Kapitel 65

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Ich sah den Schock in seinen Augen und er wurde noch blasser, als er nicht eh schon war. Es tat mir für Lea leid, dass es Marco von mir erfuhr, doch es ging jetzt einfach nicht anders. Marco kam weiter in die Küche, nahm sich immer noch schockiert einen Stuhl und setzte sich. Sein Blick war einfach nur leer. Ich konnte nicht deuten, was in ihm abging. Jetzt sah er Vico eindringlich an. Fast flüsternd fragt er: "Wie alt ist der Kleine?" Auch mein Herz raste und ich hatte Angst wie sich das ganze hier weiter entwickeln sollte, aber ich konnte Marco einfach nicht anlügen. Ich hatte ihn im Bezug auf Lea und Vico nie angelogen, ich hatte ihm nur nie alles erzählt. "2 Monate." Ich sah wie es in seinem Kopf ratterte. Er schien zu rechnen. Marco war nicht blöd, daher begriff er schnell. Er zeigte auf Vico und begann zu stottern: "Aber dann... Dann... Dann ist das ja..." Mehr konnte er nicht sagen, sondern fuhr sich nur durch die Haare, was er immer tat, wenn er nicht weiter wusste. Ich war verwundert, dass er noch so ruhig war, und noch nicht ausgeflippt war, denn ich hatte ihm das ja alles verschwiegen. Er verschränkte die Arme und eine Hand legte er auf seinen Mund. "Sie war schwanger?" fragte er ungläubig. Die Frage war zwar übrig, aber er war nunmal völlig verwirrt. Ich nickte. "Und du wusstest es?" Immer noch war er total ruhig, zu ruhig für Marco. "Marco, es tut..." Plötzlich sprang er auf und fing an zu schreien: "Halt die Klappe Marcel. Du brauchst jetzt hier nicht ankommen mit 'Es tut dir leid'. Verdammte scheiße, du hast mir verschwiegen, dass Lea schwanger ist." Er wurde richtig hysterisch und ich wollte nicht, dass Vico das mitbekam. Er war schon wieder kurz davor zu weinen. Ich lief ohne etwas zu sagen ins Gästezimmer und legte ihn in das kleine Reisebett, was Lea mitgebracht hatte. Als ich zurück kam, tigerte Marco durchs Wohnzimmer. "Schön habt ihr das Beide gemacht. Seid ihr eigentlich beide total bescheuert mir nichts zu sagen?" Ich wusste von Anfang an, dass es in einer Katastrophe enden wird, doch ich kam ja nichtmal zu Wort. "Marco, versteh mich doch, ich..." Und wieder brüllte er dazwischen: "Fick dich Marcel. Wie zur Hölle soll ich dich verstehen? Du hast Lea geholfen ihre Schwangerschaft zu verheimlichen. Ist sie deshalb nach Berlin?" Hoffnungslos stand ich ihm gegenüber. Das war hier sinnlos. "Pass auf, dir ist eh egal, was ich sage. Klär das mit Lea." Er lachte nur auf: "Ja genau. Hast du immer noch nicht die Eier mir alles zu sagen?", "Du solltest es einfach mit Lea klären." Er schüttelte den Kopf: "Wo ist sie?", "Beim Tanzen.", "Wann kommt sie wieder?", "Halbe Stunde ungefähr.", "Sag ihr, sie soll sofort zu mir kommen." Damit drehte er sich um und verließ wortlos die Wohnung. Ich ließ mich aufs Sofa fallen und fluchte los. Ich schlug meine Hände vors Gesicht und ließ die Katastrophe noch Mal vor meinem geistigen Auge vorbei ziehen. Scheiße. Es war doch total klar, dass es so kommen musste. Er hätte es einfach von Anfang an erfahren müssen. Und jetzt bin ich hier der Böse.

Sind alle Fußballer arrogante Arschlöcher?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt