatten wohl noch nicht viel getrunken. "Hey Mausi!" schrie mir plötzlich jemand ins Ohr. Jenny, natürlich, wer auch sonst. Wir umarmten uns als hätten wir uns ewig nicht gesehen. Auch allen anderen sagten wir flüchtig hallo, bis wir am Ende bei Auba, Mario, Felix und Marco ankamen. Als ich Marco sah, blieb mir fast der Atem weg. Warum ist dieser Mann nur so attraktiv? Er trug eine eng sitzende darkblue Jeans, ein schwarzes Shirt, eine graue Jacke, seine übliche Kette und das Puirsuit-Fashion Cap. Ich hätte auf der Stelle dahin schmelzen können. "Lea Girl!" schrie dann Auba und riss mich aus meinen Gedanken. Sofort grinste ich über beide Ohren und hatte jetzt auch endlich Marcos Blick auf mir, den ich nicht deuten konnte. Wir setzten uns zu den vieren und ich setzte mich absichtlich nicht direkt neben Marco, sondern unterhielt mich angeregt mit Mario und Robin, die mich immer wieder zum Lachen brachten. Irgendwann zog ich Celine dann mit sich, um Tanzen zu gehen. Ich war vorher noch nie in diesem Club, aber die Musik war wirklich sehr gut. "Der Typ da drüber guckt die ganze Zeit rüber." schrie mir Celine dann ins Ohr. Ruckartig drehte ich mich um, was ja auch gar nicht auffällig war. Ich riss weit die Augen auf, als ich mich wieder zu Celine drehte. "Heiß oder?" schrie sie immer noch grinsend und ich konnte nur nicken. Er war relativ groß, dunkle Haare und einen Dreitagebart, der ihm unheimlich gut stand. Es vergingen noch knapp 10 Minuten, dass tanzte er mich an und Celine streckte den Daumen hoch, wobei ich nur grinsend den Kopf schüttelte. Zu meiner Überraschung ließ ich mich auf den Flirt mit dem Typen ein und wir tanzten eng aneinander. "Mein Gott, kannst du tanzen." schrie er mir dann entgegen und ich bedankte mich. "Wie heißt du eigentlich?", "Lea, und du?", "Chris." Länger ging die Unterhaltung nicht und wir tanzten einfach nur weiter. Celine war inzwischen verschwunden. Keine Ahnung, wie lange wir tanzten, aber plötzlich fühlte ich eine Hand um meiner Hüfte und das war nicht die von Chris. "Willst du was trinken?" Ich drehte mich nach rechts und da stand Marco. Wo kam er denn plötzlich her? Leicht geschockt sah ich ihn an und Chris neben mir drohte zu umzufallen, als er Marco sah. "Ne, grad nicht, danke." meinte ich leicht abweisend. "Komm, wir trinken jetzt einen." meinte er dann nochmal, packte mich fester an der Taille und drängte mich Richtung Bar. Entschuldigend sah ich nur zu Chris, der aus dem Staunen nicht raus kam. "Was sollte das?" fragte ich, als Marco mir mein Bier in die Hand gedrückt hatte. "Was denn?" tat er ganz unschuldig. Ich verdrehte die Augen: "Na das eben." Ich zeigte Richtung Tanzfläche. Er sah mir nicht in die Augen und meinte nur total cool: "Der wollte dich nur abschleppen." Böse funkelte ich ihn an: "Na und wenn schon." Jetzt sah mich Marco mit hochgezogenen Augenbrauen an: "Echt jetzt?" Ich hasse es, wenn er mich so ansieht. "Was denn Marco?", "Sowas hast du nötig?" Ich schüttelte den Kopf: "Sagt der Richtige.", "Was soll das jetzt heißen?", "Nichts." meinte ich nur bockig. "Nun sag.", "Die Frau neulich, die einfach an dein Handy gegangen ist?" Leicht geschockt sah er mich an: "War ne Freundin." Ich lachte auf: "Ja, genau, wers glaubt." Jetzt wurde er wohl sauer: "Mein Gott Lea, was soll die Szene? Entschuldige bitte, dass ich mich nach meiner Trennung ein wenig ablenken will!" Sein Ernst jetzt? "Ich mach hier eine Szene? Du hast doch wohl angefangen. Deine Trennung ist also die Ausrede dafür, dass du dich durch die Welt vögelst?" Marco drehte sich abfällig lachend von mir weg: "Dafür lass ich mich auf der Tanzfläche nicht halb ausziehen." Wow, das ging jetzt zu weit. Ich nahm mein Bier, sprang vom Hocker und lief Richtung VIP-Bereich. Als ich schon die anderen sehen konnte, drehte mich Marco zu sich, indem er mich am Handgelenk fest hielt. "Wegrennen? Wirklich, schon wieder?" fragte er mich provozierend und dann platzte es aus mir heraus: "Weißt du was Marco? Du hast einfach überhaupt keine Ahnung. Nur, dass du Bescheid weißt, seit unserer Trennung war ich mit keinem einzigen Mann mehr im Bett und jetzt fick dich!" Ich schätze, dass jeder unseren Streit mitbekommen hat. Ich riss mich von ihm los und rannte Richtung Toilette, wohin er mir auch nicht folgte.

Marco POV

Mit offenem Mund sah ich ihr hinterher. Ich stand wie angewurzelt da und konnte mich nicht bewegen. "Was war das denn gerade?" maulte mich Marcel an, der sofort aufgesprungen war, um zu mir zu kommen. Celine war Lea aufs Klo gefolgt. Ich sah immer noch Richtung Toilette und bewegte mich nicht. "Marco!" schrie Marcel jetzt. Ich sah ihn perplex an. "Was sollte das?" fragte er nochmal. Ich ging an ihm vorbei und setzte mich hin, wobei ich Felix sein Bier aus der Hand nahm. Natürlich merkte ich wie die Blicke auf mir ruhten. Wie mein Schatten verfolgte mich Marcel und setzte sich direkt neben mich. Als er stöhnte, sah ich ihn fragend an: "Wusstest du das?" Er wartete kurz und gab dann zurück: "Das sie keinen anderen Kerl hatte? Ja, wusste ich." Ich mich zurück fallen. Sie hatte seit unserer Trennung keinen Sex mehr? Sie hatte nie was mit einem anderen Typen? "Marco, was hattest du von ihr erwartet?" riss mich Marcel aus meinen Gedanken und fuhr fort: "Dass sie sich sofort nach der Geburt vom Erstbesten durchvögeln lässt? Dass sie als Junge Mutter von Bett zu Bett springt? Dafür kennst du sie eigentlich zu gut." Ich vergrub mein mein Gesicht in meinen Händen. Und ich mach sie hier vor allen Leuten so dumm von der Seite an. Ja, ich war wieder Mal ein richtiges Arschloch. "What's up boy?" Auch Auba saß jetzt neben mir legte einen Arm auf meine Schulter. "Ich bin ein Idiot." gab ich nur zurück. "I know. She seems to be very angry." Ich lachte auf: "Ja, mit Recht." Plötzlich kam Celine zurück, schmiss mir einen bösen Blick zu und beugte sich zu Marcel runter: "Ich fahr mit ihr nach Hause, ok?" Marcel nickte sofort, stand auf und gab ihr einen Kuss. Auch ich fuhr hoch und sah Celine ängstlich an: "Ich muss mit ihr reden." Missbilligend sah sie mich an: "Kannst du vergessen. Du merk dich erstmal wieder.", "Celine!" fuhr Marcel sie an. "Nichts Celine. Du weißt schon, dass Lea auch deine beste Freundin ist oder?" Na toll, jetzt streiten die Beiden sich auch noch. "Ja, und Marco soll ich in der Ecke stehen lassen oder was?", "Komisch nur, dass es immer Lea ist, die du stehen lässt.", "Jetzt mach mal halblang. Wer..." Dann ging ich dazwischen: "Leute, bitte streitet euch jetzt nicht wegen uns.", "Wegen dir." korrigierte mich Celine. "Lass mich nur ganz kurz mit ihr reden." Entschlossen schüttelte sie den Kopf: "Heute nicht mehr." Sie gab Marcel noch einen flüchtigen Kuss und dann war sie weg. FUCK! "Mein Gott, könnt ihr nicht einfach dazu stehen, dass ihr euch immer noch liebt?" Es war Marios Stimme, die neben mir ertönte. Ich ließ mich wieder auf meinem Platz nieder und trank mir den Frust weg.

Sind alle Fußballer arrogante Arschlöcher?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt